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Definition: Was genau ist Hyperparathyreoidismus?
Der Hyperparathyreoidismus bezeichnet eine Überfunktion der Nebenschilddrüse. Die Nebenschilddrüse befindet sich links und rechts an den Spitzen des Schilddrüsengewebes und sie spielt eine wichtige Rolle in der Phosphat- und Calciumkontrolle des Körpers.
Beim Hyperparathyreoidismus setzt die Nebenschilddrüse zu große Mengen des eigenen Hormons „Parathormon“ (kurz PTH) frei, was zu einer Erhöhung des Calciums und einer Verminderung des Phosphats im Blut führt. Um das Calcium im Blut zu erhöhen, sorgt das Parathormon dafür, dass verstärkt Knochenmaterial abgebaut wird, weshalb ein Hyperparathyreoidismus langfristig zu einer Osteopenie und Osteoporose führt. Die vermehrte Ausscheidung von Phosphat und seinen Abbauprodukten stellt außerdem eine starke Belastung für die Niere dar, weshalb PatientInnen mit einem Hyperparathyreoidismus oft über Nierenprobleme, wie zum Beispiel Nierensteine, klagen.
Welche Formen des Hyperparathyreoidismus können unterschieden werden?
In der Medizin wird zwischen fünf Formen des Hyperparathyreoidismus unterschieden, wobei die zwei häufigsten Formen der primäre und der sekundäre Hyperparathyreoidismus sind. Die Unterscheidung der Erkrankungsformen beruht auf dem Auslöser, der zur vermehrten Ausschüttung des Parathormons geführt hat.
- Der primäre Hyperparathyreoidismus entsteht am häufigsten durch gutartige Tumore der Nebenschilddrüse, die eigenständig Parathormon ausschütten. Hierbei handelt es sich meistens um Adenome, allerdings können auch bösartige Zellveränderungen zu der Erkrankung führen. Diese Tumore sitzen im Nebenschilddrüsengewebe und produzieren selbstständig und ohne Kontrolle Parathormon und setzen dieses ins Blut frei.
- Beim sekundären Hyperparathyreoidismus liegt der Ursprung der Überfunktion außerhalb der Nebenschilddrüse. Diese Form entsteht durch einen grundsätzlichen Calciummangel beziehungsweise Phosphatüberschuss im Blut, auf den die Nebenschilddrüse dann mit einer vermehrten Produktion und Freisetzung des Parathormons reagiert. Der Auslöser für die Verschiebung das Calcium- und Phosphathaushalts kann einerseits eine Mangelernährung oder eine chronische Nierenerkrankung sein, da die Nieren ebenfalls die Menge von Calcium und Phosphat im Blut regulieren.
- Ein tertiärer Hyperparathyreoidismus entsteht nach einem bereits lange bestehenden sekundären Hyperparathyreoidismus. Durch die chronische Überbelastung der Nebenschilddrüse wird vom Körper mehr Nebenschilddrüsengewebe produziert, um dem Hormonbedarf gerecht zu werden. Dieses neue Gewebe führt dann erneut zur Überproduktion des Parathormons.
- Die zwei letzten und seltensten Formen des Hyperparathyreoidismus sind die quartäre und die quintäre Form. Sie entstehen ebenfalls erst durch eine bereits langanhaltende Hormonstörung, die zu einer schweren Nierenschädigung und Vermehrung des Nebenschilddrüsengewebes geführt hat.
Wie entsteht Hyperparathyreoidismus?
Wie oben bereits beschrieben, unterscheidet sich die Entstehung des Hyperparathyreoidismus je nach Form.
Beim primären Hyperparathyreoidismus ist meist ein Tumor der Auslöser der Erkrankung. Dieser Tumor ist, wie das gesunde Nebenschilddrüsengewebe, in der Lage, Parathormon auszuschütten, unterliegt jedoch keiner Kontrolle durch das Gehirn oder andere Organe und derer Hormone. Deswegen kommt es zur Überproduktion des Parathormons.
Der sekundäre Hyperparathyreoidismus entsteht als Antwort auf einen dauerhaften Calciummangel oder Phosphatüberschuss im Blut. Meist tritt er im Zusammenhang mit einer chronischen Nierenerkrankung auf, die zum Nierenversagen führt. Die Niere ist ebenfalls ein wichtiger Regler des Calcium- und Phosphathaushalts und ihre fehlende Aktivität wird beim sekundären Hyperparathyreoidismus durch die Nebenschilddrüsen kompensiert. Allerdings kann diese Form auch unabhängig von den Nieren auftreten, zum Beispiel bei verminderter Calciumzufuhr durch die Ernährung.
