Zum Hauptinhalt springen

Magenballon: Kosten, Vorteile und Kliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Sie suchen eine Klinik für einen Magenballon in Deutschland, Österreich oder der Schweiz? Hier finden Sie erfahrene Fachärzte für eine Magenballon-Implantation in Düsseldorf, Zürich, Wien oder Liestal und Informationen zu Vorteilen, Risiken und Kosten.

SPEZIALIST FINDEN

Spezialisten für Magenballon

Informationen zum Bereich Magenballon

Was ist ein Magenballon?

Der Magenballon wird seit 1982 in der Adipositaschirurgie als endoskopisches, nicht-operatives Verfahren zur Gewichtsreduktion angewandt. Während eines ambulanten Eingriffs, wird der Ballon über ein Endoskop in den Magen eingebracht und von außen befüllt. Etwa 1% der Eingriffe der Adipositaschirurgie sind Magenballon-Implantationen.

Wie funktioniert ein Magenballon?

Der Magenballon wird dem Patienten in einem ambulanten, nicht-operativen Eingriff in den Magen eingelegt. Der Ballon wird im Magen mit 400-700ml steriler Kochsalzlösung befüllt. Damit dient der Ballon dem Patienten als andauernde „Vorfüllung“ des Magens, die die Nahrungszufuhr einschränkt und zu einem schnelleren Sättigungsgefühl führt.

Gewichtsreduktion durch Magenballon

Nach etwa 6 Monaten sollte der Magenballon entfernt werden, denn dessen Material wird durch den säurehaltigen Mageninhalt stark angegriffen und es kann sonst zu Entleerung des Balloninhaltes kommen. Die eingefüllte Kochsalzlösung ist für den Patienten ungefährlich. Um ein Auslaufen des Ballons zeitnah zu bemerken ist die Fülllösung blau eingefärbt. Diese Farbe verursacht einen Farbumschlag des Urins des Patienten.

Der Eingriff erfolgt in Sedierung (Dämmerschlaf) endoskopisch über die Speiseröhre. Dabei wird der leere Ballon in den Magen eingeführt und dort aufgefüllt. Vor allem in den Tagen nach dem Eingriff leiden viele Patienten unter Übelkeit und Erbrechen, die durch Medikamente aber gut in den Griff zu kriegen sind.

Der Magenballon kann alleinstehend verwendet werden oder Teil von Stufenkonzepten sein. So wird er häufig implantiert vor operativen Eingriffen, um eine erste Gewichtsreduktion zu bewirken.

Ab wann ist ein Magenballon sinnvoll?

Diese Methode zur Gewichtsreduktion ist vor allem für Patienten mit einem BMI von 25-40kg/m² geeignet. In den 6 Monaten in denen der Ballon im Magen verbleibt, ist ein Gewichtsverlust von 15-20kg realistisch. Jedoch darf der Patient dem nicht durch hochkalorische Getränke oder Süßigkeiten im Wege stehen.

Was sind Vorteile und Nachteile eines Magenballons?

Der große Vorteil dieser Methode ist, dass es sich hierbei um keinen invasiven, operativen Eingriff handelt. Es kommt bei der Verwendung des Magenballons zu keiner permanenten Veränderung am Verdauungstrakt und der Eingriff ist recht komplikationsarm.

Von Nachteil beim Magenballon ist die zeitliche Limitierung der Verwendung. Dadurch kommt es schnell zur Wiederzunahme des verlorenen Gewichts. Es sind strenge Sport- und Diätpläne einzuhalten, um eine dauerhafte Gewichtsreduktion zu ermöglichen. Andere Magenverkleinerungs-OPs wie Magenbypass, Schlauchmagen und Magenband sind langfristig erfolgreicher.

Aktuell versucht die Medizin neue Magenballons zu entwickeln mit neuen Füllmaterialien und veränderten Hüllen, um eine längerfristige und individuellere Anwendung zu ermöglichen. Ohne weitergehende Begleittherapie kommt es bei dieser Therapieoption meist zum „Jo-Jo-Effekt“. Daher ist eine begleitende Ernährungsberatung dringend anzuraten. Der Patient muss sein Ernährungs- und Bewegungsverhalten verändern, um auch nach Ausbau des Magenballons den Gewichtsverlust halten zu können. Die Motivation des Patienten ist absolut erfolgsentscheidend bei dieser Methode zur Gewichtsreduktion.

Risiken und Nebenwirkungen eines Magenballons

Die Implantation eines Magenballons ist ein risikoarmer Eingriff. Nach der Implantatation können Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen die Folge sein. Die Beschwerden sind in der Regel nur von kurzer Dauer und verschwinden nach ein paar Tagen. In seltenen Fällen kann ein Magenballon reflektorische Herzrhythmusstörungen verursachen, die zum Tode führen können. Sollte der Magenballon platzen, muss er entfernt werden, um einen Darmverschluss zu vermeiden.

Was kostet eine Magenballon Implantation?

Die Kosten für einen Magenballon müssen in der Regel vom Patienten selbst bezahlt werden. Diese betragen je nach Arzt oder Klinik 2300 – 4000 Euro und umfassen das Einbringen und Entfernen des Magenballons nach 6 Monaten. Sollten durch den Eingriff Komplikationen entstehen, muss der Patient die anschließend notwendige Behandlung ebenfalls selber bezahlen. Nur in absoluten Einzelfällen kann ein Antrag auf Kostenübernahme durch die Krankenkasse erfolgreich sein. Dies sollte der Patient mit einem Spezialisten für Adipositaschirurgie besprechen.

Quellen:

Adipositaschirurgie Indikation, Operationsverfahren und Erfolgsaussichten; Thomas P. Hüttl

S3-Leitlinie Chirurgie der Adipositas, 2010