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Lungenrundherd

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Informationen zum Bereich Lungenrundherd

Was ist ein Lungenrundherd?

Werden bei radiologischen bildgebenden Untersuchungen der Lunge rundliche, scharf begrenzte Verschattungen mit einem Durchmesser von bis zu 3 cm gefunden, spricht man von Lungenrundherden. Meist sind Lungenrundherde Zufallsbefunde nach Röntgenaufnahmen, dies bedeutet, dass die Untersuchung ursprünglich aufgrund eines anderen Verdachts durchgeführt wurde. Lungenrundherde können einzeln oder mehrfach auftreten und durch eine Vielzahl von Ursachen bedingt sein. In den meisten Fällen handelt es sich um gutartige Tumoren, entzündlich bedingte Gewebeveränderungen etwa nach Infektionen oder angeborene Fehlbildungen. Zwar können diese für manche Patienten ohne Probleme verlaufen, jedoch in anderen Fällen ein bedenkliches Gesundheitsrisiko darstellen. Da Lungenrundherde auch Zeichen einer bösartigen Erkrankung sein können, ist eine Abklärung der Ursache zwingend erforderlich.

Ursachen und Symptome

Lungenrundherde kommen im klinischen Alltag häufig vor und oft beklagen die Patienten keine Symptome, denn in den meisten Fällen sind es ja ein Zufallsbefunde, die zur Entdeckung des Lungenrundherds führen. Typischerweise verlaufen Lungenrundherde zu Beginn unauffällig und Symptome wie Husten, Atemnot, Schmerzen in der Brust oder sogar blutiger Husten zeigen sich erst nach einiger Zeit.

Die Ursachen für ihr Entstehen sind vielfältig. Einerseits können sie nach durchgestandenen Infektions- oder Lungenkrankheiten entstehen, was der eigenen Immunantwort geschuldet ist. Dazu gehören etwa infektiöse Lungenerkrankungen wie Tuberkulose, chronische Lungenkrankheiten oder auch Autoimmunerkrankungen, die die Lunge betreffen. Andererseits kann auch abnormales Gewebewachstum einen Tumor hervorbringen und hier gilt es abzugrenzen, ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen Tumor handelt.

Lungenrundherd nach Grippe

Die Grippe ist eine in der Gesellschaft weit verbreitete Infektionskrankheit, die Menschen aller Altersgruppen betrifft und insbesondere saisonweise auftritt. Das auslösende Influenza-Virus gehört zur Familie der Orthomyxoviren und verändert jährlich durch zufällige Mutationen seinen Subtyp. Es sorgt so immer wieder für eine wellenweise Erkrankung des Atmungssystems vieler Menschen. Oft zeigen die infizierten Patienten keinerlei Symptome. Macht sich die Grippe doch bemerkbar, hat sie meist einen milden Verlauf und zeichnet sich durch Fieber, Schüttelfrost, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Abgeschlagenheit und Müdigkeit aus. Oft entwickelt sich eine akute Bronchitis mit trockenem Husten, der nur wenig Auswurf produziert. Meist heilt eine durchgestandene Grippe komplikationsfrei aus. Jedoch haben Risikopatienten wie Patienten höheren Alters oder Kinder unter 5 Jahren, sowie schwangere Frauen oder immungeschwächte Patienten ein erhöhtes Risiko, unter womöglich lebensbedrohlichen Komplikationen zu leiden. Dazu gehören sowohl eine virale wie auch sekundär bakterielle Lungenentzündung, die zum akuten Lungenversagen führen können.

Lungenrundherd nach Corona

Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 beherrscht nun seit mehr als einem Jahr das Geschehen in Politik, Presse sowie Gesundheitswesen und beeinflusst uns alle alltäglich. Während viele Menschen von einer durchgemachten Infektion nichts bemerkt haben oder nur unspezifische Symptome wie Fieber, trockenen Husten, Geschmacks- sowie Geruchsverlust oder Atemnot beklagen, trifft es andere deutlich härter und so können sich etwa eine Lungenentzündung bis hin zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Lungenversagen, Schock oder Organschäden insbesondere der Nieren entwickeln. Vor allem Risikopatienten, die sich mit dem Virus anstecken, leiden womöglich an einem deutlich schwerwiegenderen oder sogar lebensbedrohlichen Verlauf der Krankheit COVID-19.

Obwohl es über Langzeitfolgen von COVID-19 noch keine abschließende Studienlage geben kann, ist schon jetzt klar, dass für viele Patienten bleibende Langzeitschäden auftreten.

Lungenrundherd nach Lungenentzündung

Als Lungenentzündung bezeichnet man eine Entzündung der Lungenbläschen und/oder des dazwischenliegenden Bindegewebes. Auch heutzutage kann eine Lungenentzündung fatale Folgen haben und ist in Industriestaaten die häufigste tödliche Infektionskrankheit.

Besonders durch Bakterien, aber auch Viren und Pilze, die über die Atemwege in die Lunge gelangen, kommt es zu einer solchen Erkrankung. Gesunde Menschen mit intaktem Immunsystem entwickeln seltener eine Lungenentzündung und kommt es doch zu einer symptomatischen Erkrankung, lässt sich diese meist erfolgreich therapieren. Besonders älteren Patienten oder Patienten mit geschwächtem Immunsystem setzt eine Lungenentzündung deutlich schwerer zu und kann durchaus gravierende und irreparable Folgen nach sich ziehen. Bleibt eine Behandlung aus oder handelt es sich um eine hartnäckige Infektion, kann sich eine chronische Lungenentzündung entwickeln. Da unser Körper stetig versucht, die infektiösen Erreger zu bekämpfen und dabei durch eine starke Immunantwort entzündliche Prozesse in Gang setzt, nehmen auch körpereigene Zellen Schaden. Die Heilung nach einer durchgestandenen Infektion kann sich dann beispielsweise als vernarbte Gewebeknoten und Lungenrundherde manifestieren.

Lungenrundherd COPD

COPD steht für chronisch obstruktive Lungenerkrankung (engl. chronic obstructive disease) und zeichnet sich durch chronisch entzündete und verengte Atemwege aus. Sie wird insbesondere durch jahrelanges Einatmen schädlicher Substanzen versursacht, dazu zählt in erster Linie Tabakrauchen, jedoch auch verschmutzte Luft kann Auslöser ein. Zudem können wiederholte infektiöse Lungenerkrankungen zu COPD führen. Patienten mit COPD leiden zu Beginn unter chronischem Husten mit insbesondere morgendlichem Auswurf und Atemnot zunächst bei körperlicher Anstrengung. Schreitet die Erkrankung weiter voran, kann es zu akuten Verschlechterungen des Zustands kommen und die Atemnot macht sich auch in Ruhe bemerkbar. Zudem sind wiederkehrende Atemwegsinfekte nicht untypisch. COPD ist eine Erkrankung, die eine dauerhafte und schädigende Belastung für die Lunge darstellt, die irgendwann irreparable Schäden nimmt. Insbesondere die dünnen Gewebewände zwischen den Lungenbläschen werden zerstört und so entstehen überblähte Lungen (Emphysem). Da Tabakrauchen den zentralen Risikofaktor darstellt, ist die COPD eine wachsende Zivilisationskrankheit, die im Umkehrschluss neue diagnostische Methoden nach sich zieht. Dazu gehört das zunehmende Screening, ein flächendeckendes und routinemäßiges Check-Up für COPD, bei dem immer häufiger Lungenrundherde entdeckt werden. Obwohl es keine nicht-invasive Methode gibt, um bösartige Erkrankungen vollends auszuschließen, muss nicht jeder gefundene Gewebeknoten einer Biopsie unterzogen oder operativ entfernt werden. Auch bei COPD Patienten, die häufig als Risikopatienten eingestuft werden können, gilt es, den Lungenrundherd interdisziplinär abzuklären.

Wie schnell wachsen Lungenrundherde?

Abhängig von der Erkrankung, die den Lungenrundherd verursacht, können diese Gewebeknoten schnell oder langsam wachsen sowie über Jahre hinweg in ihrer Größe unverändert verbleiben.

Bleibt die Größe über Jahre konstant, reicht eine beobachtende Überwachung meist aus. Dennoch sollte der Lungenrundherd regelmäßig kontrolliert werden.

Jeglicher Wachstum eines Lungenrundherdes sollte stets ernst genommen werden und in Anbetracht weiterführender Kriterien ein zeitnahes ärztliches Eingreifen zur Folge haben. Insbesondere ein schnell wachsender Lungenrundherd ist womöglich Zeichen für einen bösartigen Tumor und kann bei ausbleibender Therapie die Prognose verschlechtern.

Lungenrundherd Operation oder abwarten?

Ob ein Lungenrundherd nur überwacht und regelmäßig kontrolliert, anhand einer Gewebeentnahme untersucht oder operativ entfernt werden sollte, hängt von diversen Faktoren ab und wird letztlich von einem interdisziplinären Team von FachärztInnen festgelegt. Entscheidend ist hierbei unter anderem, wie schnell das Wachstum des Lungenrundherds voranschreitet und wie dieser in der radiologischen Diagnostik aussieht. Unter anderem gilt: je größer er ist und je unregelmäßiger sich sein Rand darstellt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelt. Auch individuelle Risikofaktoren wie etwa das Alter des Patienten, eine positive Familiengeschichte und der Zigarettenkonsum werden in Betracht gezogen. Anhand all dieser und zahlreicher weiterer Kriterien kann nun entschieden werden, ob der Lungenrundherd zunächst nur beobachtend überwacht und regelmäßig kontrolliert werden sollte oder ob eine Probeentnahme oder gar eine Operation an der Lunge notwendig wird.

Prognose

Patienten, die etwa den Zufallsbefund eines Lungenrundherds mitgeteilt bekommen, sollten nicht in sofortige Panik verfallen, denn bösartige Tumoren kommen im Vergleich zu gutartigen Erkrankungen weniger häufig vor. Dennoch muss eine solche Veränderung des Lungengewebe immer zeitnah abgeklärt werden, um die richtige Therapie frühestmöglich einleiten zu können, damit sich die Prognose für die Patienten bestmöglich gestaltet.

Abhängig von der zugrundeliegenden Erkrankung erfordern einige Lungenrundherde keinerlei Behandlung, andere lassen sich mit antibiotischer oder symptomatischer Therapie behandeln. Kommt es allerdings zur Diagnose Lungenkrebs, entweder primärer Lungenkrebs oder Lungenmetastase (bösartiges Geschwür ausgehend von entferntem Tumor), hängt die Prognose mitunter vom Stadium zum Diagnosezeitpunkt, von der Art des Tumors sowie vom Allgemeinzustand des Patienten und dessen individuellen Therapiewunsch ab.

Welche Ärtze und Kliniken sind Spezialisten für den Bereich Lungenrundherde?

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Lungenrundherd überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen

Fachbeiträge

Podcast
Thoraxchirurg Prof. Dr. med. Gregor Kocher

Lungenkrebs: Prof. Gregor Kocher

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