Spezialisten für Lungenerkrankungen
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Informationen zum Bereich Lungenerkrankungen
Welche Aufgaben hat die Lunge?
Die Lunge verbindet man unmittelbar mit der Atmung. Diese wichtige Aufgabe wird über den sogenannten Gasaustausch realisiert. Da die Lunge in direkter Verbindung mit der Umgebungsluft steht, findet ein stetiger Austausch von Gasen zwischen der Atemluft und dem Blut statt. Dabei wird Sauerstoff aus der Luft in das Blut aufgenommen, Kohlenstoffdioxid wird abgegeben und ausgeatmet.
Das mit Sauerstoff angereicherte Blut gelangt dann über die Lungenvenen wieder zurück zum Herzen. Von hier aus wird es über die Aorta in den Kreislauf gepumpt, um die verschiedenen Organe zu versorgen. Nachdem auch in diesen ein Gasaustausch stattgefunden hat, fließt das sauerstoffarme Blut zurück zum Herzen, von wo aus es wieder in die Lunge gepumpt wird. Lunge und Herz arbeiten somit eng zusammen, weshalb sich Erkrankungen des einen Organs auch auf die Funktionsweise des jeweils anderen auswirken können.
Über den Mechanismus des Gasaustausches kann auch Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt genommen werden, was bei bestimmten Krankheiten von Bedeutung sein kann. Zudem ist die Lunge an der Regulation des Wasserhaushaltes beteiligt.
Welche Lungenerkrankungen gibt es?
Verschiedene Bereiche der Lungenfunktion und hiermit der Atmung können gestört sein. Somit ergibt sich ein breit gefächertes Bild an Lungenerkrankungen.
Entzündliche Erkrankungen
Ein großes Feld bilden Infektionen und entzündliche Reaktionen im Allgemeinen. Die Unterscheidung erfolgt vor allem danach, welcher Bereich der Lunge betroffen ist, sowie nach dem Verlauf in akute und chronische Entzündungen.
Zu den häufigeren Infektionen der Lunge gehören Pneumonien (Lungenentzündung) sowie akute und chronische Bronchitis als Entzündungen der Atemwege. Auch die bakterielle Infektionskrankheit Tuberkulose manifestiert sich in den allermeisten Fällen im Bereich der Lunge.
Die Lunge kann auch von chronisch entzündlichen Prozessen betroffen sein. Wichtigster Risikofaktor hierfür ist eine chronische Reizung der Lunge und Atemwege durch schädliche Noxen wie z.B. Zigarettenrauch. In der Folge dieser chronischen Entzündungsreaktion kann es zu Vernarbungen (Fibrosierung) und Umbauvorgängen der Lunge kommen, was eine verminderte Dehnbarkeit des Gewebes zur Folge hat (Restriktion).
Dies kann ebenso zu Problemen wie Verengungen der Luftwege und eine daraus resultierende Störung des Gasflusses (Obstruktion) führen.
In unserer Gesellschaft sehr häufige chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen sind die COPD und Asthma bronchiale. Während die COPD vor allem durch Zigarettenrauchen begünstigt wird, spielen beim Asthma bronchiale sehr viele verschiedene Faktoren eine Rolle, wobei oft eine allergische Komponente vorliegt.
Im Verlauf der COPD kommt es häufig auch zur Erweiterung der Hohlräume durch Zerstörung der Lungenstruktur (Emphysem).
Störungen der Atemmechanik
Des Weiteren kann es zu Beeinträchtigungen im Bewegungsablauf des Atmens kommen. Um den Atemvorgang zu gewährleisten, muss sich die Atemmuskulatur beim Einatmen zusammenziehen und beim Ausatmen wieder entspannen. Dies kann auf verschiedene Arten beeinträchtigt sein. Dazu gehören mechanische, muskuläre oder neurogene Erkrankungen.
Akute Lungenerkrankungen
Da die Lunge lebenswichtige Aufgaben erfüllt, gelten Erkrankungen mit einer akuten Funktionsstörung als potenziell lebensbedrohlich und müssen schnellstmöglich behandelt werden.
