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Makulaödem

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Informationen zum Bereich Makulaödem

Was ist ein Makulaödem?

Unter einem Makulaödem versteht man eine Flüssigkeitsansammlung in der Netzhaut im Bereich der Makula. Die Makula ist die zentrale Stelle der Netzhaut und enthält die Sehgrube, die Fovea. Dies ist der Bereich des schärfsten Sehens und die Austrittsstelle des Sehnervs.

Bei einem Makulaödem tritt Flüssigkeit aus den kleinen Gefäßen der Netzhaut und der Aderhaut aus und sammelt sich in der Netzhaut. Normalerweise verhindert die sogenannte Blut-Netzhaut-Schranke einen Flüssigkeitsübertritt. Durch eine Entzündung, eine Minderdurchblutung oder andere Ursachen kann es zu einer erhöhten Durchlässigkeit dieser Schranke kommen. Grund hierfür können verschiedene Krankheiten sein.

Welche Ursachen gibt es für ein Makulaödem?

Eine häufige Ursache für ein Makulaödem ist die diabetische Retinopathie. Die diabetische Retinopathie ist eine Erkrankung der Netzhaut bei Diabetikern. Bei dieser Krankheit schädigen erhöhte Zuckerkonzentrationen im Blut die kleinen Gefäße der Netzhaut. Das diabetische Makulaödem ist eine Komplikation, die zusätzlich auftreten kann. Flüssigkeit aus undichten Gefäßen sammelt sie sich im Bereich der Makula und Fett lagert sich ab. Dadurch schwillt die Makula an.

Auch Entzündungen können ein Makulaödem verursachen. Ein entzündliches Makulaödem kann bei einer Uveitis (Entzündung der mittleren Augenhaut) oder auch als Folge eines chirurgischen Eingriffs oder Traumas am Auge entstehen. An der Entstehung des Ödems sind mehrere Faktoren beteiligt, unter anderem Entzündungsmediatoren und Sauerstoffradikale, die die Blut-Netzhaut-Schranke schädigen. Aus den Gefäßen tritt proteinreiche Flüssigkeit in die Schichten der Netzhaut und bildet ein Ödem.

Früher trat ein Makulaödem häufig als Folge einer Kataraktoperation auf. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Operationstechniken verbessert, sodass das Makulaödem nach einer Kataraktoperation seltener auftritt. Auch nach Netzhautoperationen kann sich ein Makulaödem bilden.

Ein weiterer Grund für ein Makulaödem kann ein Venenverschluss der zentralen Vene der Netzhaut oder eines Venenasts sein. Diese Erkrankung kommt hautsächlich bei älteren Menschen vor. Der Grund für den Verschluss sind vermutlich sklerotische Veränderungen oder auch Durchblutungsstörungen der Gefäße. Ein Ödem entsteht wahrscheinlich durch den Austritt von Flüssigkeit und Fette aus den geschädigten Venen.

Auch bei Erkrankungen, bei denen ein Zug auf die Netzhaut entsteht, kann als Folge ein Makulaödem auftreten. Bei der epiretinale Gliose bildet sich eine mehrschichtige Membran zwischen Netzhaut und Glaskörper. Die neugebildete Membran kann einen Zug auf die Netzhaut ausüben und die Blut-Netzhaut-Schranke schädigen. Ein Zug auf die Netzhaut kann auch infolge einer unvollständigen Glaskörperabhebung entstehen. Die Abhebung des Glaskörpers ist ein normaler Alterungsprozess. Manchmal bleibt der Glaskörper jedoch im Bereich der Makula an der Netzhaut haften. Dadurch kann ein Zug, der als vitreomakuläre Traktion bezeichnet wird, auf die Netzhaut entstehen.

Bei der angeborenen Netzhauterkrankung Retinitis pigmentosa kann auch ein Netzhautödem auftreten.

Welche Symptome treten bei einem Makulaödem auf?

Ein typisches Symptom für ein Makulaödem ist eine verminderte Sehschärfe. Manchmal sehen die Patienten auch verzerrt. Selten kommt ein vergrößertes Sehen vor. Dies kommt daher, dass die Sinneszellen durch die Flüssigkeit auseinander gedrängt werden. Ein Makulaödem muss aber nicht immer Beschwerden bereiten. Liegt das Makulaödem beispielweise außerhalb der Fovea, der Sehgrube im Zentrum der Makula, kann es sein, dass die Sicht nicht beeinträchtigt ist.

Welche Formen gibt es?

Man kann verschiedene Formen eines Makulaödems unterscheiden. Es kann fokal oder diffus auftreten. Das fokale Makulaödem bildet sich nur an einer Stelle der Makula. Beim diffusen Makulaödem ist die ganze Makula aufgelockert und diffus verdickt. Ein diffuses Makulaödem zeigt sich häufig bei der diabetischen Retinopathie. Das entzündliche Makulaödem tritt oft in Form eines zystoiden Makulaödems auf. Hier bilden sich flüssigkeitsgefüllte Hohlräume in der Makula.

Bei einem Venenverschluss ist die Makula verdickt und zystoid verändert mit oberflächlichen Blutungen. Häufig wird ein Makulaödem auch danach eingeteilt, ob die mit Fovea beteiligt ist oder nicht. Denn dies ist ein wichtiges Kriterium für dir Behandlung. Auch das Vorliegen einer Sichtbeeinträchtigung ist bedeutend für die Therapie und Prognose.

Wie wird eine Makulaödem behandelt?

Die Behandlung des Makulaödem richtet sich nach der jeweiligen Grunderkrankung, der Art des Ödems und den klinischen Symptomen.

Für die Behandlung eines diabetischem Makulaödems gibt es mehrere Möglichkeiten. Wichtig für die Entscheidung, ob eine Behandlung nötig ist, ist die Foveabeteiligung und die Sehkraft. Bei einem Makulaödem mit Foveabeteiligung und Sehbeeinträchtigung können Medikamente in den Glaskörper gespritzt werden. Diese Behandlung wird intravitrealen Medikamenteneingabe (IVOM) bezeichnet. Als Medikamente kommen entweder VEGF-Inhibitoren oder Steroide in Frage. Der köpereigene Wachstumsfaktor VEGF (vascular endothelial growth factor) regt die Gefäßneubildung an, erhöht aber auch die Durchlässigkeit der Gefäße und hat entzündungsfördernde Eigenschaften. VEGF-Inhibitoren wie Aflibercept, Ranibizumab und Bevacizumab hemmen VEGF.

Eine Behandlung mit VEGF-Inhibitoren ist oft gut wirksam, aber langwierig. Über 6 Monate muss das Medikament einmal monatlich gespritzt werden. Danach können noch weitere Behandlungen folgen. Die intravitreale Injektion mit Steroiden ist wesentlich seltener erforderlich. Steroide sind potente Entzündungshemmer, haben allerdings mehr Nebenwirkungen als VEGF-Inhibitoren. Sie können einen Anstieg des Augeninnentrucks oder eine Linsentrübung verursachen. Wenn die Sehfunktion trotz Beteiligung der Fovea gut ist, ist das Risiko, dass sich die Sicht in der nächsten Zeit verschlechtert, gering. Deshalb kann in diesem Fall erst einmal abgewartet werden. Ein Makulaödem ohne Foveabeteilung kann auch mit einer Laserkoagulation behandelt werden.

Bei einem entzündlichen Makulaödem wird meist zunächst mit Acetazolamid behandelt, manchmal auch mit Steroidinjektionen oder einer systemischen Kortiskosteroidtherapie. Acetazolamid bewirkt einen Abtransport von Flüssigkeit durch die Blut-Netzhaut-Schranke. Wenn das nicht hilft, können auch hier Steroide oder VEGF-Inhibitoren in den Glaskörper gespritzt werden.

Die epiretinale Gliose und vitreomakuläre Traktion werden operativ mit einer Entfernung des Glaskörpers (Vitrektomie) behandelt. Nach dem Eingriff kommt es auch oft zu einer Rückbildung des Ödems.

Wie sind die Heilungschancen und die Prognose?

Die Prognose und Heilungschancen eines Makulaödems sind abhängig von der Grunderkrankung und dem Ausmaß des Ödems. Das diabetische Makulaödem ist eine der häufigsten Ursachen für eine Erblindung. Mit der intravitrealen Medikamenteneingabe von VEGF-Inhibitoren kann die Erkrankung jedoch oft erfolgreich behandelt werden.

Wird erst spät mit einer Therapie begonnen, wenn das Sehvermögen schon stärker beeinträchtigt ist, kann wahrscheinlich nicht die gleiche Sehschärfe erreicht werden wie bei einer frühzeitigen Behandlung. Das Makulaöden nach Augenoperationen hat eine gute Prognose. Es spricht häufig gut auf eine Therapie an.

Nach einer Kataraktoperation bildet es sich in den meisten Fällen spontan zurück. Auch bei einem entzündlichen Makulaödem bei Uveits kann heute mit einer Therapie meist eine gute Sicht erhalten werden. Ein Makulaödem infolge eines Venenverschlusses hat hingegen eine schlechtere Prognose und kann zu einer Netzhautatrophie führen.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten im Bereich Makulaödem?

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Makulaödem überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellennachweis:

  • Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)1 · Retinologische Gesellschaft
  • e.V., Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (2020) 3. Stellungnahme der DOG, der RG
  • und des BVA zur Therapie des diabetischen Makulaödems. Stand August 2019. Ophthalmologe 2020, 117:218–247
  • Haritoglou C, Ketnt M, Wolf A (2015). Diabetische Makulopathie. Ophthalmologe 2015, 112:817-885
  • Heiligenhaus A, Bertram B, Heinz C, Krause L, Pleyer U, Roider J, Sauer S, Thurau S. (2014) Stellungnahme der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, der Retinologischen Gesellschaft
  • und des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands zur intravitrealen Therapie des Makulaödems bei Uveitis. Stand: 02.07.2014. Ophthalmologe 2014, 111:740–748
  • Kampik, Grehn (2008). Augenärztliche Differentialdiagnose. Georg Thieme Verlag KG
  • Thurau SR (2005). Zystoides Makulaödem bei Uveitis. Ophthalmologe 2005,102:485-490