Die anderen Formen des Hyperparathyreoidismus entstehen ausschließlich nach einem bereits lange bestehenden, unbehandelten primären oder sekundären Hyperparathyreoidismus. Bei ihnen führt das kompensatorische Wachstum der stark beanspruchten Nebenschilddrüse zu einer vermehrten Hormonproduktion.
Welche typischen Symptome treten bei Hyperparathyreoidismus auf?
Die Symptome des Hyperparathyreoidismus sind bei etwa der Hälfte der betroffenen Personen eher unspezifisch oder sie bleiben ganz aus. Demensprechend oft, bleibt die Erkrankung zunächst unbemerkt.
Unspezifische Symptome sind zu Beginn der Erkrankung zum Beispiel Magen-Darm-Beschwerden, wie Appetitlosigkeit und Übelkeit, sowie Abgeschlagenheit und depressive Verstimmungen.
Auf lange Sicht führt der Hormonüberschuss zu vermehrtem Knochenabbau und einer erhöhten Ausschüttung von Phosphat über die Nieren. Diese Nierenbelastung kann sich durch die Entstehung von Nierensteinen oder anderen Ablagerungen in den Nieren bemerkt machen. Außerdem berichten PatientInnen von Knochen- und Gelenkschmerzen und in schweren Fällen von vermehrten Knochenbrüchen.
Wie wird Hyperparathyreoidismus diagnostiziert?
Die Diagnosestellung des Hyperparathyreoidismus läuft hauptsächlich über die Blutuntersuchung der betroffenen Personen. Hierbei werden die Mengen von Calcium, Phosphat und Parathormon gemessen, die – je nach Form des Hyperparathyreoidismus – erhöht oder erniedrigt sind. Speziell die Menge des Parathormons im Blut ist jedoch bei jeder Form der Erkrankung erhöht.
Da die Symptome des Hyperparathyreoidismus zu Beginn der Erkrankung meist unspezifisch sind, erfolgt die Diagnose oft zufällig im Rahmen anderer Blutuntersuchungen.
Ist die Erkrankung schon fortgeschritten und kam es bereits zum vermehrten Knochenabbau, können außerdem Veränderungen der Knochendichte im Röntgen oder MRT festgestellt werden.
Welche Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Je nach Auslöser der Erkrankung, können unterschiedliche Therapien Anwendung finden.
Da beim primären Hyperthyreoidismus in der Regel ein Tumor der Nebenschilddrüse vorliegt, ist hier eine operative Entfernung des Tumors die Hauptbehandlungsmethode. Allerdings wird eine Operation nur bei PatientInnen durchgeführt, die tatsächlich Symptome der Erkrankung haben. Bei symptomfreien PatientInnen reicht in der Regel eine konservative Therapie mit einer medikamentösen Osteoporoseprophylaxe, sowie zusätzlicher Einnahme von Vitamin D und Calcium zur Stärkung der Knochen.
Beim sekundären Hyperthyreoidismus muss zunächst die Grunderkrankung erkannt und behandelt werden. Liegt eine Niereninsuffizienz vor, hat ihre Therapie oft eine zusätzliche Verbesserung des Hyperthyreoidismus zur Folge. Ist der Hyperparathyreoidismus das Resultat eines Calciummangels durch Mangelernährung, bekommen PatientInnen meist Calcium zum Einnehmen, um die Erkrankung zu behandeln.
Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Hyperparathyreoidismus?
Die Diagnosestellung und Behandlung des Hyperparathyreoidismus erfolgen meist durch einen Endokrinologen oder eine Endokrinologin. Sie sind Fachärzte der inneren Medizin, mit einer Weiterbildung für die Endokrinologie, also die Lehre der Drüsen und Hormone. Sie können außerdem, je nach Belastung der Nieren durch die Erkrankung, eine Weiterbehandlung durch einen Nephrologen oder einer Nephrologin in die Wege leiten. Bei Hormonstörungen, wie dem Hyperparathyreoidismus sind häufig viele verschiedene Aspekte des Körper betroffen, weshalb oft, zusätzlich zur Endokrinologie, ein Team aus verschiedenen FachärztInnen zur Behandlung herangezogen wird.
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