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Informationen zum Bereich Leberzyste
Was sind Leberzysten?
Leberzysten sind kleine Hohlräume, die sich an oder in der Leber bilden und mit Flüssigkeit gefüllt sind. Die dysontogenetischen Leberzysten, d.h. solche, die durch eine Störung in der Entwicklung schon im Mutterleib entstanden sind, bilden sich aus erweiterten Gallengängen, die ihre Funktion aufgegeben haben, und können im Krankheitsverlauf an Größe zunehmen.
Ursachen von Leberzysten
Die Hauptursache für die Ausbildung der Leberzysten ist die ADPKD, eine erbliche Erkrankung, bei der im Vordergrund an der Niere Zysten entstehen. Begleitend dazu treten dann auch Zysten an der Leber auf. Leberzysten können aber auch durch eine Infektion mit dem Bandwurm Echinococcus granulosus hervorgerufen werden, dessen Larven über Hunde auf uns Menschen übertragen werden können.
Die Symptome: Wie bemerkt man eine Leberzyste?
Wie sich Leberzysten im Körper äußern, kommt auf ihre Anzahl und Größe an. Kleinere Zysten bemerkt man zunächst nicht. Nehmen sie jedoch in Größe und Menge zu, so fordern sie auch mehr Raum im Körper ein und die vergrößerte Leber beginnt umliegende Organe zu verdrängen. Dies führt beim Patienten meist zu einem Druck- und Völlegefühl, sowie Einschränkungen und Schmerzen bei alltäglichen Bewegungen wie Bücken oder im Sitzen. Im weiteren Krankheitsverlauf kann es auch zu Übelkeit, Rückenschmerzen und Zunahme des Bauchumfangs kommen.
Auch die kleineren, eigentlich symptomlosen Zysten können durch Einblutungen oder Rupturen (=Risse) zu plötzlich auftretenden, starken Bauchschmerzen führen.
Allgemein lässt sich sagen: Je größer die Zyste, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Komplikation auftritt.
Diagnose: Wie werden Leberzysten festgestellt?
Meist wird als Untersuchungsmethode die Sonographie (=Ultraschalluntersuchung) angewendet. Sie ist überall verfügbar und gut geeignet, um den Verlauf der Zysten im Auge zu behalten, sodass rasch erkannt werden kann, falls sich eine Zyste problematisch entwickelt. Um ein genaueres Bild zu erhalten, kann zusätzlich noch ein CT oder MRT angefertigt werden.
Leberzysten Behandlung und Operation
Behandelt werden grundsätzlich nur die Patienten, die durch die Leberzysten Einschränkungen haben und Symptome zeigen. Dabei ist das Ziel der Therapie, dass eben diese Symptome beseitigt werden und in Zukunft nicht mehr auftreten.
Als Maßnahmen kann man z.B. eine Leberteilresektion durchführen. Dabei werden die von Zysten befallenen Teile der Leber entfernt und so eine Entlastung geschaffen. Diese Therapiemöglichkeit besteht allerdings nur, wenn noch genügend gesundes Lebergewebe vorhanden ist. Eine weitere Maßnahme ist die Fensterung, bei der die Zysten eröffnet werden. Das erfolgt laparoskopisch, benötigt also nur kleine Hautschnitte und ist so sehr minimal invasiv. Hierdurch können mehrere Zysten in nur einem Eingriff entfernt werden. Die letzte Therapiemaßnahme stellt die Lebertransplantation dar. Sie ist die einzige Möglichkeit, die eine Heilung der Erkrankung darstellt. Konservativ kann man auch bestimmte Medikamente, die sogenannten Somatostatinanaloga, einnehmen. Sie führen dazu, dass weniger Flüssigkeit in den Zysten produziert wird, ist jedoch auf einen langen Einnahmezeitraum kostenintensiv.
Was ist bei Leberzysten zu beachten?
Im Großen und Ganzen stellen die Leberzysten eine gutartige Erkrankung dar. Es besteht kein erhöhtes Risiko, dass die Zysten sich in einen Tumor entwickeln. Auch die Leber kann trotz der Zysten ihre Aufgabe im Körper ausführen und wird durch sie nicht beeinträchtigt. Lediglich der erhöhte Platzbedarf, den die Leber dann hat, kann problematisch werden und zu den genannten Komplikationen führen.
Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für die Diagnose und Therapie von Leberzysten?
Das Fachgebiet, dass sich mit den Erkrankungen der Leber, wie die Leberzysten, und deren Behandlungen auseinandersetzt ist die Viszeralchirurgie. Darüber hinaus kann die Diagnose aber auch über einen Gastroenterologen erfolgen, der sich mit dem Magen-Darm-Trakt beschäftigt.
Quellen:
„Praxis der Hepatologie“ – Springer Verlag, 2016, Hrsg. Michael P. Manns und Sabine Schneidewind
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