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Mondbeinnekrose

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Informationen zum Bereich Mondbeinnekrose

Was versteht man unter Mondbeinnekrose?

Die Mondbeinnekrose wird auch als Lunatumnekrose, Lunatummalazie oder Morbus Kienböck, nach dem österreichischen Radiologen Robert Kienböck, bezeichnet und beschreibt eine aseptische Nekrose des Mondbeins, welches auf Latein Os lunatum heißt. Eine Nekrose bezeichnet das krankhafte Absterben von Zellen, welches zu einer Entzündungsreaktion führt. Aseptisch bedeutet, dass die Nekrose nicht durch eine Infektion ausgelöst ist.

Das Mondbein ist ein Handwurzelknochen, dessen Form an einen Halbmond erinnert. Es bildet in Richtung des Unterarms ein Gelenk mit der Speiche und in Richtung Finger mit der zweiten Reihe von Handwurzelknochen. Seitlich steht es in gelenkiger Verbindung mit den anderen Handwurzelknochen der ersten Reihe, dem Kahnbein und dem Dreieckbein.

Die Mondbeinnekrose betrifft vor allem Patienten und Patientinnen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr

Wie entsteht eine Mondbeinnekrose und welche Rolle spielt die berufliche Belastung dabei?

Die Entstehung der Mondbeinnekrose ist nicht abschließend geklärt. Es scheint sich um eine Pathologie der Gefäße zu handeln, die nicht traumatisch bedingt ist und zu einer mangelnden Durchblutung der in Richtung Unterarm gelegenen Seite des Mondbeins führt. Es werden verschiedene Faktoren diskutiert, die das Auftreten dieser Erkrankung begünstigen. Diese sind allerdings noch nicht ausreichend wissenschaftlich gesichert. Zu diesem möglichen verursachenden Faktoren gehören:

  • Mechanische Belastung, insbesondere durch Arbeit mit vibrierenden Geräten wie z.B. einem Presslufthammer

  • Radius-Plus-Variante; eine relative Verlängerung der Speiche im Vergleich zur Elle, die zum Beispiel durch eine Wachstumsstörung der Elle nach einer Verletzung der Wachstumszone im Kindesalter, oder durch Knochenbrüche auftreten kann

  • Ulna-Plus-Variante; analog zur Radius-Plus-Variante ist hier die Elle im Vergleich zur Speiche relativ verlängert

  • Bestimmte anatomische Formen der lokale Gefäßvorsorgung, sowie der Anordnung der Knochentrabekel im Mondbein

Welche Beschwerden verursacht eine Mondbeinnekrose?

Die Mondbeinnekrose macht sich in der Regel zuerst durch intermittierende Schmerzen, insbesondere bei Belastung oder bei Druck auf den Knochen, bemerkbar. Durch die lokale Entzündungsreaktion kann das Handgelenk auch überwärmt und/oder geschwollen sein.

Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu einer eingeschränkten Beweglichkeit des Handgelenks durch eine sich entwickelnde Arthrose, sowie zu einem Verlust der groben Kraft. Die Griffstärke der betroffenen Hand ist dabei im Vergleich zur Gegenseite häufig um mehr als die Hälfte reduziert.

Wie diagnostiziert der Spezialist eine Mondbeinnekrose?

Beschreibt der Patient oder die Patientin Symptome, die auf eine Mondbeinnekrose hindeuten können, erfolgt zunächst eine Anamnese, bei der insbesondere Risikofaktoren erfragt und die Symptome genauer beschrieben werden. In der körperlichen Untersuchung wird auf lokale Entzündungszeichen des Handgelenks geachtet. Zudem lässt sich bei einem Mondbeinnekrose möglicherweise ein Druckschmerz auslösen. Auch die Beweglichkeit und Kraft werden dabei eingeschätzt.

Besteht weiterhin der Verdacht auf eine Mondbeinnekrose, wird eine Röntgenaufnahme des Handgelenks angefertigt. Diese wird anschließend mithilfe der röntgenmorphologischen Stadieneinteilung nach Lichtman ausgewertet. Diese Einteilung benennt verschiedene Auffälligkeiten im Röntgenbild, die in unterschiedlichen Stadien einer Mondbeinnekrose auftreten. So kann, neben dem Beweis, dass die Erkrankung vorliegt, auch eingeschätzt werden, wie weit fortgeschritten sie ist.

