Spezialisten für ISG Syndrom
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Informationen zum Bereich ISG Syndrom
Was ist ein ISG Syndrom?
Bei den Iliosakralgelenken (ISGs), handelt es sich um die Gelenkverbindungen zwischen den beiden Darmbeinen (Ilia) und dem Kreuzbein (Sakrum). Es stellt also die Verbindung von Rumpf/Wirbelsäule zu den unteren Extremitäten dar und hat nur ein sehr kleines Bewegungsausmaß von wenigen Millimetern. Es wird von einem äußerst festem Kapsel-Bandapparat stabilisiert. Der Gelenkspalt kann links und rechts des Steißbeins am Übergang zum Becken getastet werden.
Das ISG Syndrom stellt einen Sammelbegriff aller krankhaften Veränderungen in dieser Gegend dar. Patienten berichten hier meist von Schmerzen und/oder Blockadegefühlen in der unteren Rücken- Beckengegend. Leistenschmerzen und auch Ausstrahlungen bis in den Oberschenkel werden beschrieben.
Ursachen und Symptome
Infolge eines Traumas, Überlastung oder chronischer Fehlbelastung dieser Region, kann es zu einer Dysfunktion des ISGs kommen. Dies geht mit einem Verlust der Gelenkstabilität einher. Ursachen dafür können kleine Schäden am Gelenkknorpel, dem Kapsel-Bandapparat oder der umgebenden Muskulatur sein, die der Patient sich zugezogen hat. Auch Fehlstellungen wie Beinlängendifferenzen, können zu einer Überbeanspruchung des ISGs führen.
Typische Symptome sind dann v.a. Schmerzen in der Lenden-Beckengegend, Leistenbereich, bis hin zu Ausstrahlungen in die Oberschenkel. Auch ein Blockadegefühl bzw. Unvermögen manche Bewegungen auszuführen können auftreten. Typischerweise beschreiben viele Patienten einen Dauerschmerz, der durch langes Sitzen, Stehen oder bestimmte Bewegungen akut verstärkt werden kann.
Leiden Patienten unter einer rheumatischen Erkrankung wie z.B. M. Bechterew, stellt dies einen Risikofaktor dar und es kommt sehr häufig zu einer entzündlichen, degenerativen Veränderung der Iliosakralgelenke.
Eine besondere Patientengruppe stellen zudem oft schwangere Frauen dar, da durch die hormonellen Veränderungen und die Gewichtszunahme eine erhöhte ISG Belastung auftritt. Im Normalfall bilden sich die Symptome aber nach der Geburt wieder zurück.
Wie wird ein ISG Syndrom diagnostiziert?
Um festzustellen, ob die Ursache von Symptomen, wie Schmerzen und Bewegungseinschränkungen auf das ISG zu zurückzuführen sind, verwenden Mediziner verschiedene Diagnoseverfahren.
Kommt es nach Stürzen oder Unfällen zu Schmerzzuständen, wird eine Bildgebung wie Röntgen oder CT durchgeführt, um Knochenfrakturen auszuschließen.
Bei den meisten Patienten handelt es sich um Symptome, die spontan beginnen, oder nicht mit einem direkten Trauma zusammenhängen. Hier greifen Ärzte zuerst auf manuelle Gelenktests zurück. Durch diese ISG-Provokationstests, wird die mechanische Dysfunktion des Gelenks ermittelt. Sind bei diesen Tests mehrere positiv, wird eine Beteiligung des ISGs an den Symptomen als wahrscheinlich angenommen.
Um die Diagnose zu sichern, greifen Spezialisten letztlich zu diagnostischen Infiltrationen. Dabei wird ein lokal wirksames Anästhetikum (Procain, Lidocain) ähnlich, wie Patienten es vom Zahnarzt kennen, unter Bildgebung in das Gelenk gespritzt. Lässt sich bei wiederholter Injektion ein positiver Effekt, im Sinne einer Schmerzreduktion beim Patienten feststellen, gilt es als sehr wahrscheinlich, dass die Ursache gefunden ist. Die Durchführung sollte nur von einem erfahrenen Spezialisten erfolgen, um eine sichere Diagnose zu erhalten.
Man kann insgesamt sagen, dass die eindeutige Diagnose eines ISG-Syndroms aus wissenschaftlicher Sicht nicht eindeutig möglich ist. Da sowohl anatomisch benachbarte Gebiete, wie z.B. die Lendenwirbelsäule oder auch die individuelle Schmerzverarbeitung jedes einzelnen Patienten einen erheblichen Einfluss ausüben können.
ISG Syndrom Behandlung
Konservative Therapie
Fast alle diagnostizierten ISG-Syndrome lassen sich gut konservativ therapieren. Handelt es sich um einen akuten Fall, verordnen Mediziner zuerst Schmerzmedikamente, damit Patienten möglichst schnell wieder ein normales Bewegungsmuster erlangen und es nicht zu einer Chronifizierung der Schmerzen kommt. Wärmeanwendungen können auch einen schmerzsenkenden Effekt haben.
Im Verlauf werden manuelle Techniken wie Mobilisation oder Gelenkmanipulation empfohlen, bei der die optimale Gelenkfunktion wiederhergestellt werden soll. Körperliches Training, wie Krafttraining, wird ebenfalls dringlich empfohlen, um die umgebende Muskulatur zu kräftigen und eine gute Stabilisierung der Lenden-Becken-Region zu ermöglichen. Das Risiko eines erneuten Wiederauftretens wird dadurch auch erheblich gemindert.
Von Seiten des Arztes, kann ebenfalls eine Infiltration des ISGs mit lokalen Schmerzmitteln bzw. Cortison mittels einer Spritze erfolgen. Dies sollte unter bildgebender Kontrolle geschehen, damit die Lokalisation genau stattfinden kann.
Kreuzdarmbeingelenk Operation
Eine Operation am ISG stellt immer die letzte Wahl einer Behandlung dar und ihr gehen meist mehrere erfolglose konservative Therapieversuche voraus. Leidet der Patient unter sehr starken Schmerzen und ist das betroffene Gelenk bereits im Rahmen einer ISG-Arthrose verschlissen, so kann eine chirurgische Versteifung durchgeführt werden. Hier werden mittlerweile in einer arthroskopischen Operation (Schlüssellochtechnik) vom Operateur mittels Titanstäben die Gelenkflächen von Sakrum und Ilium fusioniert. Es ist so keine Bewegung mehr möglich und es kommt zur Schmerzfreiheit.
Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten bei ISG Syndrom?
Betroffene Patienten mit Schmerzen im Bereich des unteren Rückens, Beckenbereichs und mitunter Ausstrahlungen in den Oberschenkel, sollten sich vornehmlich an Spezialisten des Bewegungsapparates wenden. Diese, sind Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sportmediziner oder auch orthopädische Rheumatologen. Ebenfalls kann Patienten ein Zentrum für Rücken- und Schmerzmedizin empfohlen werden. Kommt eine Operation in Betracht, kann zudem auch ein neurochirurgisches Zentrum konsultiert werden.
Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich ISG Syndrom überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.
Quellen:
Diagnose und Therapie des „Iliosakralgelenk-Syndroms“ , Mohadjer (2008)
www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29303472
Prometheus Anatomie, Thieme Verlag
Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme Verlag