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Kunstherz

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Informationen zum Bereich Kunstherz

Was sind künstliche Herzunterstützungssysteme?

Künstliche Herzunterstützungssysteme (auch Ventricular assist device, kurz VAD genannt) sind elektromechanische Geräte, die zur Unterstützung der Herzfunktion in den Körper von PatientInnen mit einer Herzschwäche eingesetzt werden. Je nach System verstärken sie entweder die Pump-Funktion einer der Herzkammern oder in besonders schweren Fällen sogar das ganze Herz. VADs können zur Überbrückung von Zeit zu einer möglichen Herztransplantation genutzt werden, sie finden Anwendung nach besonders schweren Herz-OPs um das Herz beim Heilungsprozess zu unterstützen und bieten eine dauerhafte Alternative für PatientInnen, die nicht für eine Transplantation geeignet sind.

Wann ist ein Kunstherz erforderlich?

Ein Kunstherz ist in der Regel erst im Spätstadium einer schweren Herzschwäche (medizinisch: Herzinsuffizienz) erforderlich. Eine Herzinsuffizienz ist meist Folge einer anderen schweren Kreislauferkrankung, weshalb zunächst die Ursache der Herzschwäche herausgefunden und wenn möglich behandelt werden sollte. Die Symptome der Herzinsuffizienz werden zu Beginn medikamentös oder über Lebensstilmaßnahmen behandelt. Sofern eine konservative Behandlung nicht mehr anschlägt, wird über eine chirurgische Therapie nachgedacht. Diese richtet sich nach dem Ursprung der Herzschwäche und nach dem Allgemeinzustand der PatientInnen. Ein künstliches Herzunterstützungssystem findet erst als Ultima Ratio oder bei einer geplanten Herz-Transplantation Anwendung.

Wie läuft eine Kunstherz OP ab?

Eine Kunstherz-OP kann entweder minimalinvasiv, also über zwei kleine Schnitte in der Brustwand, oder komplett am offenen Herzen durchgeführt werden. Die genaue OP-Technik hängt vom gewählten VAD-Modell und von der betroffenen Person ab. Während der Operation werden die PatientInnen außerdem an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. Ein Kunstherz besteht aus einem zuführenden Schlauch (der Schlauch, in den das Blut aus der Herzkammer hineinfließt) und einem abführenden Schlauch (der Schlauch, durch den das Blut von der Pumpe weggepumpt wird), zwischen denen sich eine elektrische Pumpe befindet. Nachdem sich Zugang zum Herzen verschafft wurde, wird der zuführende Schlauch des VAD in die betroffene Herzkammer eingeführt und festgenäht. Der abführende Schlauch wird dann entweder in die Aorta oder in die Lungenarterie eingesetzt und ebenfalls festgenäht. Durch die elektrisch betriebene Pumpe zwischen den beiden Schläuchen kann so die körpereigene Pumpfunktion des Herzens unterstützt oder umgangen werden. Je nach Modell des Kunstherzens wird die elektrische Pumpe entweder direkt im Herz angebracht oder außerhalb in einer Brust- oder Bauchwandtasche befestigt. In einigen Modellen kann die Pumpe sogar außerhalb des Körpers getragen werden.

Wie lange kann man mit einem künstlichen Herzen leben?

Die genaue Lebenszeit mit einem künstlichen Herzen ist bei jeder betroffenen Person individuell und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Den meisten Herzschwächen liegen andere schwere Erkrankungen zugrunde, die mehr Auswirkungen auf die Bestimmung der Lebenszeit haben, als ein Kunstherz. Geräte, die als finale Lösung für PatientInnen eingesetzt werden, die keine Möglichkeit auf eine Transplantation haben, sind darauf ausgelegt, weit über 10 Jahre zu funktionieren. Wie lange diese PatientInnen tatsächlich leben, ist also nicht vom Kunstherz, sondern vom Allgemeinzustand der Person ab. Wie zuvor bereits erwähnt, können Kunstherzen auch zur Überbrückung der Zeit bis zu einer Transplantation eingesetzt werden. In diesem Fall sind die Geräte von Vornhinein nur auf eine kürzere Funktionsdauer ausgelegt.

Kann man mit einem Kunstherz sterben?

Ja, man kann mit einem Kunstherz sterben. Zwar ist das Herz eines der wichtigsten Organe, um uns am Leben zu halten, allerdings reicht nur ein schlagendes Herz nicht aus, um auch am Leben zu bleiben. Andere Probleme, wie Wasser in der Lunge, schwere Infekte oder Schädigungen des Gehirns können ebenfalls zum Tod führen. In diesen Fällen schlüge das Kunstherz zwar weiter, aber die Sauerstoffzufuhr zu den verschiedenen Körperregionen wäre trotzdem nicht mehr gewährleistet. Auch bei schweren Blutungen und dem damit verbundenen Blutverlust ist ein Kunstherz nicht ausreichend, um die PatientInnen am Leben zu halten. Zudem ist eine Herzschwäche meist ein Resultat anderer schwerer Kreislauferkrankungen, die durch ein Kunstherz allein nicht behoben werden.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für eine VAD Implantation?

Die Behandlung von PatientInnen mit Herzerkrankungen erfolgt in den meisten Fällen durch einen Kardiologen oder eine Kardiologin. Diese sind entweder niedergelassen oder an eine Klinik mit einer Abteilung für Kardiologie angebunden. Die VAD Implantation erfolgt von einem Team bestehend aus HerzchirurgInnen in einem Zentrum für Herz- und Thoraxchirurgie. Die anfängliche Diagnose einer möglichen Herzerkrankung kann auch ein Hausarzt oder eine Hausärztin stellen und anschließend weitere Behandlungen einleiten.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

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Quellen: