Spezialisten für Mikrofrakturierung
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Informationen zum Bereich Mikrofrakturierung
Was ist Mikrofrakturierung?
Bei dem Verfahren der Mikrofrakturierung wird innerhalb eines arthroskopischen Eingriffs (operative Gelenkspiegelung), bei Patienten mit einem Knorpelschaden, der Knochen unter dem Knorpel absichtlich verletzt. Dies hat zur Folge, dass aus dem defekten Knochen Blutzellen austreten, welche sich dann wieder zu Knorpelzellen umwandeln sollen. Der sich neu bildende Ersatzknorpel aus Faserknorpelgewebe, ersetzen dann zwar nicht den typischen Gelenkknorpel, kann aber den Gelenkverschleiß verlangsamen.
Welche Knorpeldefekte und Gelenke sind für das Verfahren geeignet?
Grundsätzlich wird die Mikrofrakturierung als Standarttherapie bei Knorpelschäden von bis zu 2-4cm2 Größe angewandt. Diese werden als kleine Knorpeldefekte angesehen. Man kann sagen, dass die Erfolgsaussichten auf ein gutes Operationsergebnis umso höher sind, desto kleiner der vorliegende Knorpeldefekt ist.
Gelenke an denen dieses Verfahren angewandt werden kann, sind im Prinzip alle, bei welchen es typischerweise zur Ausbildung einer Arthrose aufgrund mechanischer Überlastung/Fehlbelastung kommt. Daher wird die Mikrofrakturierung am häufigsten am Kniegelenk, aber auch an Hüft- Schulter- und Sprunggelenk durchgeführt.
Wie läuft ein Mikrofrakturierung ab?
Eine Mikrofrakturierung läuft im Rahmen einer minimal-invasiven Arthroskopie (Gelenkspiegelung) ab. Hierbei werden über zwei kleine Hautschnitte eine Kamera und Operationswerkzeug in das Gelenk eingeführt. Nun werden mit dem Operationswerkzeug teile des Knorpels geglättet und auf dem freiliegenden Knochen mit speziellem OP-Besteck sog. Perforationslöcher gearbeitet. Daraus können dann die Blutzellen aus dem nun aufgebrochenen (frakturierten) Knochen entweichen und sich zu den gewünschten Knorpelzellen ausdifferenzieren.
Wie ist die Heilungsdauer?
Aufgrund der sehr langsamen Regenerationsfähigkeit von Knorpelgewebe ist mit einer Heilungsdauer von bis zu einem halben Jahr zu rechnen.
Je nach Schwere des Knorpelschadens und Angabe des Operateurs sind in den ersten 4-8 Wochen nach der Operation Gehstützen mit Teilbelastung zu verwenden, um das operierte Gelenk zu entlasten. Erste Erfolge im Sinne einer Schmerzlinderung können allerdings schon früh eintreten, eine Schonung ist dennoch wichtig um die frische Knorpelnarbe nicht zu schnell zu überlasten.
Wie ist die Erfolgsquote und was ist nach der Behandlung zu beachten?
Bei einer erfolgreichen Operation ist mit einer Verbesserung der Symptome bei bis zu 80% der Patienten zu rechnen. Der Langzeiterfolg allerdings wird kontrovers diskutiert, da der neu entstandene Ersatzknorpel nicht die Qualität eines normalen Gelenkknorpels aufweist.
Ein gutes Ergebnis ist aber nicht nur durch einen erfolgreichen OP-Verlauf garantiert, sondern erfordert auch viel Engagement des Patienten. So muss neben striktem Einhalten der Entlastung mit Gehstützen für 4-8 Wochen, auch mehrere Stunden täglich, ein passives Bewegen über eine Bewegungsschiene erfolgen. Im weiteren Verlauf ist es dann unabdingbar, einen konsequenten Belastungsaufbau unter physiotherapeutischer Anleitung durchzuführen, um eine optimale Gelenkfunktion wiederherzustellen.
Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten?
Unfallchirurgen, Orthopädischen und Sportmedizinischer oder spezialisierte Gelenkkliniken bieten dieses Verfahren der Mikrofrakturierung an.
Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Mikrofrakturierung überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.
Quellen:
- germansportsmedicine.com
- aerztezeitung.de
- deutsche-kniegesellschaft.de
- Arthroskopie 2014, Springer Verlag