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Lipidapherese

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Informationen zum Bereich Lipidapherese

Was ist eine Apherese?

Eine Apherese ist die Entfernung bestimmter Blutbestandteile durch ein Gerät, das über die Venen mit dem Patienten verbunden wird. Dieser Vorgang findet also extrakorporal (außerhalb des Körpers) statt.

Mit diesem Verfahren können unterschiedliche Blutbestandteile entfernt werden. So kann eine Apherese zum Beispiel verwendet werden, um von einem gesunden Menschen Blutplasma oder bestimmte Blutzellen zu isolieren, damit diese dann als Blutspende verwendet können. Aber die Apherese kann auch direkt therapeutisch angewendet werden, indem krankheitserregende Bestandteile, wie Mikroorganismen, Giftstoffe, autoimmune Antikörper, Proteine, Fette oder Hormone, aus dem Blut entfernt werden.

Bei welchen Erkrankungen wird eine Lipidapherese eingesetzt?

Bei der Lipidapherese handelt es sich genau genommen um eine Lipoproteinapherese. Die Fette im Blut liegen gebunden an Proteine, also als sogenannte Lipoproteine vor. Zu hohe Konzentrationen dieser Lipoproteine (dies wird als Hypercholesterinämie bzw. Hypertriglycerinämie bezeichnet) sind einer der Hauptrisikofaktoren für atherosklerotische Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit). Diese Erkrankungen stellen in Deutschland die häufigste Todesursache dar.

Leidet ein Patient oder eine Patientin unter einer Fettstoffwechselstörung mit zu hohen Konzentrationen von Lipoproteinen im Blut, besteht die Therapie zunächst aus Lebensstilinterventionen wie Verzicht auf Rauchen und Erreichen von Normalgewicht, sowie aus der Gabe von Medikamenten, die die Blutfettspiegel senken.

Wird durch diese Therapie kein ausreichender Erfolg erzielt, was insbesondere bei solchen Fettstoffwechselstörungen häufig ist, die in hohem Maße genetisch bedingt sind, können die Lipoproteine durch Lipidapherese auf ein normales Level gesenkt werden.

Ablauf und Dauer der Lipidapherese

Die Lipidapherese dauert etwa 2-3 Stunden und kann ambulant durchgeführt werden. Das heißt ein Krankenhausaufenthalt ist nicht notwendig. Im Vorfeld wird ein blutverdünnendes Medikament, z.B. Heparin verabreicht, um das Gerinnen des Blutes im Apheresegerät zu verhindern. Der Patient oder die Patientin nimmt auf einer Liege Platz und wird über Nadeln in den Armvenen und ein Schlauchsystem mit dem Apheresegerät verbunden. Für die Entfernung der überschüssigen Lipoproteine aus dem Blut gibt es verschiedene etablierte Verfahren. Ihnen ist aber gemein, dass das Blut entnommen, in den Apparat geleitet, dort gereinigt und wieder zurückgeführt wird.

Das Verfahren ist für den Patienten und Patientinnen sehr einfach und bis auf den Einstich der Nadel auch schmerzfrei.

Für einen Therapieerfolg muss das Verfahren regelmäßig wiederholt werden (zum Beispiel 1-2 Mal pro Woche).

Welche Risiken und Nebenwirkungen gibt es?

Die Risiken und Nebenwirkungen sind gering. Es kann zu einer lokalen Reizung an der Einstichstelle in der Vene kommen oder auch zu einem blauen Fleck. Grundsätzlich kann sich auch jede Einstichstelle infizieren, dies ist jedoch extrem selten.

Durch das einige Stunden wirksame blutverdünnende Medikament ist das Blutungsrisiko für die Dauer der Wirkung erhöht.

Bei manchen Patienten kann es auch zu einer kurzzeitigen Kreislaufreaktion kommen. Das heißt der Blutdruck kann abfallen, dem Patienten oder der Patientin kann schlecht oder kalt werden, Blässe oder Benommenheit kann auftreten.

Apherese Kostenübernahme

Da die Apherese ein teures Therapieverfahren ist, müssen andere Therapieverfahren ausgeschöpft sein, damit der Facharzt oder die Fachärztin die Indikation für eine Apherese stellt.

Ist dies der Fall, muss ein Antrag an die Krankenkasse gestellt werden, damit die Kosten (vorerst für ein Jahr, dann muss ein erneuter Antrag erfolgen) übernommen werden.

Bei Patienten und Patientinnen mit “schwerer Hypercholesterinämie, bei denen grundsätzlich mit einer über zwölf Monate dokumentierten maximalen diätetischen und medikamentösen Therapie das LDL-C nicht ausreichend gesenkt werden kann” (bei LDL-C handelt es sich um ein bestimmtes Lipoprotein), sowie bei wenigen anderen genau festgelegten Indikationen ist eine Lipidapherese als Regelleistung der Krankenkassen in der Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses zu Untersuchungs- und Behandlungsmethoden der vertragsärztlichen Versorgung festgeschrieben.

Welche Ärzte und Zentren führen eine Lipid-Apherese durch?

Blutreinigungsverfahren wie die Apherese werden normalerweise von Ärzten oder Ärztinnen mit der Bezeichnung Facharzt/ärztin für Innere Medizin mit Schwerpunkt Nephrologie durchgeführt.

In Deutschland gibt es einige Apherese-Zentren, die darauf spezialisiert sind.

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Quellen: