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Langzeit-Blutdruckmessung

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Informationen zum Bereich Langzeit-Blutdruckmessung

Was ist eine Langzeit-Blutdruckmessung?

Eine Langzeit-Blutdruckmessung dient dazu, den Blutdruck von Patienten über einen längeren Zeitraum regelmäßig zu erfassen, um so Blutdruckschwankungen im Tagesverlauf zu detektieren. Die Messung erfolgt im Regelfall über 24 Stunden, sodass auch der nächtliche Blutdruck erfasst werden kann. Die Patienten erhalten zu diesem Zweck ein tragbares Messgerät.

Die Messung erfolgt nicht-invasiv über die Anlage einer speziellen Manschette am Oberarm. In der manuellen Blutdruckmessung in der ärztlichen Praxis wird dabei zusätzlich ein Stethoskop in die Ellenbeuge gelegt, die mobile Blutdruckmessung erfolgt digital und kommt ohne Stethoskop aus.

Die Oberarmmanschette wird in beiden Fällen mit Luft gefüllt und solange aufgepumpt, bis der Blutfluss in der Armarterie vollständig unterbunden ist. Anschließend wird der Druck in der Manschette langsam abgelassen, wodurch sowohl der systolische Blutdruck (erster Wert der Blutdruckmessung) als auch der diastolische Blutdruck (zweiter Wert der Blutdruckmessung) erfasst werden können.

Bei der manuellen Messung werden die Druckwerte durch das Hören bestimmter Geräusche über dem Stethoskop ermittelt. Die Messung mit einem mobilen Gerät erfolgt digital. Die erhaltenen Messwerte werden dann automatisch festgehalten, sodass man ein Blutdruckprofil im zeitlichen Verlauf erhält. 

Warum ist eine Langzeit-Blutdruckmessung sinnvoll?

Die Langzeit-Blutdruckmessung ermöglicht eine Einschätzung des tageszeitlichen Verlaufs sowie des Tag-Nacht-Rhythmus des Blutdrucks. Die Blutdruckmessung in der ärztlichen Praxis oder Klinik ist zwar meist genauer, da eine manuelle Messung durchgeführt wird, sie erlaubt jedoch nicht die Erhebung eines Gesamteindrucks. Hierzu ist die Langzeit-Blutdruckmessung deutlich besser geeignet.

Ein wichtiges Problem in diesem Zusammenhang ist der sogenannte „Weißkittelhochdruck“. So bezeichnet man das Phänomen, bei dem Patienten bei der Blutdruckmessung beim Arzt punktuell einen höheren Blutdruck aufweisen. Der Grund hierfür liegt vermutlich in einer bewussten oder unbewussten Aufregung der Patienten, wodurch ein höherer Blutdruck generiert wird. Da die Langzeit-Blutdruckmessung in regelmäßigen Abständen während eines normalen Tagesablaufs erfolgt, kann dieser mögliche Einflussfaktor ausgeschaltet werden. 

Ein weiterer wichtiger Vorteil der 24-Stunden-Blutdruckmessung liegt darin, dass auch der nächtliche Blutdruck erfasst werden kann. Bei gesunden Menschen sollte der Blutdruck in der Nacht um etwa 10-20% im Vergleich zum Tagesdurchschnitt absinken. Ein zu geringes oder zu starkes nächtliches Absinken des Blutdrucks kann daher auf eine Erkrankung hinweisen, die mithilfe der Langzeit-Blutdruckmessung erfasst werden kann.  

Wann ist eine Langzeit-Blutdruckmessung notwendig?

Die Messung des Blutdrucks über 24 Stunden kann zur Diagnostik oder Verlaufsbeurteilung verschiedener Erkrankungen eingesetzt werden, wobei am häufigsten ein Bluthochdruck abgeklärt werden soll. Meist kommt die Methode zum Einsatz, wenn in mehrmaligen Messungen während einer ärztlichen Behandlung erhöhte Werte aufgefallen sind. Auf diese Weise können ein Weißkittelhochdruck ausgeschlossen und der tageszeitliche Verlauf des Blutdrucks beurteilt werden.  

Wichtige Fragestellungen, die mit Hilfe einer Langzeit-Blutdruckmessung beantwortet werden können, sind:

  • erstmalige Feststellung eines Bluthochdrucks
  • Verlaufsbeurteilung und Therapiekontrolle eines Bluthochdrucks
  • Diagnostik eines Bluthochdrucks als Folge einer anderen Erkrankung (sog. sekundärer Bluthochdruck)
  • Bluthochdruck im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft

Welche Werte werden bei der Langzeit-Blutdruckmessung erfasst?

