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Lungenresektion

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Informationen zum Bereich Lungenresektion

Was versteht man unter einer Lungenresektion?

Eine Lungenresektion, auch Pneumektomie, beschreibt die operative Entfernung eines Lungenflügels, also der gesamten linken bzw. Rechten Lunge. Sie wird durchgeführt, wenn kleinere Resektionen von Lungengewebe, wie eine Lappen- oder Segmentresektion nicht ausreichend sind, um die Erkrankung zu heilen.

In der Regel ist für diesen Eingriff die Eröffnung des Brustkorbes notwendig, unter bestimmten anatomischen, krankheitsbedingten und klinikbedingten Voraussetzungen kann aber auch ein minimal invasives Vorgehen möglich sein. Bei der Pneumektomie handelt es sich um eine der größten Operationen der Thoraxchirurgie. Insgesamt wurden im Jahr 2020 weniger als 200 Lungenresektionen in Deutschland durchgeführt.

Bei welchen Erkrankungen wird eine Lungenresektion durchgeführt?

Meist erfolgt eine Lungenresektion als Teil der Therapie des Bronchialkarzinoms (Lungenkrebs). Sie ist erforderlich, wenn der Tumor zentral sitzt oder eine bestimmte Größe überschreitet.

Aber auch schwere entzündliche Erkrankungen der Lunge, wie eine Tuberkulose oder eine schwere Pilzinfektion, sowie das Vorlegen multipler Bronchiektasien, unheilbarer, meist entzündeter Aussackungen der Bronchien, die angeboren oder durch Infektionen, frühkindliche Schädigungen oder systemische Erkrankungen wie Mukoviszidose oder Alpha-1-Antitrypsinmangel erworben sein können, können eine Lungenresektion notwendig machen.

Wie ist der Ablauf einer Lungenresektion OP?

Im Vorfeld der Operation sind verschiedene Untersuchungen erforderlich:

  • Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie), um sicherzustellen, dass die Funktion des nach der Operation verbleibenden Lungenflügels ausreicht, um das Weiterleben zu ermöglichen

  • EKG, Blutgasanalyse, Labordiagnostik um das Operations- und Narkoserisiko abzuschätzen

  • Röntgen- und/oder CT-Untersuchung, sowie ggf. Bronchoskopie um Größe und Lage des pathologischen Befundes für die OP-Planung möglichst genau zu kennen

  • Ggf. weitere Untersuchungen

Zudem können gewisse Vorbereitungen das Risiko für Komplikationen senken und den postoperativen Verlauf optimieren:

  • Rauchentwöhnung
  • Weitstellung der Bronchien durch Medikamente die auch in der Therapie von Asthma zum Einsatz kommen

  • Training der Atemmuskulatur

  • Behandlung von eventuellen Atemwegsinfekten

Der Eingriff erfolgt immer in Vollnarkose unter Verwendung eines speziellen Beatmungsschlauchs und eines sogenannten Bronchusblockers. So ist es möglich, nur den nicht betroffenen Lungenflügel zu beatmen.

Der Patient oder die Patientin wird nach Einleitung der Narkose auf der Seite gelagert, die nicht operiert wird. Der nun obere Arm wird in einer gepolsterten Schlinge an einem Bügel oberhalb des Kopfes befestigt.

Der Hautschnitt erfolgt meist unterhalb der Achsel für eine sogenannte anterolaterale oder posterolaterale Thorakotomie. Die dort befindlichen Muskeln und Rippen werden durchtrennt, um Zugang zum Inneren des Brustkorbs zu bekommen. Anschließend werden die Blutgefäße des Lungenflügels durch Ligaturen verschlossen. Der Hauptbronchus des Lungenflügels wird durchtrennt, sodass die Lunge abgesetzt wird, und anschließend durch eine Naht verschlossen.

Je nach Ausdehnung der Erkrankung kann es notwendig sein, weitere Gewebe, wie Lymphknoten, Lungenfell oder Teil des Zwerchfells oder des Herzbeutels, zu resezieren.

Am Schluss wird eine Drainage, ein Schlauch, über den Blut und Sekret ablaufen können, eingelegt, der nach wenigen Tagen entfernt werden kann, und der Brustkorb wird durch Rippen und Muskelnähte wieder verschlossen. Zuletzt wird die Haut wieder zusammengenäht.

Im Anschluss an die Operation erfolgt die Überwachung des Patienten oder der Patientin auf einer Intensivstation. In manchen Fällen muss dort die Beatmung noch für weitere Stunden oder Tage fortgesetzt werden.

Welche Risiken und Komplikationen sind möglich?

Eine mögliche postoperative Komplikation ist die Bronchusstumpfinsuffizienz. Hierbei verschließt die Naht den durchtrennten Hauptbronchus nicht ausreichend, was meist zu einer Entzündung mit Eiteransammlung im Lungenfell führt. In diesem Fall muss sofort eine operative Revision erfolgen.

Selten kann es außerdem zu einem Postpneumektomiesyndrom kommen, bei dem sich der verbleibende Lungenflügel zu stark ausdehnt. Er kann so die Luftröhre und den intakt verbleibenden Hauptbronchus komprimieren, was zu Atemnot und rezidivierenden Atemwegsinfektionen führt. In einem solchen Fall muss ein Volumenexpander als Prothese dort eingesetzt werden, wo der erkrankte Lungenflügel entfernt wurde.

Was gibt es nach einer Lungenresektion zu beachten?

Nach der Entfernung eines Lungenflügels bildet sich ein Seropneumothorax, das heißt, es sammeln sich Flüssigkeit und Luft in dem entstandenen Hohlraum. Innerhalb einiger Tage werden diese resorbiert.

Die Sauerstoffsättigung der Patientinnen und Patienten ist insbesondere in den ersten Monaten nach einer Pneumektomie deutlich vermindert, das der übrige Lungenflügel die Funktion des entfernten nur teilkompensieren kann. Somit ist auch die Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt.

Mit der Zeit kann sich das Volumen der verbleibenden Lunge unter Bildung neuer Alveolen (Lungenbläschen) vergrößern, wobei im Einzelfall bereits eine Zunahme von 77% beobachtet werden konnte. Dieser Prozess nimmt allerdings einige Jahre in Anspruch. Um ihn zu unterstützen, sollten regelmäßige physiotherapeutische Übungen, insbesondere Atemgymnastik, durchgeführt werden, die zunächst unter physiotherapeutischer Anleitung erfolgen und im Verlauf selbstständig zu Hause fortgesetzt werden können.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für Lungenresektion?

Bei einer Lungenresektion handelt es sich um einen in Deutschland insgesamt selten durchgeführten und umfangreichen Eingriff, der besondere Expertise erfordert, und nur in einer Klinik durchgeführt werden sollte, in der sowohl Anästhesisten und Anästhesistinnen, als auch die operierenden Ärztinnen und Ärzte und das Personal der Intensivstation ausreichend Erfahrung in den speziellen Anforderungen der Narkose, Beatmung, Operation und postoperativen Betreuung von Patientinnen und Patienten haben, die sich einer Pneumektomie unterziehen müssen.

Die Operation selbst erfolgt durch Fachärztinnen oder Fachärzte für Thoraxchirurgie.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Lungenresektion überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

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