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Informationen zum Bereich Kinderradiologie
Was ist Kinderradiologie?
Das Fachgebiet der Kinderradiologie beschäftigt sich mit jeglichen bildgebenden Verfahren bei Kindern und Jugendlichen. Hier sind speziell ausgebildete Radiologen tätig, die die individuellen physischen und psychischen Bedürfnisse dieser besonderen Patientengruppe bestens kennen. Auf dieser Basis sind sie von der Auswahl einer geeigneten Methode über die Durchführung bis hin zur Auswertung an diagnostischen und therapeutischen Behandlungsschritten beteiligt.
Spezielle Herausforderungen und Besonderheiten bei Kindern
In der Kinderradiologie müssen vor allem zwei wesentliche Punkte gesondert betrachtet werden: der Strahlenschutz sowie die Berücksichtigung der individuellen kindlichen Bedürfnisse.
Maßnahmen zum Strahlenschutz dienen bei Patienten aller Altersgruppen dazu, den Körper vor der biologischen Auswirkung von Strahlen zu schützen. Hierbei kommt der Röntgen- sowie der radioaktiven Strahlung eine besondere Bedeutung zu. Da sich kindliche Gewebe und Organe noch im Wachstum befinden, sind diese besonders anfällig für schädliche Einflüsse und bedürfen daher besonderen Schutzmaßnahmen.
Der Strahlenschutz in der Kinderradiologie beinhaltet verschiedene Maßnahmen. An erster Stelle steht die individuelle Abwägung von Kosten und Nutzen einer radiologischen Methode. Strahlungsfreie Verfahren wie Ultraschall- oder MRT-Untersuchungen werden daher bevorzugt. Ist der Einsatz eines anderen bildgebenden Verfahrens notwendig, um beispielsweise wichtige diagnostische Kenntnisse zu gewinnen, dann sollte dieses möglichst strahlungsarm sein und unter Verwendung spezieller Schutzmaßnahmen durchgeführt werden.
Des Weiteren haben gerade kleine Kinder besondere Bedürfnisse, die bei der Durchführung eines bildgebenden Verfahrens berücksichtigt werden müssen. Wichtige Bezugspersonen werden daher eng in den Prozess miteingebunden. Ebenso kommen in einigen Fällen auch Maßnahmen zur Sedierung zum Einsatz. Auch dabei müssen stets Nutzen und Risiken sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.
Häufige Untersuchungsmethoden in der Kinderradiologie
Grundsätzlich werden in der Kinderradiologie dieselben bildgebenden Verfahren wie in der Erwachsenenmedizin eingesetzt, den strahlungsfreien Methoden kommt jedoch eine wichtigere Bedeutung zu.
Ultraschall
Die Ultraschalluntersuchung oder auch Sonographie beruht auf dem Einsatz von Ultraschallwellen, um verschiedene Organe beurteilen zu können. Dabei entsteht ein zweidimensionales Bild in Graustufen, das einen Rückschluss auf die Beschaffenheit verschiedener Gewebe zulässt. Speziellere sonographische Untersuchungen geben weiterhin Aufschluss über das Aussehen und den Blutfluss von Gefäßen (Doppler- oder Duplexsonographie) oder die Bewegung einer Struktur im zeitlichen Verlauf (M-Mode Ultraschall).
Das Verfahren ist vollkommen nebenwirkungsfrei und in der Regel schnell verfügbar, weshalb es häufig in der Kinderradiologie eingesetzt wird. Die Durchführung und die Auswertung der dabei gewonnenen Bilder erfordern spezielle Kenntnisse, weshalb sie in der Kinderheilkunde durch besonders geschulte Kinderradiologen durchgeführt werden.
Magnetresonanztomografie (MRT)
Die Bilder bei einer MRT-Untersuchung entstehen durch die Erzeugung eines starken Magnetfeldes unter Verzicht auf ionisierende oder radioaktive Strahlung. Das Verfahren eignet sich besonders gut, um Weichteilstrukturen und Nervengewebe darzustellen. In der Kinderradiologie kommt die MRT gerne zum Einsatz, da keine Langzeitschäden bekannt sind. Ein Nachteil liegt allerdings darin, dass die Untersuchung vergleichsweise lange dauert und die Kinder in dieser Zeit ruhig und bewegungsarm liegen müssen.
Röntgenuntersuchung und Computertomografie (CT)
Diese beiden Verfahren beruhen auf dem Einsatz von ionisierender Strahlung und sind daher mit potenziellen Gewebeschäden und Langzeitfolgen verbunden. Daher werden die Methoden erst nach sorgfältiger Abwägung und mit möglichst geringer Strahlenbelastung durchgeführt, sodass das Risiko für Nebenwirkungen minimiert wird.
Röntgenbilder werden am häufigsten von der Lunge oder dem Skelett gemacht. Die CT ist zwar mit einer höheren Strahlenbelastung verbunden, ermöglicht aber die Erstellung von Schnittbildern und eine dreidimensionale Darstellung von Geweben.
Diagnose und Behandlung häufiger Kinderkrankheiten
Die Kinderradiologie ist in die Diagnostik und Therapie verschiedener Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter eingebunden. Sie kommt dabei unter anderem zur Beurteilung von Anomalien oder Verletzungen innerer Organe oder des Skelettsystems, zur Tumordiagnostik oder zur Verlaufsbeurteilung verschiedener Krankheiten zum Einsatz.
Ein wichtiges Anwendungsgebiet ist jedoch auch die Prävention, die der Verhinderung oder Früherkennung von Krankheiten dient. So wird die Ultraschalluntersuchung in der Kinderheilkunde beispielsweise zum Hüftdysplasie-Screening eingesetzt. Anhand der Sonografie wird die Reife des Hüftgelenkes beurteilt und das Vorliegen einer angeborenen Fehlbildung des Gelenkes ausgeschlossen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Kinderradiologie
Kaum ein Fachgebiet beruht auf einer so engen Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen wie die Radiologie; für die Kinderradiologie gilt dies im Besonderen. Obwohl es die wichtigsten Überschneidungen mit der Kinderheilkunde gibt, findet eine Zusammenarbeit mit allen Fachbereichen statt, in denen Kinder und Jugendliche behandelt werden. Dazu gehören beispielsweise die Urologie, HNO-Heilkunde, Kinderchirurgie oder Infektiologie.
Dabei stehen die Fachärzte der verschiedenen Disziplinen im engen Austausch mit der Kinderradiologie, um sowohl die Diagnostik zu optimieren als auch ein bestmögliches Behandlungsergebnis zu erzielen.
Welche Ärzte sind spezialisiert auf Kinderradiologie?
Kinderradiologen haben im Anschluss an das Medizinstudium eine Facharztausbildung im Bereich Radiologie und anschließend eine vertiefende Schwerpunkt-Weiterbildung in Kinderradiologie absolviert. Sie sind somit die kompetentesten Ansprechpartner für sämtliche bildgebenden Verfahren bei Kindern und Jugendlichen.
Wir möchten es Patienten ermöglichen, in den Kontakt mit den jeweils kompetentesten Ärzten und Kliniken eines Fachgebietes zu treten, um eine medizinische Behandlung auf höchstem Niveau und nach neusten wissenschaftlichen Kenntnissen zu erreichen. Daher haben wir sämtliche hier gelisteten Fachärzte sorgfältig überprüft und ausgewählt. Sie alle verfügen über weitreichende Erfahrung auf dem Gebiet der Kinderradiologie und erwarten bereits Ihre Behandlungsanfrage.
Quellen:
- Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie e.V. www.kinder-radiologie.org/de-DE/568/kinderradiologie/ zuletzt aufgerufen am 09.08.2024
- Kind & Radiologie – Das Magazin für die Pädriatrische Radiologie – für Mediziner, medizinisches Fachpersonal und Eltern. Herausgegeben vom Förderverein „Kind und Radiologie e.V.“ www.kind-und-radiologie.eu zuletzt aufgerufen am 09.08.2024
- Amboss, Nachschlagewerk für Mediziner. next.amboss.com/de/article/Mn0MFg zuletzt aufgerufen am 09.08.2024