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Mittelhandbruch – was ist das?
Bei einer Mittelhandfraktur brechen einer oder mehrere Knochen der Mittelhand. Diese Knochen werden medizinisch auch als Metacarpalia bezeichnet. Brüche im Bereich der Hand kommen häufig vor, Mittelhandfrakturen machen dabei einen Anteil von etwa 30% aus.
Die Hand besteht handgelenksnah aus den Handwurzelknochen, die in zwei Reihen angeordnet sind. Die körperferne Reihe dieser Knochen ist dann über Gelenke mit den Mittelhandknochen verbunden. Daran schließen sich dann unsere Finger bzw. der Daumen an, wobei die Langfinger aus jeweils drei und der Daumen aus zwei Knochen bestehen.
Aufgrund ihrer Verbindung sowohl mit der Handwurzel als auch mit den Fingern sind Frakturen der Mittelhandknochen in jedem Fall behandlungsbedürftig.
Ursache: Wie kommt es zu einem Mittelhandbruch
Verschiedene Unfallmechanismen können zu einem Bruch im Bereich der Mittelhandknochen führen. Dabei kommt es zu einer starken Krafteinwirkung, der die entsprechenden Knochen nicht mehr standhalten können. In der Folge brechen sie.
Je nach Krafteinwirkung, kann sich die Fraktur unterschiedlich präsentieren.
Durch eine Stauchung der Mittelhand bei gebeugten Fingern bricht der Knochen meist am körperfernen Ende, man spricht dann vom Kopf der Mittelhandknochen. Durch eine seitliche Krafteinwirkung auf die Mittelhand treten meist schräg- oder querverlaufende Frakturen im mittleren Anteil auf. Liegt eine zusätzliche Rotationskraft vor, können die Knochen auch spiralförmig brechen.
Ein Bruch des 5. Mittelhandknochens, der mit dem kleinen Finger verbunden ist, wird als Boxer-Fraktur bezeichnet. Der Name leitet sich von einem der häufigsten Unfallmechanismen ab, nämlich einem Faustschlag beim Boxen.
Auch die Frakturen des 1. Mittelhandknochens werden gesondert bezeichnet, da sie durch ihre Verbindung zum Daumen und dessen spezielle Funktion meist besonders relevant sind.
Symptome: Schwellung und Schmerzen beim Mittelhandbruch
Eine Fraktur im Bereich der Mittelhand verursacht bei den Betroffenen fast immer starke Schmerzen, die in der Regel direkt nach dem Unfallereignis auftreten. Die Schmerzen bestehen dann meist sowohl in Ruhe als auch bei Bewegung der Hand. Da die Mittelhandknochen Verbindungen zu den Fingern und der Handwurzel haben, wird aufgrund der Schmerzen meist die gesamte Hand geschont.
Nach einiger Zeit treten dann auch Schwellungen und gegebenenfalls Blutergüsse auf. Die Hand sollte daher am besten hochgehalten werden, um eine übermäßige Schwellung zu vermeiden. Auch eine Kühlung der Hand kann sowohl die Schwellung als auch Schmerzen verbessern.
Je nach Ausmaß der Verletzung kann auch das umgebende Haut- und Bindegewebe durch das Unfallereignis verletzt werden. Liegt neben dem Mittelhandbruch zusätzlich auch eine offene Weichteilverletzung vor, dann spricht man von einer offenen Fraktur. Hier ist ganz besonders darauf zu achten, die Wunde möglichst sauber zu halten, da sonst schnell Infektionen entstehen können.
Diagnose: Wie stellt der Arzt einen Mittelhandbruch fest?
Die Diagnostik eines Mittelhandbruches beginnt stets mit einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung. Genaue Angaben zum Unfallereignis können dabei bereits erste Hinweise auf die Art der Fraktur liefern. In der anschließenden Untersuchung der Hand wird diese vorsichtig abgetastet.
Sehr früh in der Diagnostik erfolgt dann eine Röntgenuntersuchung der Hand. Dabei sollten die Bilder in mindestens zwei Ebenen erfolgen, um die Fraktur sicher zu identifizieren und das Ausmaß beurteilen zu können. Bei komplizierteren Frakturen können gegebenenfalls noch weitere bildgebende Verfahren wie CT- oder MRT-Untersuchungen notwendig sein.
Wie bei jeder Fraktur muss auch bei einem Mittelhandbruch immer ausgeschlossen werden, dass Gefäße und Nerven verletzt worden sind. Im Bereich der Hand ist es außerdem notwendig, die Funktionsfähigkeit der verschiedenen Sehnen zu überprüfen.
