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Intimchirurgie beim Mann und der Frau

Sie suchen einen erfahrenen Facharzt für eine Intimoperation? Bei PRIMO MEDICO finden Sie ausschließlich Spezialisten, Kliniken und Zentren für Intimchirurgie in Deutschland und der Schweiz. Oder informieren Sie sich über Op-Methoden und Kosten einer Intimoperation.

Informationen zum Bereich Intimchirurgie

Was ist Intimchirurgie?

Die Intimchirurgie umfasst chirurgische Eingriffe an den Geschlechtsorganen bei Frauen als auch Männern. Diese Operationen können medizinisch notwendig sein oder rein ästhetisch motiviert sein.

Welche OP-Methoden werden unter dem Begriff Intimchirurgie zusammengefasst?

 

Intimchirurgie der Frau:

 

 

Intimchirurgie beim Mann:

 

  • Penisaugmentation
  • Zirkumzision

 

Warum werden Intimoperationen durchgeführt?

Intimoperationen werden aufgrund von funktionellen Störungen aber auch aufgrund von ästhetischen Problemen vollzogen.

Die häufigste Intimoperation in Deutschland ist mit Abstand die Verkleinerung der inneren Schamlippen bei Frauen. Zu den funktionellen Störungen bei dieser besonderen Anatomie gehören Schmerzen beim Sport und Sitzen, kleine Verletzungen und Entzündungen. Aber auch subjektives Unwohlsein bis zu psychischen Störungen durch die ungewollte Form der Schamlippen kann zu einer Operation bewegen.

Die Klitorisvorhautreduktion wird durchgeführt, um das ästhetische Empfinden der Frauen zufrieden zu stellen und um eine Erhöhung des Lustempfindens herbeizuführen. Durch die Freilegung der Klitoris kann der Zugang zu Stimulation verbessert werden und so zu einer erhöhten sexuellen Zufriedenheit führen.

Hymenalrekonstruktionen werden aus sozialen und kulturellen Zwecken durchgeführt und bezeichnen die Wiederherstellung des Jungfernhäutchens. Durch die Verengung des Hymens wird eine kleine Blutung beim nächsten Geschlechtsverkehr nach der Operation gewährleistet. Diese Blutung entsteht durch Einreißen des Hymens beim Eindringen des Penis. Die Blutung soll die Jungfräulichkeit der Frau vor der Hochzeitsnacht beweisen.

Die Vulvektomie ist die Entfernung der äußeren und inneren Schamlippen. Dies kann medizinisch indiziert sein bei Schmerzen, anderen Funktionsstörungen und bösartigen Krebswachstum wie dem Vulvakarzinom.

Bei Männern ist die Zirkumzision, auch Beschneidung genannt, die häufigste Form der Intimchirurgie. Sie kann kulturell motiviert sein, aber auch medizinisch notwendig sein. Die medizinische Notwendigkeit tritt bei starker Vorhautverengung auf, bei der die Vorhaut nicht mehr oder nur noch teilweise über die Eichel zurückgezogen werden kann. Diese Verengung kann zu wiederkehrenden Entzündungen, Harnstau, Minderdurchblutung und Schmerzen beim Wasserlassen führen.

Die Penisaugmentation wird deutlich seltener angewandt und ist heutzutage hoch umstritten. Zu dieser Form der Operation gehören die Verlängerung oder Verdickung des Penis vor allem im erigierten Zustand. Diese kann durch Einbau von körpereigenem Material oder synthetischen Material erreicht werden.

     

    Wie hoch sind die Kosten einer ästhetischen Genitaloperation?

    Ist die Operation ästhetisch motiviert, muss der Betroffene die Kosten der Operation, Vor- und Nachsorgen, Anästhesie und evtl. Klinikaufenthalt selbst bezahlen. Bei medizinischer Indikation erhalten Kassenpatienten in wenigen Fällen eine Bestätigung der Krankenkasse für eine Kostenübernahme zu deren eigene Satzung, nachdem der Medizinische Dienst den Fall überprüft hat. Private Krankenkassen sind in diesem großzügiger und gewähren eher eine (teilweise) Kostenerstattung.

    Die Kosten werden individuell nach Aufwand berechnet und lassen sich schwer voraussagen. In Deutschland dürfen approbierte Ärzte Leistungen außerhalb der vertragsärztlichen Versorgung nicht selber kalkulieren, sondern müssen sich an die Gebührenordnung für Ärzte halten. Schätzungen zufolge können Betroffene mit folgenden Preisen rechnen:

    • Schamlippenverkleinerung: 1000-4000€
    • Klitorishautreduktion 2000-5000€
    • Hymenalrekonstruktion 500-3500€
    • Penisaugmentation 4000-8000€
    • Zirkumzision 300-1000€

     

    Gibt es Alternativen zu einer Intimoperation?

    Aus psychologischer Sicht stellt sich die Frage, warum Menschen plastisch-chirurgische Angebote nutzen. Betroffene versprechen sich von solchen Eingriffen eine bessere psychische Verfassung, insbesondere mehr Lebensqualität und ein höheres Selbstwertgefühl. Viele Betroffene äußern ihre Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper als Hauptgrund für einen Operationswunsch. Die Unzufriedenheit spiegelt sich bei genauerer Betrachtung in allgemeine Unzufriedenheit, Wunsch einen Makel zu korrigieren, soziale Stigmatisierung und Medienvorbilder wieder. Tatsächlich fühlen sich die meisten Betreffenden nach solchen Eingriffen in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt und sind zufriedener.

    Daher stellt sich die Frage, ob ein solches Ergebnis auch durch psychologische Behandlung und Betreuung erreicht werden kann. Jeder Chirurg sollte im Erstgespräch die Wünsche und Hoffnungen des Betroffenen genau eruieren und auf eine mögliche psychische Ursache des Operationsdrangs achten.

    Bei der Schamlippenverkleinerung und Vorhautbeschneidung, die medizinisch indiziert sein können, gibt es auch konservative Behandlungen. Diese sollten der operativen Behandlung Vorrang gegeben werden. Erst bei Therapieversagen oder wiederholten Problemen, sollte eine Operation in Erwägung gezogen werden.

    Welche Ärzte sind Spezialisten für Intimchirurgie?

    Patienten können sich zu ihrem Operationswunsch beim behandelnden Facharzt für Gynäkologie oder Urologie beraten lassen. Die Operationen selber fallen meist in das Gebiet der Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie. In der Schweiz existiert das Fachgebiet Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie. Der Begriff „Schönheitschirurgie“ ist im Weiterbildungsrecht für Ärzte nicht definiert und daher nicht geschützt. Die Zirkumzision wird von Fachärzten der Urologie durchgeführt.

    Wird die Operation ambulant unter Lokalanästhesie durchgeführt, kann die Prozedur in den Praxisräumen eines niedergelassenen Facharztes für Plastische und Ästhetische Chirurgie stattfinden. Ist eine Vollnarkose gewünscht oder nötig, ist mit der Operation ein Klinikaufenthalt verbunden.

    Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Intimchirurgie überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

    Quellen:

    Benninghoff, Drenckhahn: Taschenbuch Anatomie. Urban & Fischer 2007, ISBN 978-3-437-41194-6.

    Schneider, Weber-Papen: Facharztwissen Psychiatrie und Psychotherapie. Springer 2011, ISBN 978-3-642-17191-8.

    Reinhardt (Hrsg.): Therapie der Krankheiten im Kindes- und Jugendalter. 8. Auflage. Springer 2007, ISBN 3-540-71898-2.

    Herold et al.: Innere Medizin. Eigenverlag 2012, ISBN 978-3-981-46602-7.