Bei der Langzeit-Blutdruckmessung werden sowohl der systolische als auch der diastolische Blutdruck in regelmäßigen Abständen gemessen und die entsprechenden Werte abgespeichert. Ebenso wird der der Puls, also die Herzfrequenz mit aufgezeichnet.

Anschließend werden die Messergebnisse ausgewertet. Dabei kann ein Mittelwert für den gesamten Zeitraum von 24 Stunden, für den Tagesverlauf und auch für die Zeit der Nachtruhe ermittelt werden. 

Ablauf der Langzeit-Blutdruckmessung

Eine 24-Stunden-Blutdruckmessung sollte für einen Zeitraum geplant werden, in dem keine besonderen Ereignisse geplant ist, das heißt die Patienten sollten in dieser Zeit einen möglichst normalen Tagesablauf haben. Das Gerät wird dann in der Regel am Morgen in einer Arztpraxis durch geschultes Personal angelegt. Die Manschette wird vorzugsweise am linken Oberarm angebracht. Sie ist über ein Kabel mit dem eigentlichen Messgerät verbunden, das mit Hilfe einer kleinen Tasche am Körper getragen werden kann.

Während der Zeit der Messung werden die Patienten gebeten, ein spezielles Tagebuch zu führen, in dem Aktivitäten und etwaige Beschwerden und Auffälligkeiten samt Uhrzeit notiert werden können. Dies dient der späteren Interpretation der erhobenen Blutdruckwerte. Normalerweise erfolgt während des Tages alle 15 Minuten eine Messung. Während der Nacht wird der Blutdruck in einem Abstand von 30 Minuten gemessen. Zudem besteht die Möglichkeit, per Knopfdruck eine Messung zu veranlassen, beispielsweise wenn Symptome wie Schwindel auftreten.

Auch wenn der Alltag während der Messung so gewohnt wie möglich bestritten werden sollte, müssen einige Dinge beachtet werden. Am wichtigsten ist, dass das Gerät nicht nass werden darf, sodass auf Baden, Duschen oder Saunieren verzichtet werden muss. Ebenso kann starke körperliche Belastung dazu führen, dass die Oberarmmanschette verrutscht und so die Messergebnisse verfälscht werden. Auf Sport sollte also wenn möglich ebenfalls verzichtet werden.

Nach dem Messzeitraum von 24 Stunden wird das Gerät wieder in der entsprechenden Praxis abgegeben und es erfolgen eine Analyse und Interpretation der Messwerte. In der Regel werden diese einige Tage nach der Messung mit den Patienten gemeinsam besprochen.     

Wie sind die Ergebnisse der Langzeit-Blutdruckmessung zu interpretieren?

In die Analyse der Ergebnisse werden sowohl die verschiedenen Durchschnittswerte als auch die einzelnen Werte in Zusammenschau mit dem geführten Tagebuch miteinbezogen. Wichtig ist dabei nicht nur der Vergleich mit Referenzwerten für den Blutdruck, sondern auch immer die Einbeziehung individueller Faktoren wie beispielsweise das Alter, Vorerkrankungen oder Medikamenteneinnahmen.

Gemäß der Definition der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) liegt ein Bluthochdruck ab einem systolischen Wert von über 140mmHg und/ oder einem diastolischen Wert von über 90mmHg vor. Da die Messwerte in einer Langzeit-Blutdruckmessung in der Regel niedriger sind als in der ärztlichen Praxis, sind hier bereits ab Durchschnittswerten von über 130/80mmHg die Kriterien für einen Bluthochdruck erfüllt. 

Ärzte und Patienten besprechen dabei stets gemeinsam, wie die gewonnenen Werte einzuordnen sind und ob gegebenenfalls eine bestimmte Therapie eingeleitet werden sollte.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für die Langzeit-Blutdruckmessung?

Eine Langzeit-Blutdruckmessung kann in vielen hausärztlichen Praxen durchgeführt werden. Häufig wird ein Bluthochdruck hier erstmalig diagnostiziert. Spezialisiert auf die weitergehende Diagnostik und Behandlung sind Fachärzte für Innere Medizin und Kardiologie, sodass diese kompetente Ansprechpartner für die Durchführung und Interpretation einer Langzeit-Blutdruckmessung sind.

Bei uns finden Sie ausschließlich fachkompetente und erfahrene Ärzte und Kliniken. Alle hier gelisteten Spezialisten wurden von uns hinsichtlich ihrer Expertise auf dem Gebiet der Langzeit-Blutdruckmessung überprüft und ausgewählt. Überzeugen Sie sich persönlich von der Kompetenz unserer Experten und vereinbaren Sie direkt ein erstes persönliches Beratungsgespräch.

Quellen: