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Magenverkleinerung

Sie suchen Informationen zur Magenverkleinerung und Spezialisten für eine Operation? Hier finden Sie ausschließlich erfahrene Fachärzte und Kliniken in Deutschland, Schweiz oder Österreich. Informieren Sie sich über Operationsmethoden und Alternativen oder kontaktieren Sie unsere Experten für eine Magenverkleinerung.

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Informationen zum Bereich Magenverkleinerung

Was ist eine Magenverkleinerung?

Unter dem Begriff Magenverkleinerung werden chirurgische Eingriffe zusammengefasst, die das Fassungsvermögen des Magens reduzieren. Ziel einer Magenverkleinerung ist es, Menschen mit sehr starkem Übergewicht durch eine Operation die Gewichtsreduktion zu ermöglichen. Hierdurch soll das Risiko für mögliche Folgeerkrankungen gesenkt und den Patienten eine deutlich verbesserte Lebensqualität ermöglicht werden. 

Operationen zur Magenverkleinerung fallen in das Fachgebiet der Adipositas-Chirurgie bzw. bariatrischen Chirurgie. Von einer Adipositas spricht man ab einem BMI von 30kg/m². Aufgrund der Zunahme der Prävalenz von Adipositas, vor allem in westlichen Gesellschaften, hat dieses Gebiet in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dies führt zu einer stetigen Weiterentwicklung der verschiedenen Methoden und Techniken, sodass teilweise beeindruckende Gewichtsreduktionen durch diese Eingriffe erzielt werden können.

Was sind die Vor- und Nachteile einer Magenverkleinerung?

Die Vorteile einer Magenverkleinerung mit dem Ziel der Gewichtsreduktion liegt in der hohen Wirksamkeit der Methode. Diese konnte in zahlreichen Studien nachgewiesen werden. Vor allem bei einem Großteil der Patienten mit einer Adipositas dritten Grades kann eine erfolgreiche Gewichtsreduktion nur mit einem entsprechenden chirurgischen Eingriff erzielt werden.

Jedoch sollte der Erfolg durch eine Operation als alleinige Maßnahme nicht überschätzt werden. Zu einer erfolgreichen Gewichtsreduktion gehört eine langfristige Verbesserung des Lebensstils mit einer ausgewogenen, gesunden Ernährung sowie ausreichend körperlicher Bewegung. Daher wird auch nach der Operation eine begleitende Gruppentherapie dringend empfohlen.

Da auch einige psychische Erkrankungen zu Übergewicht führen können, sollten auch diese einer Therapie zugeführt werden. Patienten, für die eine Magenverkleinerung in Erwägung gezogen wird, sollten daher in jedem Fall eine Untersuchung hinsichtlich psychischer Begleiterkrankungen erhalten.

Weiterhin besitzen auch die verschiedenen Methoden der Adipositas-Chirurgie für die jeweilige Operation spezifische Vor- und Nachteile. Grundsätzlich gilt, dass vor jedem bariatrischen Eingriff eine ausführliche Beratung der Patienten erfolgen muss. Letztlich stellt die Entscheidung für einen solchen Eingriff immer eine individuelle Entscheidung unter Berücksichtigung aller Einflussfaktoren dar. 

Voraussetzungen: Ab wann ist eine Magenverkleinerung sinnvoll?

Eine Magenverkleinerung sollte nur bei stark übergewichtigen Menschen (BMI > 40) in Betracht gezogen werden. Sie gilt als letztes Mittel, wenn vorherige kontrollierte Abnahmeversuche keinen ausreichenden Erfolg gezeigt haben. Auch bei Menschen, die bereits an einer Folgeerkrankung von Übergewicht leiden und deren BMI > 35 ist, kann eine Magenverkleinerung durchgeführt werden.

Zunehmend kommen die Methoden zur Magenverkleinerung auch für die Behandlung eines Diabetes mellitus Typ II zur Anwendung, man spricht in diesem Zusammenhang von der metabolischen Chirurgie. Obwohl dieser Anwendungsbereich noch Gegenstand aktueller medizinischer Forschung ist, konnten Studien bereits erfolgsversprechende Ergebnisse zeigen.

Kontraindikationen, bei deren Vorliegen eine Magenverkleinerung nicht möglich oder sinnvoll ist, sind eine unbehandelte Essstörung, Substanzabhängigkeiten oder auch hormonelle Ursachen für das Übergewicht. In diesen Fällen sollten andere Behandlungsmethoden im Vordergrund stehen.  

Welche Operationsmethoden zur Magenverkleinerung gibt es?

Folgende Verfahren werden als Magenverkleinerungs-OPs angeboten:

Unterschieden wird hier zwischen sogenannten restriktiven und malabsorptiven Verfahren. Restriktive Verfahren zielen darauf ab, das Magenvolumen zu verkleinern und Patienten so zu einer geringeren Nahrungszufuhr zu zwingen. Zu den rein restriktiven Verfahren gehören das Magenband sowie der Schlauchmagen.

Malabsorptive Verfahren haben den Zweck, die Aufnahme (Resorption) der Nahrungsbestandteile zu reduzieren. Diese Methoden beruhen in der Regel auf einer Reduktion von Dünndarmabschnitten, da hier der größte Teil der Nahrungsbestandteile in den Körper aufgenommen wird. Ein Magenbypass sowie eine biliopankreatische Diversion beruhen auf einer Kombination von restriktiven und malabsorptiven Verfahren. 

Was gibt es vor und nach einer Operation zur Magenverkleinerung zu beachten?

Die Entscheidung für eine bariatrische Operation sollte in jedem Fall unter sorgfältiger Abwägung der verschiedenen Nutzen und Risiken erfolgen. Wurden die konservativen Behandlungsmöglichkeiten zur Gewichtsreduktion ausgeschöpft und haben sich Arzt und Patient gemeinsam für einen chirurgischen Eingriff entschieden, dann folgen nun verschiedene Untersuchungen zur Feststellung der Operationsfähigkeit.

Hierzu gehören neben einer allgemeinen körperlichen Untersuchung auch eine Blutentnahme sowie ein EKG. Dieses ist vor allem auch für Einschätzung des individuellen Narkoserisikos wichtig. Weiterhin sollten Patienten hinsichtlich begleitender psychischer Erkrankungen untersucht werden. Je nach Vorliegen weiterer Vorerkrankungen können dann noch zusätzliche Untersuchungen notwendig werden.

Unmittelbar vor dem Eingriff erhalten die Patienten in der Regel ein Antibiotikum, um das Risiko für postoperative Wundinfektionen zu senken.

Die Dauer des Eingriffs selbst hängt maßgeblich von der gewählten Methodik ab. Anschließend ist ein stationärer Aufenthalt notwendig, dessen Länge ebenfalls von der Art des Eingriffs abhängt.

Nach der Operation sind regelmäßige Beurteilungen der Wundverhältnisse notwendig. Zudem erhalten die Patienten für eine gewisse Zeit eine Thromboseprophylaxe und auch die Einnahme von bestimmten Vitaminen kann unmittelbar nach dem Eingriff notwendig sein.

Entscheidend für den langfristigen Operationserfolg ist eine konsequente Nachbehandlung und engmaschige Begleitung des Patienten. Hierzu gehören unter anderem regelmäßige körperliche Untersuchungen, Gewichts- und Laborkontrollen, Untersuchungen zur psychischen Belastung der Patienten sowie Ernährungsberatungen.   

Risiken einer Magenverkleinerung

Wie jeder operative Eingriff bergen auch Eingriffe zur Magenverkleinerung gewisse Risiken. Zu den möglichen Komplikationen einer jeden Operation gehören unter anderem Blutungen, Thrombosen, Embolien oder Wundinfektionen. Da diese Eingriffe bei übergewichtigen Patienten durchgeführt werden, ist mit einem erhöhten Operationsrisiko im Vergleich zu Normalgewichtigen zu rechnen. In den letzten Jahren konnten die Operationstechniken und -zugänge jedoch soweit optimiert werden, dass diese Risiken immer besser kontrolliert werden können. 

Zu den möglichen spezifischen Risiken des Eingriffs gehören beispielsweise Insuffizienzen von Anastomosen. Hierunter wird ein unzureichender Halt von Nähten verstanden, die während der Operation vorgenommen werden, um verschiedene Abschnitte des Magen-Darm-Traktes miteinander zu verbinden. Durch die Optimierung von chirurgischen Techniken kann diesem Risiko jedoch entgegengewirkt werden.

Nach einer bariatrischen Operation kann es zur verminderten Aufnahme von wichtigen Nährstoffen kommen. So kann es beispielsweise notwendig werden, bestimmte Vitamine und Spurenelemente von außen zuzuführen.

Zu den möglichen postoperativen Komplikationen gehören weiterhin die sogenannten Dumping-Syndrome. Hier kommt es durch eine zu schnelle Passage des Nahrungsbreis durch den Magen-Darm-Trakt zu einer sehr schnellen Aufnahme von Zucker bzw. Glukose, wodurch in kurzer Zeit viel Insulin ausgeschüttet wird. Dieses Hormon sorgt für die Aufnahme von Glukose in die verschiedenen Körperzellen. Geschieht dies jedoch zu schnell, sinkt der Blutzuckerspiegel sehr stark ab, wodurch es zu Symptomen wie Herzrasen, Kaltschweißigkeit oder Bewusstlosigkeit kommen kann.

Um dieser Komplikation entgegenzuwirken, sollten die Ernährungsgewohnheiten entsprechend angepasst und kleinere Mahlzeiten bevorzugt werden. Auch bestimmte Medikamente können hilfreich sein. In den meisten Fällen kommt es nach einigen Monaten zur deutlichen Besserung der Symptomatik. 

Kann man eine Magenverkleinerung rückgängig machen?

Nicht jedes Verfahren zur Magenverkleinerung kann rückgängig gemacht werden. Darum sollte man sich im Vorfeld gut mit dem behandelnden Arzt überlegen, welche Methode im Einzelfall sinnvoll ist. Während das Magenband nach erfolgreicher Gewichtsreduktion wieder entfernt werden kann, sind Schlauchmagen und Magenbypass in der Regel nicht reversibel.

Alternativen zur Magenverkleinerung

Eine nicht operative Alternative zur Magenverkleinerung stellt der Magenballon dar. Während der Patient im Dämmerschlaf ist, wird über ein Endoskop ein Ballon in den Magen eingefügt und mit Flüssigkeit gefüllt. So verkleinert der Magenballon für eine gewisse Zeit das Fassungsvermögen des Magens und vermittelt den Patienten ein frühzeitiges Sättigungsgefühl.

Der Schluckballon verbleibt circa 6 Monate im Magen und wird anschließend entfernt. Er ist beispielsweise für Patienten geeignet, bei denen aufgrund einer sehr starken Adipositas andere Verfahren mit einem zu großen Operationsrisiko behaftet sind. So kann das Gewicht zunächst reduziert werden, bevor andere Methoden zur Anwendung kommen können. 

Was kostet eine Magenverkleinerung?

Eine pauschale Angabe zur Höhe der Kosten für eine Magenverkleinerung kann kaum getroffen werden, da diese von Art und Umfang des Eingriffs abhängen. Erfüllen Patienten jedoch die medizinischen Voraussetzungen für einen Eingriff zur Magenverkleinerung, dann werden die Kosten hierfür von der zuständigen Krankenkasse getragen. Hierfür muss auch kein gesonderter Antrag gestellt werden. 

Werden die entsprechenden Kriterien nicht gemäß der medizinischen Leitlinie erfüllt oder bestehen relative Kontraindikationen, empfiehlt es sich, über die Kosten mit dem behandelnden Arzt zu sprechen. Gegebenenfalls kann in diesen Fällen ein gesonderter Antrag auf Kostenübernahme bei der jeweiligen Krankenversicherung sinnvoll sein.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für eine Magenverkleinerung?

Magenverkleinerungen werden durch Viszeralchirurgen mit der Spezialisierung Adipositaschirurgie durchgeführt. Erfahrene Fachärzte und Kliniken, die eine Magenverkleinerungs-Operation durchführen, finden Sie bei uns in Düsseldorf und Wien. Eine Liste von zertifizierten Adipositaschirurgie-Zentren in Deutschland finden Sie bei der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie DGAV.

Quellen:

Fachbeiträge

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