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Leberkrebs (Hepatozelluläres Karzinom)

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Spezialisten für Leberkrebs

22  Spezialisten gefunden

Univ.-Prof. Dr. med. Andreas Rink

Minimalinvasive Onkologische Chirurgie

Essen

CyberKnife Centrum Mitteldeutschland

Radiochirurgie & Präzisions-Strahlentherapie

Erfurt

Hans-Gerald H. Forg

Schmerztherapie und Palliativmedizin

Mainz

Prof. Dr. med. Florian Würschmidt

Strahlentherapie / Stereotaktische Radiochirurgie

Hamburg

Informationen zum Bereich Leberkrebs

Definition: Was ist Leberkrebs?

Darstellung von Lebertumor

Das „Hepatozelluläre Karzinom“ (HCC) ist die häufigste Form der bösartigen Neubildungen der Leber. Diese Form des Leberkrebses ist mit 6% bei den Männern und 3% bei den Frauen mit eine der häufigeren Tumorleiden.

Beim Hepatozellulären Karzinom (HCC, Leberzellkrebs) kommt es direkt in den lebereigenen Zellen zu Mutationen, die dazu führen, dass sich die betroffenen Zellen unkontrolliert vermehren können. Risikoerkrankungen, die gehäuft mit diesem Krebsleiden einhergehen, sind unter anderem Hepatitis B (eine Virusinfektion der Leber), Leberzirrhose (Schrumpfleber) oder Hämochromatose (Eisenspeichererkrankung).

Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan des menschlichen Körpers. Ein Funktionsausfall dieses Organs ist nicht mit dem Leben vereinbar.

 

Leberkrebs Symptome

Die Erkrankungszeichen bei Lebertumoren sind sehr unspezifisch. Meist beklagen die Patienten:

  • Schwäche
  • Leistungsknick
  • Inappetenz
  • Gewichtsverlust

Späte Zeichen der Erkrankung sind:

  • Druckgefühl im Oberbauch
  • Vorwölbungen der Bauchdecke
  • Gelbfärbung der Haut (Ikterus)

5% der Tumoren fallen erst spät durch Tumormetastasen (Tumorstreuungen in weitere Organe) auf.

Wie wird Leberkrebs diagnostiziert?

Der Verlauf der Erkrankung ist in der Regel sehr rasch fortschreitend.

Besteht der Verdacht für das Vorliegen von Leberkrebs, so wird zunächst eine Blutentnahme durchgeführt. Die Blutprobe wird im Anschluss im Labor untersucht, wobei der Analysefokus insbesondere auf den leberspezifischen Parametern liegt, die Aufschluss über das Vorliegen einer Hepatitis (Leberentzündung) oder einer Leberzirrhose (Schrumpfleber) geben können. Zudem wird häufig die Höhe des Parameters alpha1-Fetoprotein bestimmt (AFP), welcher als Tumormarker im Rahmen des Leberzellkrebs-Screenings bei Patienten mit Hepatitis B und C verwendet und als Verlaufsparameter bei bereits diagnostizierter Leberzellkrebserkrankung herangezogen wird.

Bei vorliegenden Risikofaktoren für Leberzellekrebs kann die Diagnose durch den Nachweis eines Tumors mit speziellem Kontrastmittelverhalten in der Bildgebung gestellt werden. Dabei kann der Tumornachweis mithilfe des Ultraschalls, der Computertomografie oder der Magnetresonanztomografie erfolgen.

Gelingt der Tumornachweis, so schließen sich häufig weitere bildgebende Untersuchungen an, um die genaue Tumorausbreitung und das Vorliegen etwaiger Tumormetastasen zu erfassen. Hierfür kommen häufig ein CT oder MRT des Bauchraums, ein CT des Brustkorbs und eine Skelettszintigraphie (eine nuklearmedizinische Untersuchung) zum Einsatz.

In manchen Fällen wird in Rahmen der Diagnosesicherung zudem eine Biopsie des Tumors durchgeführt (Entnahme von Lebergewebe durch die Bauchdecke mittels spezieller Nadel). Eine Biopsie ist jedoch nicht in allen Fällen notwendig und muss abhängig von den Vorerkrankungen und den vorliegenden Befunden erwogen werden.

Welche Arten von Lebertumoren gibt es?

Neben dem Hepatozellulären Karzinom (HCC), das die häufigste Form des Leberkrebses ist, gibt es dascholangiozelluläre Karzinom(Gallengangskarzinom), das Hepatoblastom, das Sarkom oder das Zystadenokarzinom, die jedoch allesamt eher Raritäten sind.