Hier ist beispielsweise die Lungenembolie zu nennen, bei der ein Blutgefäß der Lunge durch ein Blutgerinnsel verstopft wird. Ursächlich ist meistens eine tiefe Beinvenenthrombose. Die Lungenembolie kann potenziell tödlich verlaufen, weshalb Patienten schnellstens einer Therapie unterzogen werden sollten.
Durch weitere unterschiedliche Faktoren kann es außerdem zu Notfallsituationen kommen, die unter dem Akronym ARDS (Acute Respiratory Distress Syndrome) zusammengefasst werden. Diese können beispielsweise infolge einer Rauchgasvergiftung, Einatmung von Magensaft oder Wasser, bei Schockzuständen (im medizinischen Sinne), Sepsis oder Polytraumen vorkommen.
Krebserkrankungen der Lunge
Ein bedeutendes Feld bilden noch die bösartigen Tumore der Lunge. Lungenkrebs ist eine der häufigsten bösartigen Tumorerkrankungen und bildet die häufigste (Männer) bzw. zweithäufigste (Frauen) Krebstodesursache in Deutschland. Auch hier gilt das Rauchen als wichtiger Risikofaktor.
Seltene Lungenerkrankungen
Zu den seltenen Erkrankungen der Lunge gehören viele verschiedene Beschwerdebilder, die aufgrund ihrer Seltenheit in der Regel in spezialisierten Zentren behandelt werden sollten. Hier zu nennen sind beispielweise Krankheiten wie die Sarkoidose (Morbus Boeck), pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck) oder Mukoviszidose (Zystische Fibrose). Viele dieser Erkrankungen beruhen auf erblich bedingten Gendefekten und können sich in verschiedenen Organen manifestieren. Sie werden aber vor allem mit einem Befall der Lunge assoziiert und somit auch von Lungenfachärzten behandelt.
Welche Symptome verursacht eine Lungenerkrankung?
Je nach Art der Lungenerkrankung können verschiedene Symptome auftreten. Zu den häufigeren Symptomen gehören Husten mit oder ohne Auswurf, Atemnot und Brustschmerzen. Kann die Lunge ihrer Aufgabe nicht nachgehen, besteht die Gefahr einer Zyanose. Durch eine unzureichende Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff kann es dabei zu einer Blaufärbung der Haut an Händen oder Lippen kommen.
Dazu kommen je nach spezifischem Krankheitsbild andere klinische Zeichen.
Zu berücksichtigen ist dabei, dass Herz und Lunge durch die enge funktionelle Nachbarschaft bei manchen Erkrankungen das jeweils andere Organ mitbetreffen können. So kann sich beispielsweise eine Herzinsuffizienz (Herzschwäche) auch durch Beschwerden im Bereich der Lunge äußern.
Wie werden Lungenerkrankungen diagnostiziert?
Zu der Diagnostik von Lungenerkrankungen gehören zu Beginn stets die Krankengeschichte (Anamnese) und die klinische Untersuchung. Letztere umfasst neben dem Abhorchen der Lunge mit einem Stethoskop auch ein Abklopfen dieser sowie das Abtasten und Betrachten von Brustkorb, Händen und Haut des Patienten. Bei einigen Erkrankungen können auch Laborwerte wichtige Hinweise liefern, sodass häufig auch eine Blutentnahme erfolgt.
Des Weiteren können, je nach Verdachtserkrankung, bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT eingesetzt werden. Eine Prüfung der Lungenfunktion durch beispielsweise Spirometrie oder Bodypletysmographie ergänzt die Diagnostik. Im Rahmen endoskopischer Untersuchungen wird ein spezielles Instrument in die Atemwege eingeführt, sodass eine genaue Begutachtung und gegebenenfalls die Entnahme von Gewebeproben möglich ist.
Wie werden Erkrankungen der Lunge behandelt?
So unterschiedlich die Krankheitsbilder sind, so verschieden sind auch die Behandlungsformen derselben. Das Behandlungsspektrum reicht dabei von rein symptomatisch abwartenden Maßnahmen bei akuter Bronchitis bis hin zu intensivmedizinischer Betreuung beim dringenden Notfall.
Es kommen sowohl konservative als auch operative Maßnahmen in Frage. Je nach Erkrankungsbild können auch bestimmte physikalische Therapien wie Atemgymnastik oder Physiotherapie sinnvoll sein.
Bei bösartigen Tumoren der Lunge stehen die drei klassischen Behandlungsansätze der Krebstherapie zur Verfügung: die operative Entfernung des entarteten Gewebes, Chemotherapie und die Bestrahlung.
Bei der Behandlung chronisch obstruktiver Lungenerkrankungen wie Asthma bronchiale oder COPD werden Substanzen eingesetzt, die die Atemwege erweitern und somit der Obstruktion entgegenwirken. Diese werden vornehmlich in Form bestimmter Sprays eingenommen, sodass die Mittel ihre Wirkung direkt in der Lunge entfalten können und gleichzeitig möglichst wenig systemische Nebenwirkungen verursachen.
Sind die therapeutischen Möglichkeiten einer chronischen Lungenerkrankung soweit ausgeschöpft, dass die Lunge ihrer Funktion nicht mehr in ausreichendem Maße nachgehen kann, ist auch eine Lungentransplantation möglich.
Letztlich erfordert der umfassende Bereich der Lungenerkrankungen auch ein ebenso großes Spektrum an Therapien.
Wie kann man Lungenkrankheiten vorbeugen?
Da es sich bei Lungenerkrankungen um eine sehr heterogene Gruppe handelt, lassen sich keine klaren Maßnahmen nennen, um allen Atemwegserkrankungen vorzubeugen.
Zu den häufigsten chronischen Erkrankungen der Lunge zählen hierzulande die COPD, die vornehmlich durch das Rauchen von Zigaretten ausgelöst wird. Auch das Bronchialkarzinom steht im Zusammenhang mit schädlichen Stoffen wie Zigarettenrauch, Feinstaub und Arbeitsstoffen wie Asbest als prominentestes Beispiel. Eine übermäßige Exposition der Lunge mit diesen Substanzen sollte demnach vermieden werden.
Entzündliche Lungenerkrankungen wie die Pneumonie, die gerade bei älteren Patienten schlimme Verläufe aufweisen kann, steht oft im Kontext von Krankenhausaufenthalten und vorangegangenen Antibiotikatherapien. Einige Lungenerkrankungen wie Asthma bronchiale können durch allergische Reaktionen ausgelöst oder verschlimmert werden. In diesem Fall empfiehlt sich eine genaue Diagnostik zur Identifizierung des Allergens und eine anschließende konsequente Vermeidung dieser Stoffe. So kann einer Verschlimmerung der Lungenerkrankung vorgebeugt werden.
Neben dem Vermeiden der genannten Risikofaktoren, kann in vielen Fällen auch das Achten auf eine gute Ernährung und der Verzicht auf Alkohol sinnvoll sein, da eine ungesunde Mundflora beispielsweise die Entstehung einer Pneumonie begünstigen kann. Bei einer bereits bestehenden Erkrankung sollte je nach Krankheitsbild zudem individuell besprochen werden, welche Maßnahmen einer Verschlimmerung entgegenwirken können.
Welche Ärzte sind Spezialisten für Lungenerkrankungen?
Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt sei, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.
Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Lungenerkrankungen überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.
Quellen:
- Renz-Poster, H./ Krautzig, S. (Hrsg.) (2013): Innere Medizin, 5. Auflage, Urban & Fischer (Elsevier), München
- Amboss, Nachschlagewerk für Mediziner. next.amboss.com/de/article/nh07ef
- Zentrum für Krebsregisterdaten des Robert-Koch-Instituts www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Lungenkrebs/lungenkrebs_node.html.
- www.lungeninformationsdienst.de/aktuelles/schwerpunktthemen/seltene-lungenkrankheiten
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