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Kolposkopie

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Informationen zum Bereich Kolposkopie

Was ist eine Gebärmutterhalsspiegelung?

Eine Kolposkopie ist eine gynäkologische Untersuchungsmethode, um die Vulva (äußerer Bereich der Scheide), die Vagina (innerer Bereich der Scheide), den Muttermund und den sichtbaren Teil des Gebärmutterhalses (Ektozervix) genauer von außen einzusehen. Das Verfahren wird seit den 1920er Jahren eingesetzt und wurde seitdem stetig weiterentwickelt, sodass es heutzutage zu den Standardverfahren der Frauenheilkunde gehört.

Mit einem speziellen Instrument, dem sogenannten Kolposkop, kann das zu untersuchende Gewebeareal vergrößert dargestellt und beurteilt werden. Außerdem können Tests durchgeführt werden, um bestimmte Erkrankungen zu erkennen (z.B. Essigsäureprobe bei Verdacht auf Dysplasien). Zusätzlich können unter kolposkopischer Kontrolle Abstriche und Biopsien entnommen werden.

Wann ist eine Kolposkopie notwendig?

Die frühzeitige Erkennung von Gewebeveränderungen ist in der Krebsfrüherkennung sowie der Krebsnachsorge essenziell. Da die Kolposkopie der genauen Betrachtung der Gewebe von Vulva, Vagina und Gebärmutterhals dient, kommt dem Verfahren hier eine ganz besondere Bedeutung zu.

Eine Kolposkopie wird dann beispielsweise zur Abklärung von zuvor gefundenen Auffälligkeiten im Bereich der Scheide oder des äußeren Muttermundes durchgeführt. Dazu zählen verdächtige Befunde in der Inspektion oder im Abstrich, bei denen der Verdacht auf eine Veränderung des Gewebes (Dysplasie = „Krebsvorstufen“) oder sogar eine Krebserkrankung besteht.

Aber auch bei unklaren Blutungen, Infektionen, auffälligem anhaltenden Ausfluss oder anderweitigen Entzündungen kann eine Kolposkopie hilfreich sein. Zusätzlich wird die Methode zur Krebsnachsorge eingesetzt.

Bei der Untersuchung kann das Gewebe genauer betrachtet werden und kleinste Veränderungen werden sichtbar, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Auch können bestimmte Tests durchgeführt oder Abstriche und Proben gewonnen werden.

In der Diagnostik ist die Untersuchungsmethode also besonders relevant zur Erkennung von Gebärmutterhalskrebs oder dessen Vorstufen, die dann präventiv behandelt werden können. Zudem kann die Kolposkopie aber auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden. Ein Beispiel hierfür ist die Konisation unter kolposkopischer Kontrolle. 

Bei einer Konisation wird ein kegelförmiges Gewebestück aus dem Muttermund oder Gebärmutterhals entnommen. Der Vorteil liegt darin, dass veränderte Gewebeareale im Ganzen entfernt werden können. Der entsprechende Bereich wird dabei mit Hilfe eines Kolposkops lokalisiert und während der Entnahme betrachtet. Die Gewebeentfernung erfolgt dabei meist mittels einer elektrischen Schlinge oder eines Lasers. 

Wer führt eine Kolposkopie durch?

Eine Kolposkopie wird in der Regel von einem Gynäkologen durchgeführt, zum Teil werden die Patientinnen für die Untersuchung in eine spezialisierte Sprechstunde (z.B. Dysplasiesprechstunde) überwiesen. Über unser Portal finden Sie entsprechende Fachärzte und Gynäkologen, welche diese Form der Untersuchung anbieten.

Ablauf und Dauer

Eine Kolposkopie wird normalerweise ambulant durchgeführt, auch eine Narkose oder besondere Betäubung ist nicht notwendig. Die Untersuchung sollte nicht während der Regelblutung stattfinden, am Tag vor der Untersuchung sollte auf Geschlechtsverkehr und Tampons oder sonstige einführbare Fremdkörper verzichtet werden.

Die Spiegelung wird auf einem gynäkologischen Stuhl durchgeführt, mithilfe eines Spekulums wird die Scheide geöffnet und etwas gedehnt, um eine optimale Sicht zu ermöglichen. Der Arzt positioniert das Kolposkop vor der Scheide und richtet es so aus, dass er die Gewebeoberflächen von Vagina und äußerem Gebärmutterhals gut durch die Gerätschaft betrachten kann. Mithilfe des Kolposkops, einem speziellen Mikroskop, können die relevanten Bereiche der Geschlechtsorgane beleuchtet und bis 40-fach vergrößert werden.

Zu einer vollständigen Kolposkopie gehört in den meisten Fällen auch die Durchführung verschiedener Testungen, mit Hilfe derer die Veränderung des entsprechenden Gewebes abgeschätzt werden kann. Zu diesem Zwecke werden verschiedene Lösungen auf den äußeren Muttermund aufgetragen, um veränderte Zellen sichtbar machen zu können.