Noch häufiger als das HCC (Leberzellkrebs) sind Lebermetastasen, d.h. Tumorabsiedelungen in der Leber, die von einem Tumor ausgehen, der primär in einer anderen, entfernten Körperregion lokalisiert ist (maligne Sekundärtumoren der Leber). Dies können beispielsweise Metastasen von einem Colonkarzinom (Dickdarmkrebs) oder einem Mammakarzinom (Brustkrebs) sein. Da die Leber als das Hauptstoffwechselorgan des Menschen sehr stark durchblutet ist, ist sie auch das Organ, das mit am häufigsten von Tumorabsiedelungen betroffen ist.

Zu den benignen (gutartigen) Lebertumoren zählen z.B. Leberzelladenome, Fokal-noduläre Hyperplasie (FNH), kavernöse Hämangiome oder Leberzysten.

Wie wird ein Leberzellkarzinom behandelt?

Das genaue therapeutische Procedere hängt insbesondere vom vorliegenden Krebsstadium ab. In den meisten Fällen kommt jedoch ein sogenanntes multimodales Therapiekonzept zum Einsatz, d.h. verschiedene Therapiearten werden miteinander kombiniert.

Therapieverfahren in frühen Stadien mit dem Ziel der Heilung (kurative Absicht):

Die besten Überlebensraten bei bösartigen Lebertumoren werden durch eine komplette, operative Entfernung (Resektion) des Tumors durch einen Spezialisten für Leberoperationenerzielt. Dieser Eingriff ist jedoch nur bei einer ausreichend guten Leberfunktion möglich.

Bei zusätzlich bestehender, schwerer Leberzirrhose (Schrumpfleber) kann zudem eine Lebertransplantation erwogen werden. Da meistens mit einer Wartezeit von 6-18 Monaten auf ein Spenderorgan gerechnet werden muss, kommen zwischenzeitlich meist sogenannte ablative (tumorverkleinernde) Verfahren zum Einsatz, die die Verkleinerung des Tumors oder zumindest das Verhindern eines weiteren Tumorwachstums zum Ziel haben.

Alternative Behandlungsmethoden zur Tumorverkleinerung (sogenannte ablative Therapieverfahren):

Die ablativen, tumorverkleinernden Therapiemaßnahmen werden meistens in palliativer Absicht durchgeführt. Teilweise kommen sie jedoch auch in kurativer Absicht zum Einsatz, d.h. bei Patienten, bei denen die Heilung der Krebserkrankung angestrebt wird. Beispielsweise können diese Maßnahmen zur Überbrückung der Wartezeit bis zur Lebertransplantation Anwendung finden (s. oben).

Wenn der Tumor durch eine Operation nicht entfernbar ist, kann er mithilfe einer Radiofrequenzablation (= RFA) verkleinert werden. Hierbei werden Elektroden ins Tumorgewebe eingebracht. Im Anschluss wird ein gepulster Hochfrequenzstrom appliziert, der über die entstehende Hitze zum Untergang von Tumorzellen führt. Durch die Tumorverkleinerung kann ein zuvor inoperabler Tumor in ein operables Stadium „verkleinert“ werden. Die Radiofrequenzablation repräsentiert dabei die Standardmethode unter den ablativen Verfahren in Deutschland.

Kann die Radiofrequenzablation nicht angewandt werden, so kann alternativ eine perkutane Ethanolinjektion (PEI) zur Tumorverkleinerung durchgeführt werden. Hierbei wird 95%iger Alkohol über eine feine Hohlnadel direkt in das Tumorgewebe injiziert, was zum Untergang der Tumorzellen führt.

Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium kann der Tumor auch mittels selektiver interner Radiotherapie (SIRT, Radioembolisation) verkleinert werden. Dabei wird radioaktives Material direkt in den Tumor eingebracht. Durch diese Methode wird die Tumorgröße reduziert und das umgebende Gewebe bestmöglich geschont.

Eine weitere Möglichkeit zur Tumorverkleinerung ist die Anwendung der Transarteriellen Chemoembolisation (TACE). Hierbei wird über einen Gefäßkatheter, der bis zum Tumor vorgeschoben wird, ein Chemotherapeutikum direkt in das Krebsgewebe injiziert. Diese tumorverkleinernden Maßnahmen können Überbrückungsmaßnahmen bis zur Lebertransplantation, bis zur Resektion oder palliative Eingriffe sein.

