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Mikrowellenablation

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Spezialisten für Mikrowellenablation

Informationen zum Bereich Mikrowellenablation

Was ist die  Mikrowellenablation?

Die  Mikrowellenablation bezeichnet ein minimalinvasives Verfahren zur Behandlung von Tumoren und wird angewendet, wenn eine klassische Therapie wie eine Operation oder Chemotherapie nicht durchgeführt werden kann. Bei der Mikrowellenablation wird eine Sonde durch einen kleinen Hautschnitt zum Tumor geführt. Dort angekommen erzeugt sie elektromagnetische Schwingungen, die auf die Wassermoleküle in den Tumorzellen übertragen werden. Durch die Bewegung der Moleküle und ihre Reibung entsteht Hitze, die den Tumor regelrecht „verkochen“ lässt, das restliche Organ, aufgrund der geringen lokalen Ausdehnung, aber schont.

Wann wird die Mikrowellenablation angewendet?

Die Mikrowellenablation wird meist zur Behandlung von Tumoren der Schilddrüse, Lebertumoren und Lebermetastasen, Lungekrebs und Lungenmetastasen oder Nierenkrebs eingesetzt. Therapiert werden sowohl primäre Tumore, die im Organ selbst entstanden sind, als auch sekundäre Tumore (Metastasen), also verschleppte Tumorherde, die von einem anderen Organ ausgehen. Ist ein operativer Eingriff nicht möglich, etwa weil der Allgemeinzustand der Betroffenen zu schlecht ist, oder weil der Krebs an einer schwierig oder nicht zugänglichen Stelle liegt, bietet die Mikrowellenablation eine gute Alternative.

Die Mikrowellenablation kann allerdings nur bis zu einer Tumorgröße von maximal 5cm Durchmesser durchgeführt werden.

Bei begründeter medizinischer Indikation werden die Kosten der Behandlung von gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen. Sicherheitshalber empfiehlt es sich, sich im Vorfeld bei der entsprechenden Kasse zu erkundigen.

Wie genau funktioniert das Verfahren?

Nachdem die Indikation für eine Mikrowellenablation gestellt wurde, findet sich der Patient oder die Patientin für einen kurzen stationären Aufenthalt in der Klinik ein. Nach Erhebung einer Anamnese, einer umfassenden Aufklärung und Voruntersuchung erfolgt die eigentliche Behandlung.

Zunächst wird ein lokales Betäubungsmittel injiziert und zusätzlich meist ein Schlafmittel verabreicht. Durch einen Schnitt von wenigen Millimetern in der lokal betäubten Haut wird die Sonde unter Sichtkontrolle durch bildgebende Verfahren (meist CT) vorgeschoben und in den Tumor hineingeführt. Dort erzeugt sie elektromagnetische Schwingungen, was im Gewebe zur Schwingung und Reibung von Molekülen, vor allem Wassermolekülen, und dadurch einem Temperaturanstieg auf bis zu 100 Grad führt. Sowohl der Tumor als auch etwas gesundes Gewebe in seinem Umkreis (als Sicherheitszone) werden verbrannt. Diese Sicherheitszone sollte mindestens einen halben Zentimeter betragen. Der 30- bis 60- minütige Vorgang ist durch die Analgosedierung völlig schmerzfrei. Der Stichkanal wird anschließend verschlossen und der Patient oder die Patientin bleibt einen bis wenige Tage zur Beobachtung im Krankenhaus. Nach vier bis sechs Wochen erfolgt eine Kontrolluntersuchung.

Was gibt es vor und nach einer Mikrowellenablation zu beachten?

Vor der Behandlung sollte man mindestens 2 Stunden nicht trinken und mindestens 6 Stunden nicht essen, um zu gewährleisten, dass der Magen vollständig geleert ist. Dies verringert deutlich das Risiko, unter der leichten Narkose zu erbrechen, wobei das Erbrochene in die Lunge aspiriert werden könnte, wo es gefährliche Entzündungen oder Verlegungen auslösen könnte.

Die Einnahme von Medikamenten wird im Aufklärungsgespräch thematisiert – meist müssen blutgerinnungshemmende Medikamente pausiert werden, um das Blutungsrisiko zu senken.

Um Blutungen auch nach dem Eingriff zu vermeiden, sollte man anschließend 4-6 Stunden Bettruhe halten, wobei die Punktionsstelle durch einen kleinen Sandsack komprimiert wird. 24 Stunden nach der Behandlung sollten körperliche Anstrengungen vermieden werden.

Zudem ist es natürlich wichtig, den Arzt oder die Ärztin zu kontaktieren, falls in den ersten Tagen nach einer Mikrowellenablation Symptome auftreten sollten, die mit dem Eingriff in Verbindung stehen könnten.

Vorteile und Risiken der Mikrowellenablation

Die Mikrowellenablation stellt eine schonendere Alternative zur Operation dar. Eine Vollnarkose mit den damit verbundenen Risiken ist nicht notwendig, zudem fallen die allgemeinen Gefahren einer Operation weg. So können auch Patienten mit schweren Begleiterkrankungen, etwa des Herz-Kreislaufsystems, risikoärmer therapiert werden. Zudem bietet diese Behandlung die Chance zur Entfernung inoperabler Tumore. Das minimalinvasive Vorgehen erlaubt außerdem den Erhalt mehr gesunden Gewebes als ein chirurgischer Eingriff, was in der Regel eine Verbesserung der Lebensqualität nach sich zieht.

Aber auch die Mikrowellenablation birgt gewisse Risiken. Fieber und Schmerzen gehören zu den häufigsten Nebenwirkungen. Der Stichkanal kann nachbluten oder sich entzünden. Bei Behandlungen der Lunge ist das Auftreten eines so genannten Pneumothorax möglich. Das bedeutet, dass Luft in den Spalt zwischen den Lungenflügeln und ihrer Hülle eindringt und einen Lungenflügel zusammendrückt. Das frühestmögliche Erkennen und Behandeln dieser Komplikationen machen einen kurzen Klinikaufenthalt notwendig.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Mikrowellenablation?

Während die Behandlung von Krebserkrankungen interdisziplinär durch Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachgebiete, wie der Onkologie, Chirurgie und Radiologie, erfolgt, ist die Mikrowellenablation ein Verfahren der interventionellen Radiologie. Da im Anschluss eine kurze stationäre Überwachung notwendig ist, wird die Untersuchung entweder direkt durch die radiologische Abteilung einer Klinik oder durch eine radiologische Praxis mit direktem Anschluss an eine kooperierende Klinik durchgeführt.

Quellen: