Spezialisten für Mitralklappenstenose
5 Spezialisten gefunden
Dr. med. Brunilda Alushi, PhD, FEACVI
Innere Medizin und Kardiologie, Prävention und bildgebende Diagnostik
München
Informationen zum Bereich Mitralklappenstenose
Was ist eine Mitralklappenstenose?
Unter einer Mitralklappenstenose (kurz: Mitralstenose) versteht man eine Verengung der Herzklappe zwischen linkem Vorhof und linker Kammer, die auch Mitralklappe genannt wird. Sie ist eine von vier Herzklappen, die wie Ventile zwischen Vorhof und Kammer, sowie Kammer und Kreislauf lokalisiert sind und sicherstellen, dass das Blut ausschließlich in eine Richtung fließt.
In den meisten Fällen entwickelt sich eine Mitralklappenstenose über Jahre hinweg und durch zunehmende Deformierung mit Kalkeinlagerung und Erstarrung der Herzklappe kommt es zu einem verminderten Blutdurchfluss, also einem „verstopften Ventil“. Im Laufe der Zeit erhöht sich dadurch der Druck im linken Vorhof, was zu seiner Ausdehnung und Volumenzunahme führt. Ein stark vergrößerter linker Vorhof ist ursächlich für einen schnellen und unrhythmischen Herzschlag, der als Vorhofflimmern bezeichnet wird. Dies führt einerseits zu einem verminderten Blutfluss in die linke Kammer und dadurch eine Minderversorgung des Kreislaufes mit Blut, andererseits staut sich das Blut im linken Vorhof und fließt so langsam, dass sich gefährliche Gerinnsel bilden können, die im schlimmsten Fall wichtige Arterien verschließen.
Welche Ursachen gibt?
Am häufigsten liegt einer Mitralklappenstenose eine rheumatische Endokarditis zugrunde. Andere Ursachen sind mitunter angeborene Herzklappenfehler, Lupus erythematodes oder sekundäre Abnutzungserscheinungen.
Mitralklappenstenose Symptome
Eine Mitralklappenstenose verläuft zu Beginn meist unauffällig, da die zunächst milde Erkrankung in der Regel keine Beschwerden verursacht. Die Verengung verschlechtert sich jedoch mit der Zeit und erste Symptome sind in der Regel Atemnot besonders nachts und im Liegen, sowie schnelle Erschöpfung unter Belastung. Schreitet die Erkrankung weiter fort, kann es zu heftigeren Symptomen wie Herzklopfen, Kurzatmigkeit im Ruhezustand oder einer bläulich-roten Verfärbung der Wangen, dem sogenannten Mitralgesicht, kommen.
Bei schwerer Mitralklappenstenose kann der hohe Blutdruck kleine Gefäße in der Lunge zum Reißen bringen, was sich als Bluthusten bemerkbar macht.
Wie wird eine Mitralstenose diagnostiziert?
Eine Mitralstenose kann durch Auskultation erkannt werden, indem der Arzt den Patienten mit einem Stethoskop abhorcht und nach einem charakteristischen Herzton sucht. Liegt ein Verdacht vor, wird eine Echokardiographie zur Bestätigung vorgenommen.
Behandlungsmethoden
Die Behandlung von Mitralstenosen hängt vom Schweregrad der Verengung sowie von der Symptomatik des Patienten ab.
Patienten mit Mitralstenose, die keine Beschwerden haben, werden in der Regel konservativ behandelt und müssen sich regelmäßigen Kontrollen unterziehen. Eine Indikation zu einem Eingriff kann allerdings in manchen Fällen gestellt werden, beispielsweise wenn ein erhöhtes Risiko einer Thromboembolie vorliegt oder die Patientin einen Kinderwunsch äußert.
Die Mitralstenose kann interventionell anhand eines Herzkatheters oder in einer offenen Operation behoben werden. Je nach Schweregrad der Erkrankung sowie dem Gesamtrisiko des Patienten wählt der behandelnde Arzt zwischen konservativ, interventionell oder operativ die optimale Therapie.
Prognose und Lebenserwartung
Prognose und Lebenserwartung hängen stark vom Schweregrad der Mitralstenose ab und lassen sich daher nur individuell beurteilen.
Patienten, die an einer mittelgradigen Erkrankung leiden oder sogar beschwerdefrei sind, haben durch eine interventionelle Klappenplastik häufig eine günstigere Prognose. Hier ist die Indikationstellung allerdings komplex und vielfältig, sodass auch andere Therapieansätze infrage kommen.
Patienten mit schwerer Erkrankung profitieren mehr von einer Operation als von einer konservativen Therapie, und das obwohl die Sterblichkeitsrate durch die Operation bei 10-25% liegt.
Quellen:
- Lapp, H., & Krakau, I. (2014). Das Herzkatheterbuch diagnostische und interventionelle Kathetertechniken ;. Stuttgart: Thieme.
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