Ein hochmodernes Verfahren zur Tumorverkleinerung bei Leberkrebs ist dieHIFU-Therapie (Ultraschall-gesteuerter hochintensiver fokussierter Ultraschall). Bei diesem Behandlungsansatz wird der Tumor mittels energiereicher Ultraschallwellen von außen „beschallt“. Dadurch erhitzen sich die Tumorzellen so stark, dass sie „verkochen“ und der Tumor verkleinert wird. Dieses Verfahren befindet sich noch in seinen Anfängen, jedoch zeigt sich bereits in zahlreichen Studien, dass die HIFU-Therapie ein erfolgreicher Therapieansatz zur Tumorverkleinerung mit nur geringen Nebenwirkungen ist.

Bestrahlung:

Dank der Entwicklung präziserer strahlentherapeutischer Verfahren, nimmt die Bedeutung der Strahlentherapie bei Leberkrebs zu. Vor allem im fortgeschrittenen Stadium können durch stereotaktische Radiochirurgie, Brachytherapie oder Protonentherapie gute Ergebnisse zur Krankheitskontrolle erzielt werden. Durch den gezielten Einsatz der Strahlen bleibt das gesunde Gewebe weitgehend geschont. Dies ermöglicht vielen Patienten ein langes Überleben bei insgesamt guter Verträglichkeit.

Palliative systemische Therapie in fortgeschrittenen Krebsstadien:

Unter der palliativen systemischen Therapie werden medikamentöse Therapien zusammengefasst, die in fortgeschrittenen Krankheitsstadien angewandt werden, auf den gesamten Körper wirken und das Tumorwachstum hemmen sollen.

Die palliativen systemischen Therapieverfahren kommen in folgenden Fällen zum Einsatz:

 

  • operative Tumorentfernung ist nicht möglich
  • Lebertransplantation ist nicht möglich
  • Voranschreiten der Krebserkrankung trotz Behandlung mit ablativen (tumorverkleinernden) Verfahren

Erstlinientherapie: Bei Patienten mit erhaltener Leberfunktion wird in der Erstlinientherapie die kombinierte Gabe der Medikamente Atezolizumab und Bevacizumac (beides Antikörper) empfohlen. Alternativ können auch die Tyrosinkinaseinhibitoren Sorafenib oder Lenvatinib verbabreicht werden.

Zweitlinientherapie: Bei Versagen der Erstlinientherapie mit Sorafenib und erhaltener Leberfunktion können weitere Medikamente wie beispielsweise die Tyrosinkinaseinhibitoren Regorafenib und Cabozantinib oder der Antikörper Ramucirumab zum Einsatz kommen.

Palliative symptomorientierte Therapie:

Eine palliative symptomorientierte Therapie wird dann eingesetzt, wenn die Systemtherapie aufgrund einer schlechten Leberfunktion nicht möglich ist und soll insbesondere die Symptome lindern und so die Lebensqualität verbessern. Dabei werden beispielweise Symptome wie starker Juckreiz oder quälende Schmerzen medikamentös behandelt. Auch eine psychoonkologische bzw. seelsorgerische Behandlung und die Betreuung durch einen palliativen Pflegedienst sind Bestandteil des palliativen Therapiekonzepts.

Wie sind die Heilungschancen bei Leberkrebs?

Insgesamt sind die Heilungschancen beim Hepatozellulären Karzinom eher schlecht. Patienten mit bekannter Leberzirrhose (Schrumpfleber) sollten daher etwa halbjährlich mittels Ultraschall und Laboruntersuchung (Tumormarker AFP = Alpha-Fetoprotein) gescreent werden.

Wie ist die Lebenserwartung bei Leberkrebs?

Unbehandelt ist die durchschnittliche Überlebenszeit nach der Diagnosestellung „Leberkrebs“ (HCC) etwa 4 Monate. Nach operativer Resektion überleben die Patienten im Durchschnitt 3 Jahre bzw. 20-50% der Patienten sind nach Leberteilresektion (Entfernung des gesamten Tumorgewebes) geheilt.

Welche Fachärzte sind Spezialisten für die Behandlung von Leberkrebs?

Wer an Leberkrebs erkrankt ist, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik zur Leberkrebstherapie?

Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen. Je mehr Patienten mit Leberkrebs ein Arzt behandelt, desto erfahrener wird er in seinem Spezialgebiet.

Somit sind Spezialisten für Leberkrebs Fachärzte der Gastroenterologie, Onkologie, Viszeralchirurgie, Radiologie und Nuklearmedizin, die sich auf die Therapie von Lebertumoren spezialisiert haben. Durch ihre Erfahrung sind sie für die Planung, Durchführung oder Zweitmeinung der richtige Ansprechpartner.

Quellen:

 

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