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Kipptischuntersuchung

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Informationen zum Bereich Kipptischuntersuchung

Was ist eine Kipptischuntersuchung (KTU)?

Eine Kipptischuntersuchung wird als diagnostischer Test bei dem Verdacht auf eine reflexvermittelte Synkope eingesetzt. Dabei handelt es sich um einen kurzzeitigen Verlust des Bewusstseins durch eine Fehlregulation des Kreislaufs. Der Blutdruck ist dann für einen kurzen Moment zu gering, um das Gehirn ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen und die Betroffenen verlieren das Bewusstsein. Häufig kommt es dann zum Sturz.

Die Kipptischuntersuchung simuliert eine Belastung des Kreislaufs durch längeres aufrechtes Stehen. Der Test ist positiv, wenn hierdurch eine Synkope oder die mit einer Synkope vergesellschafteten Symptome ausgelöst werden.

Wann wird eine Kipptischuntersuchung durchgeführt?

Die Kipptischuntersuchung ist ein rein diagnostisches Instrument, das eingesetzt wird, um die Ursache einer Synkope zu ermitteln. Sie wird bei Patienten durchgeführt, die einen kurzzeitigen Bewusstseinsverlust erlitten haben und bei denen nach der körperlichen Untersuchung der Verdacht auf eine sogenannte vasovagale oder neurokardiale Synkope besteht.

Bei dieser speziellen Form der reflexvermittelten Synkope kommt es durch verschiedene Auslöser zu einem plötzlichen starken Abfall des Blutdrucks oder der Herzfrequenz. Das Herz pumpt also mit zu wenig Kraft oder zu langsam, sodass die Organe vorübergehend nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden können. Durch diese kurzzeitige Durchblutungsstörung des Gehirns kommt es zum Kreislaufkollaps. Nach kurzer Zeit erlangen die Patienten das Bewusstsein dann wieder zurück.

Mögliche Auslöser für eine solche Synkope sind Schmerzen, emotionaler Stress oder längeres Stehen. Letzteres wird mit Hilfe der Kipptischuntersuchung simuliert, um so der Ursache des Kreislaufkollapses auf den Grund zu gehen.   

Wie ist der Ablauf einer KTU?

Bei der KTU werden die Patienten auf einem speziellen Tisch mit Hilfe verschiedener Gurte fixiert. Während der gesamten Untersuchung werden möglichst kontinuierlich Blutdruck und Puls erfasst. Zudem ist jederzeit medizinisches Personal anwesend, das beim Auftreten etwaiger Beschwerden eingreifen kann.

Zu Beginn der Untersuchung liegen die Patienten für einen Zeitraum von etwa 15 Minuten ruhig auf dem Kipptisch. Anschließend wird der Tisch um etwa 60-80° gekippt und die Patienten so in eine aufrechte Lage gebracht. In dieser Position verbleiben die Patienten in der Regel für mindestens 20 Minuten, wobei dieser Zeitraum auch individuell verlängert oder verkürzt werden kann.

Treten in dieser Zeit keine relevanten Veränderungen auf, dann kann als eine Art Provokationstest auch die Gabe eines bestimmten Medikamentes erfolgen, das zur Erweiterung der Blutgefäße und damit zum Abfall des Blutdrucks führt. Es wird in der Regel in Form eines Sprays angewandt und unter die Zunge gesprüht. Anschließend wird die Untersuchung für weitere 15 bis 20 Minuten fortgesetzt. 

Welche Risiken und Nebenwirkungen sind möglich?

Da die KTU zur Provokation einer Synkope eingesetzt wird, kann es im Laufe der Untersuchung zu einem Kreislaufkollaps mit kurzer Bewusstlosigkeit kommen. Dies ist aber weniger als Nebenwirkung zu sehen, sondern eher als Ergebnis der Untersuchung. 

Insgesamt kann eine Kipptischuntersuchung als risikoarmes diagnostisches Instrument bezeichnet werden. Um das Auftreten von Nebenwirkungen zu verhindern bzw. mögliche Veränderungen von Blutdruck und Puls frühzeitig zu erkennen, werden die Patienten während der gesamten Untersuchung überwacht. Bei etwaigen Beschwerden kann das medizinische Personal jederzeit eingreifen, die Untersuchung abbrechen und entsprechende Maßnahmen einleiten. 

Auswertung: Was sagen die Untersuchungsergebnisse aus?

Das Untersuchungsergebnis wird als positiv oder auch pathologisch bezeichnet, wenn während der Stehphase der KTU eine Synkope oder Präsynkope auftreten. Als Präsynkope wird eine Vorstufe des Bewusstseinsverlustes bezeichnet, die meist mit unangenehmen Gefühlen wie Schwindel, Übelkeit oder Flimmern vor den Augen einhergeht.

Ein negatives Ergebnis liegt vor, wenn während der Untersuchung keine Kreislaufveränderungen auftreten.

Bei der Bewertung des Untersuchungsergebnisses muss das Testergebnis immer unter Berücksichtigung des klinischen Erscheinungsbildes und der erhobenen Anamnese betrachtet werden. Besteht vor der KTU bereits der klinische Verdacht auf das Vorliegen einer vasovagalen Synkope, dann kann ein positives Untersuchungsergebnis den Verdacht bestätigen. Ein negatives Ergebnis widerlegt die Diagnose jedoch nicht eindeutig. In einem solchen Fall sollten weitere diagnostische Maßnahmen ergriffen werden.

Das Untersuchungsergebnis sollte also nie isoliert betrachtet, sondern immer unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren interpretiert werden.

Was kostet eine Kipptischuntersuchung?

Die Kosten für eine Kipptischuntersuchung liegen bei etwa 100-120 Euro. Liegt eine entsprechende medizinische Indikation vor, also beispielsweise der Verdacht auf eine Reflexsynkope, dann übernimmt die zuständige Krankenkasse die Untersuchungskosten. In einigen Fällen kann dabei jedoch eine Zuzahlung erhoben werden.

Um einen genauen Überblick über eventuell anfallende Kosten zu erhalten, sollte dies im Vorwege der Untersuchung mit dem behandelnden Arzt bzw. der behandelnden Klinik besprochen werden.

Welche Ärzte und Kliniken führen die Untersuchung durch?

Da die Kipptischuntersuchung zur Ursachenklärung einer Synkope eingesetzt wird, sind Fachärzte für Innere Medizin und Kardiologie oder Fachärzte für Neurologie mit einem entsprechenden Schwerpunkt die besten Ansprechpartner. Sie sind spezialisiert auf die Durchführung und Auswertung der Untersuchung.

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Patienten mit den jeweils passenden Behandlern zusammenzubringen, um eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau zu ermöglichen. Alle von uns gelisteten Ärzte sind daher Experten ihres jeweiligen Fachgebietes und verfügen über weitreichende Erfahrung in der Durchführung und Auswertung einer Kipptischuntersuchung.

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Quellen: