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Leberszintigraphie

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Informationen zum Bereich Leberszintigraphie

Was ist eine Leberszintigraphie?

Eine Leberszintigraphie ist eine Untersuchung der Leber, bei der mithilfe eines radioaktiven Medikaments, des sogenannten Radiopharmakons, die Funktion der Leber und die Struktur der Gallenwege beurteilt werden kann.

Dabei erhält der Untersucher einen Eindruck des Lebergewebes. Die Szintigraphie beantwortet Fragestellungen, wie „Liegt eine Schädigung des Lebergewebes vor?“ oder „Weist das Gallengangsystem Störungen auf?“. Diese Erkenntnisse sind vor allem für die Therapie- und Behandlungsplanung von großer Bedeutung. Sie geben Anhaltspunkte dafür, ob eine Operation sinnvoll und heilsversprechend sein kann.

Die Anwendungsindikationen der Leberszintigraphie sind vielfältig. Das bedeutet, dass das Verfahren bei vielen Verdachtsdiagnosen und zum Beantworten vieler Fragestellungen genutzt werden kann. Zum einen können Erkrankungen wie die akute Gallenblasenentzündung, krankhafte Veränderungen der Gallenwege bis hin zum Verschluss des Hauptgallengangs oder Vorhandensein eines Lecks in den Gallengängen abgeklärt werden.

Zum anderen kann bei der Untersuchung die Anatomie der Gallenwege hinsichtlich angeborener Fehlbildungen beurteilt werden.

Auch bei Raumforderungen, die in der Leber entdeckt werden und Verdachtsdiagnosen wie Leberkrebs oder eine gutartige Wucherung des Lebergewebes nahelegen, findet die Szintigraphie ihren Einsatz.

Vorbereitung auf die Untersuchung

Vor und während der Leberszintigraphie gibt es Einiges zu beachten.

2-4 Stunden vor Verabreichung des radioaktiven Medikaments sollte der Patient nüchtern sein. Kleine Schlucke Wasser zu trinken, ist in Ordnung, jedoch sollte auf Getränke wie Kaffee und Säfte sowie auf Speisen verzichtet werden.
Aber auch zu lange Fastenphasen (>24h) sollten vermieden werden, da sie die Ergebnisse der Szintigraphie verfälschen können.

Die zur Untersuchung getragene Kleidung sollte keine Metallteile enthalten. Problematisch sind hier oft Knöpfe, Reißverschlüsse und kleine Labels aus Metall. Alle Kleidungsstücke, die zur Untersuchung doch Metall enthalten, müssen abgelegt werden.

Am Tag der Untersuchung sollte der Patient im besten Fall keinen Schmuck tragen oder ihn vor der Szintigraphie ablegen.

Da die Untersuchung eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, dürfen Patienten in vielen Kliniken Musik, Hörbücher etc. über Lautsprecher oder Kopfhörer hören.

Leidet ein Patient unter einer Klaustrophobie und hat Angst in beengten Räumen, gibt es die Möglichkeit vor der Untersuchung ein Beruhigungsmittel, meist in Form einer Tablette, zu verabreichen. Dadurch wird die Situation für den Patienten deutlich entspannter. Wichtig ist aber darauf hinzuweisen, dass man nach Einnahme bestimmter Beruhigungsmittel am selben Tag nicht mehr Auto fahren darf.

Zusätzlich zu den Verhaltensregeln am Tag der Untersuchung gibt es noch weitere wichtige Vorbereitungen, die für eine Leberszintigraphie getroffen werden sollten. Der behandelnde Arzt sollte Kenntnis haben über die aktuelle Klinik, die Blutwerte, Röntgen- und Ultraschallvorbefunde. Außerdem sind Informationen aus dem Anamnesegespräch wie Voroperationen im Bereich der Leber/ Gallenwege und die aktuelle Medikation des Patienten wichtig. Nimmt der zu untersuchende Patient beispielsweise Opiate wie Morphin etc. ein, so muss darauf geachtet werden, dass die Szintigraphie frühestens vier Stunden nach der letzten Einnahme erfolgt.

Ablauf der Leberszintigraphie

Die Szintigraphie beginnt damit, dass der Patient das Radiopharmakon über einen Zugang in die Vene gespritzt bekommt.

Die nachfolgende Untersuchung mit der Gamma-Kamera, einem Detektionsgeräte für radioaktive Strahlung, bestreitet der Patient im Liegen. Die Gamma-Kamera kann den Weg des radioaktiv-markierten Medikaments im Körper verfolgen und darstellen.