Behandlung: Wie wird ein Mittelhandbruch versorgt?
Die Therapie eines Mittelhandbruches richtet sich maßgeblich nach der Art der Fraktur und der Stellung der Knochenfragmente zueinander. In den meisten Fällen ist eine operative Versorgung notwendig, teilweise kann der Bruch aber auch konservativ behandelt werden.
Eine konservative Therapie ist nur dann möglich, wenn die Knochenfragmente nah aneinander liegen und nicht zu stark gegeneinander verschoben sind. Außerdem dürfen die Gelenkflächen des Knochens nicht mitbetroffen sein.
Der Verzicht auf eine Operation ist also nur dann sinnvoll, wenn durch die konservative Therapie keine anschließenden Funktionseinschränkungen der Hand zu erwarten sind. Des Weiteren müssen auch immer die individuellen Patientengegebenheiten miteinbezogen werden. Bei Patienten mit vielen Vorerkrankungen beispielsweise kann dann eventuell auch bei schwereren Frakturen auf eine Operation verzichtet werden.
Im Rahmen der konservativen Therapie wird dann die gesamte Hand samt Handgelenk in einer Gipsschiene für einen Zeitraum von ca. 6 Wochen ruhiggestellt. Die Schiene wird dabei in einer besonderen Stellung angelegt, die ein Verkürzen von Bändern und Sehnen verhindern soll. Das Handgelenk ist dabei gebeugt und die Finger im rechten Winkel zur Handfläche abgewinkelt. Die Finger sollten möglichst gestreckt werden.
Mittelhandbruch OP: Wann muss operiert werden und wie ist der Ablauf?
Die meisten Mittelhandbrüche werden operativ behandelt. Dazu gehören offene Frakturen, Frakturen mit starker Fehlstellung oder Verschiebung der einzelnen Bruchstücke und Frakturen, bei denen Gelenke mitbetroffen sind. Die Operation sollte dann möglichst zeitnah stattfinden.
Die Operation erfolgt meist in Vollnarkose entweder im Rahmen eines ambulanten Eingriffs oder die Patienten verlassen die Klinik nach wenigen Tagen wieder.
Das operative Vorgehen richtet sich stets nach der Art der Fraktur.
In einem ersten Schritt findet dabei immer die sogenannte Reposition statt. Die Bruchstücke werden dabei wieder gerichtet und in ihre normale Position gebracht. Um diese korrigierte Stellung zu fixieren, werden dann entweder kleine Schrauben, Drähte oder auch kleinere Platten verwendet.
Anschließend wird der Hautschnitt mit einer Naht verschlossen und die Hand mit einem Verband und einer Schiene ruhiggestellt.
Die Ruhigstellung erfolgt etwa für einen Zeitraum von drei Wochen, danach kann die Hand meist langsam beübt werden. Dabei kann unterstützend eine Physiotherapie verordnet werden.
Kleine Schrauben können im Knochen verbleiben und müssen nicht wieder entfernt werden. Drähte werden in einem kurzen Eingriff nach etwa 6-8 Wochen entfernt, Platten nach etwa 4-6 Monaten.
Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für einen Mittelhandbruch?
Um die vielfältigen Funktionen der Hand zu erhalten, sollte ein Mittelhandbruch stets sorgfältig durch erfahrene Handchirurgen behandelt werden. Für jeden Patienten wird dann ein individuelles Therapiekonzept erstellt, sodass ein optimales Behandlungsergebnis erzielt wird.
Dabei ist es für Betroffene oft schwierig, einen kompetenten Behandler zu finden. Wir haben es uns daher zur Aufgabe gemacht, Patienten und Spezialisten in der Behandlung einer Erkrankung zusammenzubringen und einen Kontakt herzustellen.
Sämtliche hier vorgestellten Fachärzte sind Experten auf dem Gebiet der Handchirurgie und verfügen über weitreichende Erfahrung in der Behandlung von Mittelhandbrüchen. Profitieren Sie von dieser Erfahrung und vereinbaren Sie direkt einen ersten Termin mit einem unserer Spezialisten.
Quellen:
- Towfigh/Hierner/Langer/Friedel. Handchirurgie. 2. Auflage. Springer-Verlag. 2011.
- Joachim Grifka. Orthopädie und Unfallchirurgie. 10. Auflage. Springer-Verlag. 2021.