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IPL Therapie (Augen)

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Was ist die IPL-Lichttherapie?

Die Abkürzung IPL kommt aus dem Englischen und steht für ‘Intense Pulsed Light’. Es handelt sich also um eine Therapie durch intensive Lichtpulse, die von einer Blitzlampe abgegeben werden. Das Licht hat verschiedene Effekte, unter anderem auf die Gefäße, Drüsen und Immunzellen der bestrahlten Haut.

Diese Form der Behandlung kommt bei Hautkrankheiten wie Rosacea und Akne, oder zur kosmetischen Haarentfernung, bereits seit einigen Jahrzehnten zum Einsatz. IPL-Lichttherapie zur Behandlung trockener Augen hat sich allerdings erst im letzten Jahrzehnt etabliert.

Für wen ist die IPL-Behandlung geeignet?

Leidet man für länger als vier Wochen unter trockenen Augen, die nicht auf eine Therapie mit befeuchtenden Augentropfen anspringen, sollte man einen Arzt aufsuchen, um der Ursache dieses Symptoms auf den Grund zu gehen. Auch wenn die Symptomatik durch Augentropfen ausreichend kontrolliert werden kann, kann sich eine Diagnostik lohnen, da, je nach Ergebnis der ärztlichen Anamnese und Untersuchung, der Auslöser der Symptome in der Regel kausal therapiert werden kann.

Für chronisch trockene Augen gibt es verschiedene Ursachen. Einer der häufigsten Gründe ist eine Dysfunktion der Meibom-Drüsen am Lidrand. Diese produzieren Talg, der in den Tränenfilm abgegeben wird. In europäischen und nordamerikanischen Ländern leiden bis zu 20% der Menschen an einer Störung dieser Drüsen, in asiatischen Ländern sind es sogar bis zu 70%.

Das ölige Sekret der Meibom-Drüsen stabilisiert den Film von Tränenflüssigkeit, der das Auge überzieht und bei jedem Blinzeln verteilt wird, und verzögert seine Verdunstung. Fehlt dieses Sekret, beziehungsweise ist seine Produktion vermindert, leidet der Patient an Symptomen von trockenen Augen. Dazu gehören:

  • Stechen, Kratzen oder Brennen im Augen
  • erhöhte Lichtempfindlichkeit
  • Fremdkörpergefühl
  • gerötete Augen
  • verschwommenes Sehen

Eine Dysfunktion der Meibom-Drüsen kann durch IPL wirksam therapiert werden. Sie kann etwa aufgrund einer Lidrandentzündung (Blepharitis) oder auch durch zu viel Bildschirmarbeit ausgelöst werden. Durch eine sogenannte Meibographie, bei der der Augenarzt unter Infrarotlicht, mithilfe einer Spezialkamera, eine Aufnahme der Meibom-Drüsen macht, kann eine Störung diagnostiziert werden.

Es gibt allerdings andere Gründe für trockene Augen, bei denen eine IPL-Lichttherapie nicht helfen kann. Dazu gehören beispielsweise Allergien, die Einnahme bestimmter Medikamente oder ein Vitamin-A-Mangel.

Wie genau wirkt die IPL-Lichttherapie?

Obwohl die Wirksamkeit der Therapie durch klinische Studien erwiesen ist, ist der genaue Wirkmechanismus noch nicht abschließend geklärt. Verschiedene positive Effekte der Lichtpulse werden diskutiert. Zu den wichtigsten gehören:

  • Wärmen der Meibom Drüsen, wodurch Produktion und Freisetzung des Sekrets erhöht werden
  • Zerstörung von Teleangiektasien (dauerhaft erweiterter kleiner Blutgefäße), wodurch weniger Entzündungsmediatoren auf die Meibom-Drüsen wirken
  • Verbesserung verschiedener zellulärer Funktionen, wie Kollagensynthese, Fibroblastenregeneration und Beweglichkeit von Immunzellen, die zu einer normalen Funktion des Auges beitragen
  • Abtöten von Demodex-Milben (diese Parasiten finden sich auf der Haut von etwa 90% der Menschen und können in zu hoher Konzentration Entzündungsprozesse auslösen bzw. fördern)

Wie läuft die IPL-Lichttherapie beim Augenarzt ab?

Die IPL-Lichtterapie zur Behandlung trockener Augen findet in drei bis vier Sitzungen im Abstand von mehreren Wochen statt. Bei jeder davon werden die Augen des Patienten durch eine Schutzbrille abgedeckt und Ultraschallgel auf die Haut um beide Augen aufgetragen. Dieses dient als Konduktor für das IPL-Licht. Anschließend werden mit der etwa handgroßen Blitzlampe mehrere Lichtpulse an die Haut unter und seitlich der Augen abgegeben. Auch der Arzt trägt dabei eine Schutzbrille.

Für einen maximalen Therapieerfolg können anschließend die Meibom-Drüsen mechanisch ausgedrückt werden. Dafür benutzt der Augenarzt ein Wattestäbchen.

Nach eine IPL-Therapie sollte die Gesichtshaut für 48 Stunden durch Sonnenschutzcreme geschützt werden.

Was kostet die IPL-Lichttherapie?

Die Gesamtkosten der IPL-Lichttherapie, inklusiver ärztlicher Beratung und aller Sitzungen belaufen sich je nach Praxis auf etwa 800-1200€. Gesetzliche Krankenkassen tragen die Kosten dieser recht neuen Therapie momentan nicht. Private Krankenkassen übernehmen allerdings in der Regel die Kosten einer IPL-Therapie gegen trockene Augen.

Welche Vor- und Nachteile bzw. Risiken gibt es?

Trockene Augen sind nicht nur störend für Betroffene, sondern können im schlimmsten Fall gefährliche Komplikationen auslösen.

Der Tränenfilm schützt die Oberfläche des Auges vor Krankheitserregern, sodass trockene Augen Infektionen begünstigen können. Außerdem kann starke Trockenheit der Augen zu Schäden an der Hornhaut führen, die bis zu Sehbeeinträchtigungen und sogar Erblindung gehen können. Daher sollten trockene Augen behandelt werden. Im Gegensatz zu Augentropfen therapiert die IPL-Therapie nicht nur die Symptome, sondern die Ursache der Erkrankung. Der Behandlungserfolg hält bis zu 6 Jahre an.

Schäden durch UV-Licht entstehen bei der Behandlung nicht, da diese Lichtspektren vom IPL-Gerät herausgefiltert werden.

Ein großer Nachteil dieser Therapie liegt darin, dass das IPL-Licht mit Pigmenten in der Haut reagiert und stark pigmentierte Hautstellen zerstören kann. Bei Patienten mit natürlicherweise stark pigmentierter Haut, sowie bei Patienten mit Tätowierungen im Bereich des Gesichts, sollte diese Behandlung daher nicht angewendet werden.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für die IPL-Lichttherapie?

Soll die IPL-Lichttherapie zur Behandlung trockener Augen angewendet werden, ist der Augenarzt der richtige Ansprechpartner. Dieser kann im Vorfeld testen, worin die Ursache der trockenen Augen liegt und ob eine IPL-Therapie erfolgsversprechend ist. Je nach Ergebnis kann er die Therapie dann auch selbst durchführen.

Allerdings ist nicht jede Augenarztpraxis mit einem IPL-Gerät ausgestattet und nicht jeder Augenarzt ist mit dieser noch relativ neuen Behandlungsmöglichkeit vertraut. Daher sollte eine augenärztliche Praxis mit ausreichender Expertise im Bereich IPL aufgesucht werden.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

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Quellen:

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