  • Essigsäuretest

Ein typischer Test ist die Essigsäureprobe, bei der 3-5%ige Essigsäurelösung mit Hilfe eines kleinen Tupfers aufgetragen wird. Dysplastische, also veränderte Zellen färben sich dann bei Beleuchtung weißlich. Auf diese Weise kann verdächtiges Gewebe lokalisiert und auch leichter entfernt werden.

  • Schiller-Jod-Probe

Bei der Schiller-Jod-Probe wird der Muttermund mit Kalium-Jodid-Lösung behandelt. Normale Zellen des Gebärmutterhalses besitzen gespeicherte Kohlenhydrate in Form von Glykogen, wodurch eine bräunliche Färbung dieser Zellen entsteht. Drüsenzellen und dysplastisch veränderte Zellen hingegen enthalten weniger Glykogen und färben sich daher nicht an. Die Schiller-Jod-Probe kann somit gut in Ergänzung eines Essigsäuretests eingesetzt werden. 

Der Arzt kann außerdem mit einem Tupfer oder einem kleinen Bürstchen Abstriche aus der Scheide oder dem Gebärmutterhals entnehmen, um Krankheitserreger nachzuweisen oder Zellveränderungen aufzudecken. Auch Biopsien, also Proben aus dem Gewebe, können zur genaueren Untersuchung unter kolposkopischer Kontrolle genommen werden.

Eine Kolposkopie dauert je nach Fragestellung und durchgeführten Untersuchungsschritten etwa 5 bis 20 Minuten. Im Normalfall ist die Prozedur schmerzfrei und bedarf keiner spezifischen Nachsorge.

Wie lange krank nach Kolposkopie?

Nach einer Kolposkopie kann es, insbesondere wenn Gewebeproben entnommen wurden, zu leichten Blutungen oder verändertem Ausfluss kommen. Tampons und Geschlechtsverkehr sollten in den ersten Tagen vermieden werden. Auch auf Vollbäder oder das Schwimmen sollte man möglichst verzichten.

Wurden bei der Untersuchung Auffälligkeiten gefunden, so wird der behandelnde Arzt sich mit der Patientin in Verbindung setzen und das weitere Prozedere besprechen.

Grundsätzlich erfordert eine Kolposkopie keine Krankschreibung. Lediglich bei relevanten Begleiterkrankungen, die das Befinden und die Arbeitsfähigkeit der Patientin einschränken (z.B. Endometriose mit starken Schmerzen bei jeglichen gynäkologischen Prozeduren), kann für einige Tage eine Krankschreibung erfolgen. Der Arzt entscheidet individuell, inwiefern eine Patientin nach der Untersuchung leistungsfähig ist.

Sollten nach der Kolposkopie starke Blutungen, plötzliche Schmerzen, anhaltend veränderte vaginale Ausflüsse oder zunehmende allgemeine Krankheitssymptome auftreten, sollte sich die Patientin umgehend mit ihrem Gynäkologen oder einem anderen Arzt in Verbindung setzen.

Risiken & Nebenwirkungen einer Kolposkopie

Die Kolposkopie gilt als sehr sicheres und risikoarmes gynäkologisches Untersuchungsverfahren. Durch ein sorgfältiges Vorgehen ist das Risiko für Verletzungen des Gewebes äußerst gering.

Gewisse Risiken bestehen bei der Entnahme von Gewebe unter kolposkopischer Kontrolle, da es hier zu Schleimhautverletzungen, Blutungen oder Infektionen kommen kann. Es handelt sich dabei jedoch um sehr seltene Nebenwirkungen, die zudem in der Regel gut behandelt werden können.

Beachtet werden sollte zudem, dass Gewebeveränderungen während einer Kolposkopie übersehen werden können und Krebserkrankungen durch diese Methode alleine nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden können. Besteht also auch bei unauffälliger Kolposkopie der Verdacht auf eine Krebserkrankung, müssen weitere Untersuchungsverfahren herangezogen werden.

Was kostet eine Kolposkopie?

Besteht eine medizinische Indikation für die Durchführung einer Kolposkopie, so werden die Kosten dafür von der zuständigen Krankenkasse getragen. Dies gilt sowohl für gesetzlich als auch für privat versicherte Patientinnen. Auch das Stellen eines gesonderten Antrages ist für die Kostenübernahme nicht notwendig.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten im Bereich Kolposkopie?

Spezialisiert auf die Durchführung einer Kolposkopie sind Fachärzte für Gynäkologie und Geburtshilfe. Sie sind die kompetentesten Ansprechpartner für die genaue Inspektion des Gewebes, die Durchführung verschiedener Testungen sowie die Auswertung der Untersuchung.

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Patienten dabei zu unterstützen, die jeweils besten und kompetentesten Fachärzte für das jeweilige Krankheitsbild zu finden. Daher finden Sie bei uns ausschließlich Ärzte und Kliniken, die über besonders viel Erfahrung und Expertise im Fachbereich Gynäkologie verfügen. Sie alle sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Kolposkopie überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

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