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Lippenkrebs

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Informationen zum Bereich Lippenkrebs

Was versteht man unter Lippenkrebs?

Unter dem Begriff Lippenkrebs, im Medizinischen auch als Lippenkarzinom bezeichnet, werden bösartige Tumorerkrankungen im Bereich der Lippe zusammengefasst. Lippenkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen der Mundhöhle.

Eine bösartige Tumorerkrankung ist gemeinhin unter dem Begriff Krebs bekannt. Dabei entarten Zellen durch verschiedene Mutationen im Erbgut, sodass sich die Zellen unabhängig von äußeren Signalen vermehren und ausbreiten. Dabei wird gesundes Gewebe verdrängt oder infiltriert. Erhalten die Krebszellen Anschluss an das Blut- oder Lymphgefäßsystem, dann können die Zellen auch in andere Gewebe wandern und dort Absiedelungen bilden. Man spricht dann von Metastasen.

Etwa 15 von 100 Krebserkrankungen treten im Bereich der Mundhöhle auf. In Deutschland erkranken jährlich durchschnittlich 2 Menschen pro 100 000 Einwohnern an Lippenkrebs. Dabei sind mehr Männer als Frauen betroffen und das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt im 6. Lebensjahrzehnt.

In der überwiegenden Zahl der Fälle ist die Unterlippe im äußeren Drittel betroffen. Es handelt sich oft um eine Form des Hautkrebses, die auch als Plattenepithelkarzinom bezeichnet wird.

Wie entsteht Lippenkrebs?

Die genaue Ursache für eine Krebsentstehung ist meist nicht klar zu identifizieren. In der Regel führt das Zusammenkommen mehrerer Faktoren dazu, dass sich die Zellen verändern und schließlich bösartig entarten. In diesem Zusammenhang konnten einige Risikofaktoren identifiziert werden, die die Krebsentstehung begünstigen. Man darf jedoch nicht vergessen, dass diese nicht zwangläufig auch zum Ausbruch der Erkrankung führen.

Wichtige Risikofaktoren für Mundhöhlenkrebs im Allgemeinen sind das Rauchen und ein langjähriger übermäßiger Alkoholkonsum. Da sich die Lippen im Gegensatz zu den restlichen Schleimhäuten der Mundhöhle an einer sehr exponierten Stelle befinden, kann hier auch eine übermäßige Belastung mit Sonnenstrahlen einen wichtigen Risikofaktor darstellen. Entscheidend hierfür ist die UV-Belastung der Haut über das gesamte Leben, sodass auch häufige Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend bei Erwachsenen zu Problemen führen können.

Zusätzlich kann eine schlechte Mundhygiene zur Entartung der Zellen beitragen. Gegenstand aktueller Forschung ist zudem auch der Einfluss von Humanen Papillomaviren (HPV). Bestimmte Formen dieses Virus können beispielsweise Gebärmutterhalskrebs hervorrufen und stehen ebenfalls im Verdacht, auch Einfluss auf die Entstehung von Lippenkrebs zu nehmen.

Welche Symptome können auf Lippenkrebs hinweisen?

Eine Krebserkrankung im Bereich der Lippe verursacht in seltenen Fällen Schmerzen. Vielmehr verändert sich die oberste Schicht der Lippen, sodass Betroffene diese äußerliche Veränderung meist als erstes Symptom wahrnehmen.

Die Lippen können dabei vermehrt schuppig oder weißlich belegt sein. Auch Rötungen oder warzenähnliche Verdickungen können auf eine Krebserkrankung hinweisen. In der Regel breitet sich der Krebs zunächst oberflächlich aus, bevor tiefere Hautschichten betroffen sind. Im späteren Stadium können sich daher auch tiefere Hautdefekte, ähnlich nicht heilender Wunden zeigen. Diese werden dann auch oft als schmerhaft empfunden.

Hat sich die Krebserkrankung weit ausgebreitet, können in anderen Geweben Metastasen entstehen. Im Falle des Lippenkrebses sind dabei meist die Lymphknoten des Halsbereiches betroffen. Gegebenenfalls können dann auch systemische Krankheitssymptome wie Nachtschweiß, Gewichtsverlust oder Fieber auftreten.

Wie wird Lippenkrebs diagnostiziert?

Die Diagnostik bei Lippenkrebs beginnt stets mit der Erhebung einer ausführlichen Anamnese und der anschließenden körperlichen Untersuchung. In der Anamnese werden dann Fragen zur Symptomatik, zum zeitlichen Verlauf und zum Vorliegen von Risikofaktoren gestellt. Anschließend wird dann eine Untersuchung mit besonderem Fokus auf der Inspektion der Lippen durchgeführt.

Die endgültige Diagnose kann nach Entnahme einer Probe mit anschließender histologischer Untersuchung des gewonnenen Materials erfolgen. Zur vollständigen Diagnostik bei jeglichen Krebserkrankungen gehört dann das sogenannte Staging. Hierbei werden das genaue Ausmaß, die Ausbreitung und die Veränderung der Krebszellen genau bestimmt, um die Erkrankung einem Stadium zuordnen zu können.

