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Katheterablation

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Informationen zum Bereich Katheterablation

Was ist eine Katheterablation?

Die Katheterablation beschreibt eine minimalinvasive Behandlung am Herzen. Der Katheter ist ein Draht, der von der Armbeuge oder der Leiste über ein Blutgefäß bis zum Herzen vorgeschoben wird. Am Ende des Katheters kann Hitze oder Kälte erzeugt werden, die gezielt Herzmuskelzellen schädigen und Narben hinterlassen kann. Diese Methode wird genutzt, um den Teil des Herzmuskels zu veröden, der elektrische Erregung fehlleitet.

Wann wird eine Katheterablation durchgeführt?

Die Katheterablation wird als Alternative zur medikamentösen Therapie bei Erregungsstörungen des Herzens angewendet. Dazu gehören unter anderem folgende Krankheitsbilder:

  • Anfallsartiges und symptomatisches Vorhofflimmern oder Vorhofflattern

Beim Vorhofflattern und Vorhofflimmern wird der Vorhof durch kreisende und/oder ungeordnete elektrische Impulse unregelmäßig erregt. Ein Teil der Impulse wird in die Herzkammern weitergeleitet, die sich dadurch nicht regelmäßig einheitlich zusammenziehen. Die unregelmäßige Kontraktion des Herzens nimmt der Betroffene evtl. als Herzrasen (Tachykardie), Schwindel, Atemnot oder Brustschmerz wahr.

Sie kann sich auf die Blutfüllung und den Blutauswurf auswirken und die Leistung des Herzens mindern. Es kann zum Beispiel zu einem ruhigen Blutpool in der Herzkammer kommen, wodurch ein Blutgerinnsel entstehen kann. Dieses Blutgerinnsel kann aus dem Herzen ausgeschwemmt werden und in die Gehirngefäße gelangen und so einen Schlaganfall auslösen.

Der Unterschied zwischen Vorhofflattern und Vorhofflimmern liegt darin, dass sich der Vorhof mit Frequenzen von über 250 bis 350 Schlägen pro Minute beim Vorhofflattern kontrahiert, während es beim Vorhofflimmern 350 bis 600 Schläge sein können.

  • Atriale Tachykardie

Bei der atrialen Tachykardie gehen die elektrischen Impulse nicht vom Sinusknoten, dem natürlichen Schrittmacher des Herzens im rechten Vorhof, sondern von anderen Orten in der Wand des rechten Vorhofes aus. Allerdings ist der Effekt der gleiche wie beim Vorhofflattern oder Vorhofflimmern.

  • Wolff-Parkinson-White-Syndrom

Beim Wolff-Parkinson-White-Syndrom gibt es keine kreisende Erregung im Vorhof, sondern eine zusätzliche Leitungsbahn zwischen dem rechten Vorhof und den Herzkammern. So kann es sein, dass die Erregung aus dem Vorhof durch diese Bahn kurz vor oder kurz nach der regulären Leitungsbahn in die Herzkammern gelangt. Dieses Syndrom ist in vielen Fällen völlig symptomlos, kann aber zu anfallsartig auftretendem Herzrasen, oder auch zu sogenannten Synkopen führen. Dabei kommt es zu einer schnellen Abfolge von Herzschlägen, die keine ordentliche Blutfüllung des Herzens zulassen, sodass kaum Blut weitertransportiert werden kann.

Liegt eine Infektion, die das Herz oder den gesamten Körper betrifft, oder eine unbehandelte Störung der Blutgerinnung vor, müssen diese erst behandelt werden, bevor eine Katheterablation durchgeführt werden kann. Bei stark reduziertem Allgemeinzustand des Patienten oder der Patientin muss eine sorgfältige Abwägung der Vorteile und möglichen Komplikationen der Prozedur erfolgen.

Katheterablation Verfahren

Das Standardverfahren ist die Hochfrequenzablation. Dabei wird an der Katheterspitze Hitze erzeugt, die dann gezielt an das gewünschte Gewebe abgegeben werden kann.

Alternativ kann auch eine Kryoablation zum Einsatz kommen. Hierbei wird das für die Reizweiterleitung verantwortliche Areal mit Kälte behandelt. Vorteil ist, dass diese Methode fast schmerzfrei ist.

Dauer und Ablauf einer Katheterablation?

Die Katheterablation wird wie ein Herzkatheter in örtlicher Betäubung durchgeführt. Der Patient oder die Patientin ist bei Bewusstsein, bekommt aber ein leichtes Beruhigungsmittel. In der Regel erfolgt einen Tag vor dem Eingriff die stationäre Aufnahme, sodass genug Zeit für Aufklärung und Voruntersuchung bleibt.

Als erstes wird in der elektrophysiologischen Untersuchung (EPU) die Herzrhythmusstörung und dessen Entstehungsort untersucht. Anschließend wird gezielt Hitze oder Kälte an der Katheterspitze erzeugt und an die Zielstelle angesetzt. Nach der Verödung wird in einer weiteren elektrophysiologischen Untersuchung getestet, ob die Durchtrennung der Erregung vollständig ist. Die Dauer des Eingriffes ist sehr variabel und kann zwischen zwei und sechs Stunden betragen.

Vorteile und Risiken einer Katheterablation

Bei jedem operativen Eingriff gibt es Risiken. Die allgemeinen Risiken sind zum Bespiel Infektion oder Wundheilungsstörungen an der Einbringstelle des Katheters. Spezifische Risiken für die Behandlung durch Katheterablation sind:

  • Herzbeutelerguss

  • Zerstörung des Erregungsleitungssystems

  • Blutgerinnselbildung

  • Verengung/Verschluss der Lungenvenen

  • Verletzung der umliegenden Strukturen und Organe durch den Katheter

Diese Risiken sind bekannt und sind individuell abhängig von der generellen körperlichen Verfassung und Vorerkrankungen.

Um eine Nachblutung zu verhindern, wird ein Druckverband an die Einstichstelle angelegt, der dort 6 bis 12 Stunden verbleiben soll. Nach der Therapie wird der Patient oder die Patientin für mindestens einen Tag stationär überwacht. Um das Risiko einer Blutung aus dem punktierten Gefäß zu minimieren, sollten außerdem schwere körperliche Belastungen für 10 Tage vermieden werden.

Eine enge Nachsorge in den ersten drei Monaten ist wichtig, da sich dieser Zeitraum als Heilungs- und Stabilisierungsphase herausgestellt hat. Für mindestens drei Monate ist die Einnahme eines blutverdünnenden Medikaments empfohlen, um Gerinnsel an den geschädigten Stellen zu vermeiden.

In diesem Heilungszeitraum können erneut Herzrhythmusstörungen auftreten. Erst nach Ablauf der drei Monate kann eine Aussage über den Erfolg der Ablation getroffen werden.

Die Erfolgsraten der Katheterablation sind je nach ursächlicher Erkrankung unterschiedlich. Vorhofflimmern kann in bis zu 80% der Fälle erfolgreich therapiert werden, wobei die Quote bei lange bestehendem Vorhofflimmern geringer ist. Bei atrialen Tachykardien ist die Katheterablation in etwa 95% der Fälle erfolgreich.

So können die Symptomfreiheit erreicht und gefährliche mögliche Komplikationen der Rhythmusstörungen, wie Schlaganfälle, andere Organinfarkte, Synkopen und Stürze vermieden werden, ohne, dass eine langjährige Einnahme von Medikamenten notwendig ist.

Welche Ärzte, Ärztinnen und Kliniken sind Spezialisten für die Durchführung einer Katheterablation?

Die Katheterablation kann von Fachärzten und Fachärztinnen der Kardiologie, Kardiochirurgie oder Gefäßchirurgie durchgeführt werden. Die Therapie wird in Kliniken dieser Fachbereiche durchgeführt, da eine stationäre Überwachung nach dem Eingriff sinnvoll ist.

Wir helfen Ihnen, einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte, Ärztinnen und Kliniken sind von uns auf ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Katheterablation überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

  • Scherr: Katheterablation bei persistierendem Vorhofflimmern. In: Herz. Band 40, Nummer 1, 2015, doi: 10.1007/s00059-015-4204-8, S. 31–3
  • Sultan et al.: Interventionelle Therapie von paroxysmalem Vorhofflimmern. In: Herz. Band 40, Nummer 1, 2015, doi: 10.1007/s00059-014-4195-x, S. 25–30.
  • Thomas et al.: Typisches Vorhofflattern. In: Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie. Band 27, Nummer 1, 2016, doi: 10.1007/s00399-016-0413-y, S. 46–56.
  • Deakin et al.: Elektrotherapie: automatisierte externe Defibrillatoren, Defibrillation, Kardioversion und Schrittmachertherapie. In: Notfall + Rettungsmedizin. Band 13, Nummer 7, 2010, doi: 10.1007/s10049-010-1369-9, S. 543–55;
  • herzstiftung.de/service-und-aktuelles/presse/pressemitteilungen/vorhofflimmern-katheter-ablation
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