Zeigt sich im Röntgenbild weder eine Mondbeinnekrose, noch eine andere Pathologie, die die Symptome erklären könnte, kann durch eine Magnetresonanztomographie (MRT) möglicherweise dennoch die Diagnose gestellt werden. Im Anfangsstadium ist die Mondbeinnekrose nämlich nur mithilfe dieser Untersuchung sichtbar.

Welche Therapie- und Behandlungsmethoden gibt es und was sind die damit verbundenen Risiken?

Wie über die Ursache der Erkrankung, besteht auch über die bestmögliche Therapie keine Einigkeit in der Literatur. Grundsätzlich gilt, dass der Kollaps der Handwurzel und die daraus resultierende schwere Handgelenksarthrose vermieden werden sollen. Je nach Stadium kommen unterschiedliche Behandlungen zu Anwendung.

Im Anfangsstadium kann das Fortschreiten der Erkrankung durch Ruhigstellung des Handgelenks im Gips für wenige Wochen bis Monate noch aufgehalten werden. Schmerzen werden durch Kühlung und Schmerzmedikation behandelt.

Unabhängig vom Stadium kann auch eine Denervierung des Handgelenks die Beschwerden lindern. Dabei werden selektiv die schmerzleitenden Fasern des Nerven durchtrennt, der den betroffenen Bereich versorgt. Die Motorik und Sensibilität der Hand bleiben dabei erhalten.

Ist die Mondbeinnekrose bereits fortgeschritten oder hat die konservative Therapie versagt, ist eine operative Therapie indiziert. Es stehen verschiedene chirurgische Verfahren zur Verfügung.

Bei einer relativen Überlänge von Speiche oder Elle kann der betroffene Knochen verkürzt oder der jeweils andere verlängert werden.

Insbesondere bei jüngeren Patienten mit einer mittelgradig fortgeschrittenen Mondbeinnekrose kann auch eine Revaskularisierung sinnvoll sein. Dafür wird die nekrotische Zone ausgeräumt und ein, meist aus der Speiche stammender, Knochenspan wird mitsamt seiner Gefäßversorgung in das Mondbein transplantiert. Ist der Eingriff erfolgreich, wird so die Durchblutung des Knochens wiederhergestellt und die Erkrankung geheilt. Auch die STT-Arthrodese, eine Versteifung von Kahnbein, Dreieckbein und Viereckbein durch Drähte ist eine mögliche Therapie im mittleren Stadium. Sie geht mit einer leichten Einschränkung der Beweglichkeit einher, führt aber zu einer Linderung der Schmerzen sowie Verbesserung der Griffkraft.

Bei weit fortgeschrittener Mondbeinnekrose kann die gesamte erste Reihe der Handwurzelknochen entfernt werden. Die Beweglichkeit ist dadurch deutlich eingeschränkt, aber noch erhalten.

Wenn die Handwurzel durch eine schwere Arthrose bereits stark zerstört ist, ist eine vollständige Versteifung des Handgelenks durch eine Metallplatte die letzte Möglichkeit, um die Schmerzen zu behandeln und die Belastbarkeit zu verbessern. Die Beweglichkeit von Fingern und Unterarm bleibt dabei erhalten.

Das wichtigste Risiko der operativen Behandlungen, das je nach Art des Eingriffs stärker oder schwächer ausgeprägt, gegebenenfalls sogar unvermeidbar ist, ist eine Verminderung der Beweglichkeit des Handgelenks. Bei allen Eingriffen, bei denen das Mondbein nicht entfernt oder versteift wird, ist außerdem ein Fortschreiten der Erkrankung trotz der Operation möglich. Zusätzlich gelten die allgemeinen Risiken jeder Operation: Blutung, Infektion und Verletzung benachbarter Strukturen.

Wer trägt die Kosten für eine Behandlung bei Mondbeinnekrose?

Bei medizinischer Indikation werden die Kosten von konservativen und operativen Therapien der Mondbeinnekrose von gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für Mondbeinnekrose?

Ärztinnen und Ärzte mit der Zusatzweiterbildung Handchirurgie sind auf die Diagnose und Behandlung von Krankheitsbildern wie der Mondbeinnekrose spezialisiert. Diese Zusatzbezeichnung können Fachärztinnen und Fachärzte für Chirurgie oder Orthopädie durch eine spezialisierte Weiterbildung auf dem Gebiet der Handchirurgie erwerben.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

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Quellen:

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