Führt man die Untersuchung bei einem gesunden Menschen durch, so zeigt sich, dass das Medikament vom Blut zur Leber transportiert wird und von dort über die Galle in den Dünndarm gelangt.

Anders sieht dies beim Leber-kranken Patienten aus. Hier schafft die Leber es nicht, das Medikament zu verstoffwechseln, sodass der Körper einen anderen Ausscheidungsweg wählen muss. In diesem Fall sieht man häufig die Ausscheidung des Radiopharmakons über die Niere.

Je nach Fragestellung kann die Aufzeichnung der Kamera ca. 1 - 2 Stunden dauern. In dieser Zeit sollte sich der Patient möglichst wenig bewegen. Dies ist auch der Grund dafür, weshalb die Untersuchung im Liegen durchgeführt wird.

Häufig wird nicht nur eine einzige Aufnahme mit der Gamma-Kamera gemacht, sondern noch weitere Aufzeichnungen am selben Tag oder dem darauffolgenden angeschlossen. Dies bietet den Vorteil, dass die Entwicklung und Ausscheidung der radioaktiv-markierten Substanz im Körper weiter beobachtet werden kann und so noch mehr Rückschlüsse auf die Funktion der Leber getätigt werden können. Diese zusätzlichen Kamera-Aufnahmen können deutlich schneller aufgezeichnet werden.

In manchen Fällen werden ergänzend zum Radiopharmakon noch andere Medikamente verabreicht, die z.B. die Gallenausscheidung verstärken. Ob dies notwendig ist, wird individuell entschieden und richtet sich nach der Fragestellung, die mit der Untersuchung beantwortet werden soll.

Bis die endgültigen Ergebnisse und Befunde der Leberszintigraphie vorliegen und von den behandelnden Ärzten entsprechend interpretiert wurden, dauert es meist etwas. Das bedeutet, dass die Patienten sich ein wenig gedulden müssen und ihre Untersuchungsergebnisse nicht direkt mitgeteilt bekommen können.

Strahlenbelastung der Untersuchung

Da der Patient zur Szintigraphie ein radioaktiv-markiertes Medikament verabreicht bekommt, bringt die Untersuchung eine gewisse Strahlenbelastung mit sich. Im Allgemeinen beträgt die effektive Dosis einer Leberszintigraphie, die den Körper belastet, ca. 2,3mSv. Dies ist im Vergleich zu anderen radiologischen Untersuchungsmethoden, wie einer CT des Brustkorbes, verhältnismäßig niedrig. Die CT bringt eine Belastung von etwa 5-8mSv mit sich.

Darüber hinaus kann man sich zum Vergleich auch die natürliche Strahlenbelastung der Umwelt in Deutschland anschauen. Sie wird mit ca. 2,1mSv pro Jahr beschrieben.

Da trotzdem nicht von der Hand zu weisen ist, dass von den Patienten am Tag der Untersuchung eine leichte radioaktive Strahlung ausgeht, wird empfohlen, dass an diesem Tag der Kontakt zu Schwangeren und Kindern so kurz wie möglich gehalten wird. Schwangere dürfen eine Szintigraphie nicht durchführen lassen.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Für das radioaktiv-markierte Medikament an sich sind keine Nebenwirkungen beschrieben. Wenn trotzdem Nebenwirkungen auftreten, liegt das dann an den zusätzlich verabreichten Medikamenten.

Cholekinetika, also Arzneimittel, die die Ausscheidung der Gallenflüssigkeit fördern, können Bauchkrämpfe und Übelkeit auslösen.

Beruhigungsmittel, wie Morphinsulfat und Phenobarbital, können Müdigkeit, Verstopfung, Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindel verursachen.

Außerdem ist zu beachten, dass sie die Reaktionsgeschwindigkeit verlangsamen, sodass man nach Einnahme dieser Medikamente fahruntauglich ist!

Welche Ärzte sind Spezialisten für die Durchführung einer Leberszintigraphie?

Die Ärzte, die Spezialisten für Szintigraphien im Allgemeinen sind, sind die Nuklearmediziner. Nuklearmediziner sind Fachärzte der Strahlenkunde und beschäftigen sich mit den Untersuchungs- und Therapiemethoden, die mit u.a. Röntgen- oder radioaktiver Strahlung zusammenhängen.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

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Quellen:

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