Im Rahmen des Stagings erfolgen neben der histologischen Untersuchung auch noch weitere bildgebende Verfahren, um das Vorhandensein von Metastasen ausschließen zu können. Im Falle einer Krebserkrankung der Lippe kann hierzu auch eine HNO-ärztliche Untersuchung des Mund- und Rachenraums sowie eine zahnärztliche Kontrolle gehören.

Alle gewonnenen Informationen zum Erkrankungsstadium werden anschließend gesammelt und in einer Tumorkonferenz besprochen. Ein interdisziplinäres Team beurteilt dann die Situation auch unter Berücksichtigung individueller Patientenfaktoren und entwirft dann ein passendes Behandlungskonzept.

Wie behandeln Fachärzte Lippenkrebs?

Die Krebstherapie besteht im Wesentlichen aus drei verschiedenen Ansätzen: die operative Entfernung des Tumors, Strahlentherapie und Chemotherapie. Welche Verfahren dabei angewandt werden, richtet sich vor allem nach dem Tumorstadium.

Kleinere Tumore werden in der Regel chirurgisch entfernt. Anschließend kann die Lippe durch Maßnahmen der plastischen Chirurgie wieder rekonstruiert werden, sodass die normale Benutzung der Lippen wieder möglich ist.

Liegt bereits eine größere Ausbreitung vor, wird der Krebs in der Regel einer Strahlentherapie unterzogen. Nach Verkleinerung des Tumors kann dieser operativ entfernt werden. Die anschließende Rekonstruktion der Lippen kann dann etwas schwieriger sein, weil in der Regel ein größerer Anteil des Gewebes entfernt wurde. Wichtig ist es, eine ausreichende Mundöffnung zu ermöglichen.

Hat sich der Tumor bereits ausgebreitet und Lymphknotenmetastasen gebildet, so müssen diese mitentfernt werden. Dies betrifft vor allem die Halslymphknoten. Bei einer Infiltration des knöchernen Unterkiefers besteht die Möglichkeit, auch aus diesem ein Stück zu entfernen. Anschließend kommen auch hier Techniken der plastischen Chirurgie zum Einsatz. Je nach Größe und Ausbreitung des Tumors kann nach der Operation eine Strahlentherapie notwendig werden.

Die Chemotherapie wird in der Behandlung von Mundhöhlenkrebs nur selten eingesetzt. Sie kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn die Erkrankung soweit fortgeschritten ist, dass die Behandlung keinen heilenden Ansatz mehr verfolgt. Man spricht dann von einer palliativen Situation, in der vor allem die Symptome der Patienten verbessert und die Lebensqualität erhalten werden soll.

Wie sind die Heilungschancen und Prognose bei Lippenkrebs?

Die Prognose von Lippenkrebs hängt maßgeblich vom Erkrankungsstadium ab. Laut einer großen 2005 durchgeführten Studie lag die 5-Jahres-Überlebensrate von Patienten im Stadium I bei 100%. Das bedeutet, dass alle Patienten einen Zeitraum von 5 Jahren nach der Diagnosestellung überlebten.

Im Stadium II lag die 5-Jahres-Überlebensrate bei immerhin 92%. Sie verschlechtert sich jedoch zunehmend mit fortschreitender Ausbreitung, sodass bei Patienten mit Metastasen in den Halslymphknoten eine 5-Jahres-Überlebensrate von etwa 50% aufwiesen.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für Lippenkrebs?

Die ersten Ansprechpartner bei einer Krebserkrankung der Lippe sind oft Fachärzte für Dermatologie (Hautärzte), weshalb diese in vielen Fällen einen Großteil der Diagnostik übernehmen. Spezialisiert auf die Behandlung von Krebserkrankungen sind Fachärzte für Onkologie. Unterstützt werden Sie dabei von Fachärzten für Radioonkologie und Strahlentherapie.

Eine Krebserkrankung stellt Patienten stets vor eine große Herausforderung. Dazu gehört vor allem auch die Suche nach einem fachkundigen Spezialisten. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Patienten dabei zu unterstützen, einen passenden Behandler für die jeweilige Erkrankung zu finden.

Daher haben wir sämtliche hier gelisteten Ärzte sorgfältig überprüft und ausgewählt. Sie alle sind Experten ihres Fachgebietes und verfügen über weitreichende Erfahrung in der Behandlung von Lippenkrebs. Überzeugen Sie sich persönlich von der Fachkompetenz unserer Spezialisten und vereinbaren Sie schnell und unkompliziert einen ersten Beratungstermin.

Quellen:

  • Deutsche Krebsgesellschaft e.V. -https://www.krebshilfe.de/infomaterial/Patientenleitlinien/Mundhoehlenkrebs_Patientenleitlinie_DeutscheKrebshilfe.pdf
  • Hiddemann, Bartram. Die Onkologie. 2. Auflage. Springer-Verlag. 2010.
  • Amboss, Nachschlagewerk für Mediziner -https://next.amboss.com/de/article/Cj0qcT?q=mundh%C3%B6hlenkarzinom#Za909bad9156fb43677953447afc9ba5c