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Kniebandplastik

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Informationen zum Bereich Kniebandplastik

Definition: Was versteht man unter Kniebandplastik?

Bei einer Kniebandplastik handelt es sich um den Ersatz eines oder mehrerer Kniebänder durch körpereigenes Sehnenmaterial.

Die Stabilisierung der relativ geraden Gelenkflächen im Kniegelenk findet hauptsächlich über die Kniebänder (Kreuzbänder und Seitenbänder), die knorpeligen Menisken und die umliegende Muskulatur statt.

Oft führt ein Schaden an den Kniebändern zur Instabilität des Gelenks. Ist das nicht der Fall, weil es sich um eine leichtere Verletzung handelt, kann konservativ, also ohne Operation, therapiert werden. Ansonsten muss das geschädigte Band genäht oder mit einer Kniebandplastik versehen werden.

Genaueres zur Kreuzband-Operation finden Sie hier.

Was sind Anwendungsgebiete für die Kniebandplastik?

Kniebänderrisse werden oft durch akute Sportunfälle verursacht. Besonders Rotationstraumata, ruckartige Bewegungen und extreme einwirkende Kräfte bei Sportarten wie Skifahren oder Fußballspielen sind Ursachen für Kniebandrisse.

Da das Innenband mit dem Innenmeniskus verwachsen und somit zusätzlich stabilisiert ist, ist ein Teilriss dieses Bandes selten, meist kommt es zum vollständigen Abriss der Sehnen, eventuell auch zum Ausreißen des verankernden Knochenstücks.

Ist die Stabilität des Knies nicht eingeschränkt, kann ein konservatives Vorgehen, mit Physiotherapie und einer 6-wöchigen Schienung versucht werden. Bei einer schwereren Verletzung ist eine einfache Naht des verletzten Bandes möglich. Folgende Voraussetzungen sprechen allerdings für die Durchführung einer Kniebandplastik:

  • hohe Instabilität des Kniegelenks
  • komplizierte Knieverletzung (z.B. mit Schaden an Knorpel/Knochen)
  • junger Patient
  • starke Beanspruchung des Gelenks durch Sport oder Beruf

 

Wie läuft die Kniebandplastik ab?

 

Vorbereitung

Nach einer Knieverletzung erfragt der Arzt im Anamnesegespräch den Unfallhergang, sowie eventuelle Voroperationen oder Begleiterkrankungen. Darauf folgt die körperliche Untersuchung. Besondere Knietest, welche die Stabilität, Aufklappbarkeit, Bewegungsradius und Schmerzhaftigkeit des Knies untersuchen, geben Hinweise auf die Schwere und Lokalisation des Knieschadens. Bis zur Operation wird das geschädigte Gelenk gekühlt und ruhiggestellt.

Um bei Verdacht auf eine Bandverletzung genaue Aussagen über die Ausprägung des Knietraumas machen zu können, erfolgt eine Magnetresonanztomographie (MRT) durch einen Radiologen. Anders als beim Röntgen können hier Weichteile wie Knorpel und Bänder dargestellt werden.

Operation

Die Kniebandplastik erfolgt in Narkose. Wenn möglich wird sie minimalinvasiv durchgeführt. Das bedeutet, die Instrumente und eine Kamera werden über kleine Schnitte in das Gelenk eingeführt. Gegenüber dem offenen Zugang über einen großen Schnitt ist die Wundheilung schneller und komplikationsärmer. Außerdem bleiben nur kleine Narben zurück.

Um das Knieband zu verstärken oder zu ersetzen, wird in der Regel körpereigenes Sehnenmaterial eingesetzt. Selten verwendet man Sehnenmaterial eines Spenders. Die für die Kniebandplastik geeignete Sehne wird zu Beginn der Operation über einen kleinen Schnitt an ausgewählter Stelle entnommen. Geeignet sind dafür verschiedene Sehnen des Oberschenkels, die vom Orthopäden, je nach Bedarf ausgewählt werden.

Der Einbau der so entnommenen Sehne erfolgt im nächsten Schritt. Zusätzlich können dabei eventuelle im Unfall losgerissene Knochenstücke wieder fest verschraubt werden.

Aufgrund der schwierigen Bandverzweigungen wird beim Innenbandriss meist nur der hintere Teil der Sehne durch eine Kniebandplastik ersetzt oder verstärkt.

Wie sind die Prognosen und die Krankheitsverläufe nach einer Kniebandplastik?

Durch die gute Einheilung haben Kniebandplastiken sehr gute Prognosen.

Der Heilungsprozess nimmt allerdings meist mehrere Monate in Anspruch. In diesem Zeitraum ist eine aktive Mitarbeit bei der Genesung äußerst wichtig. Besonders die Stärkung der Beinmuskulatur zur Kräftigung und Stabilisierung des Kniegelenks durch die Muskelzüge ist Hauptbestandteil der postoperativen Versorgung.

Zu diesem Zweck sollte nach der Operation zunächst eine mehrwöchige Rehabilitationsbehandlung erfolgen und eine physiotherapeutische Betreuung auch im Anschluss fortgeführt werden. In der Physiotherapie werden besonders gezielte Übungen zum Muskelaufbau und Koordinationstraining durchgeführt. Durch Kräftigung der Beinmuskulatur soll das Kniegelenk stabilisiert werden.

Bis zur vollen Sporttauglichkeit kann es jedoch bis zu einem Jahr dauern (kniebelastende Sportarten). Leichtere sportliche Betätigung ist bereits nach wenigen Monaten möglich.

Wie jede Operation kann auch die Kniebandplastik zur Schädigung von umliegenden Strukturen führen. Insbesondere Nerven und Blutgefäße sind im Bereich des Knies gefährdet, der ausgebildete Orthopäde achtet bei der Kniebandplastik jedoch speziell auf die Intakthaltung der gefährdeten Strukturen.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Kniebandplastik?

Die operative Behandlung von Knieverletzungen fällt in das Gebiet der Orthopädie und Unfallchirurgie. Es empfiehlt sich, eine solche Operation in einer orthopädischen/unfallchirurgischen Klinik durchführen zu lassen, in der es einen Spezialisten für Kniebandplastiken gibt, da sich bei der Behandlung durch einen erfahrenen Operateur das Risiko für Arthrose als Folge der Bandverletzung verringert. Auch die radiologische Diagnostik kann direkt in der Klinik erfolgen. In der Kachel oben finden Sie ausschließlich spezialisierte Fachärzte für Kniebandplastik.
 

Quellen:

  • Winker, Karl-Heinrich (2011): Facharzt Orthopädie Unfallchirurgie. Munich: Urban & Fischer.
  • Grifka, Joachim (2011): Orthopädie und Unfallchirurgie. Für Praxis, Klinik und Facharztprüfung; mit 155 Tabellen. Berlin [u.a.]: Springer.
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