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Morbus Dupuytren

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Informationen zum Bereich Morbus Dupuytren

Was ist Morbus Dupuytren?

Beim Morbus Dupuytren handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die schleichend voranschreitet und nicht geheilt, sondern nur symptomatisch behandelt werden kann.

Einer oder mehrere Finger beugen sich dabei immer stärker in Richtung Handfläche und können vom Betroffenen nicht mehr richtig ausgestreckt werden, sodass die Funktion der Hand beeinträchtigt ist. Am häufigsten sind die Grund- und Mittelgelenke des 5. und 4. Fingers betroffen. Etwa in der Hälfte der Fälle spielt sich die Erkrankung an beiden Händen ab. Tritt sie nur an einer Hand auf, ist dies etwas häufiger die rechte.

Etwa 8% der Weltbevölkerung entwickeln einen Morbus Dupuytren, wobei die Erkrankung überwiegend in Mittel- und Nordeuropa, sowie in Nordamerika auftritt. Männer sind 3-4 Mal häufiger betroffen als Frauen. Insgesamt steigt das Erkrankungsrisiko mit höherem Lebensalter.

Wie entsteht Morbus Dupuytren?

Ursache für die typischen Symptome des Morbus Dupuytren sind gutartige Wucherungen der Palmaraponeurose, einer Bindegewebsplatte in der Handfläche, die zu ihrer Schrumpfung und somit zu einer Kontraktur der Finger führen.

Der Morbus Dupuytren gehört damit, ebenso wie die Plantarfibromatose am Fuß oder die Induratio penis plastica (Penisverkrümmung), zur Gruppe der Fibromatosen. All diese Erkrankungen sind durch gutartige Neubildungen bindegewebiger Aponeurosen ausgelöste Kontrakturen verschiedener Körperteile. Von einer Fibromatose betroffen zu sein, erhöht das Risiko, weitere zu entwickeln.

Zu etwa 80% ist der Morbus Dupuytren genetisch bedingt. Weitere mit der Erkrankung assoziierte Faktoren sind:

 

Welche Symptome treten bei Morbus Dupuytren auf?

Typischerweise tritt als erstes Symptom eine tastbare Schwellung an der Handfläche auf. Diese ist in der Regel schmerzlos. Nur in seltenen Fällen, in denen Nerven der Handfläche durch die Wucherungen gereizt werden, treten im Rahmen des Morbus Dupuytren Schmerzen auf.

Die Schwellung verhärtet sich meist langsam, oft über mehrere Jahre. Sie schrumpft zusammen, wobei es zu sichtbaren Einziehungen der Haut kommt, und wird zu einem festen Strang, der in Richtung der Finger (vor allem 4 und 5) verläuft und diese in Richtung der Handfläche zieht. Anfänglich ist es dennoch möglich, die Finger auszustrecken, im späteren Verlauf der Erkrankung nicht mehr. Selten gibt es aggressive Krankheitsverläufe, bei denen es innerhalb weniger Monate zu einer schweren Ausprägung kommt.

Die Progression der Erkrankung kann in jedem Stadium zum Stillstand kommen, ohne Operation allerdings nicht wieder rückgängig gemacht werden.

Wie stellt der Arzt die Diagnose für Morbus Dupuytren?

Ein Morbus Dupuytren ist eine klinische Diagnose. Die Ärztin oder der Arzt führt zunächst eine Anamnese durch, in der unter Anderem nach Art und Dauer der Symptome, sowie nach Risikofaktoren und Begleiterkrankungen gefragt wird. Anschließend wir die Hand angeschaut, abgetastet und der Bewegungsumfang der einzelnen Fingergelenke beurteilt.

Abhängig von der Ausprägung des Streckdefizits im am stärksten betroffenen Finger und dem Vorhandensein von Knoten in der Handfläche wird die Erkrankung nach der Tubiana-Klassifikation in fünf Schweregrade eingeteilt.

Wie kann Morbus Dupuytren behandelt werden?

 

Strahlentherapie

Im frühen Erkrankungsstadium kann eine Bestrahlung der Knoten das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen oder aufhalten.

Nadelfasziotomie

Diese minimal-invasive operative Maßnahme kann in normalen Praxisräumen durchgeführt werden, führt nicht zu Narben und hat eine kurze Heilungszeit. Unter örtlicher Betäubung werden die verhärteten Bindegewebsstränge durch mehrere Nadelstiche so weit geschwächt, dass sie anschließend durch gezielte Bewegungen zerrissen werden können.

Partielle Fasziektomie

Dieser operative Eingriff kann unter einer axillären Plexusblockade (einer Betäubung der Nerven, die Schmerzreize aus der Hand zum Gehirn leiten, durch Spritzen eines lokalen Betäubungsmittels in die Achsel) oder in Vollnarkose durchgeführt werden. Hierbei wird die Haut an der Handfläche eröffnet und die betroffenen Anteile der Palmaraponeurose werden entfernt. Im Anschluss sollte eine ergo- und physiotherapeutische Behandlung erfolgen. Bei einem weit fortgeschrittenen Morbus Dupuytren kann dies die einzige erfolgsversprechende Behandlungsoption sein.

Verlauf und Heilungschancen

Unbehandelt bildet sich der Morbus Dupuytren nicht zurück, sondern kann soweit voranschreiten, dass ein normaler Einsatz der betroffenen Hand unmöglich ist.

Da es sich um eine unheilbare Erkrankung handelt, kann es unabhängig von der Wahl der Therapieoption zu Rezidiven kommen. Oft können operative Therapien aber ein symptomfreies Intervall von mehreren Jahren schaffen.

Wie jeder operative Eingriff haben auch die chirurgischen Therapiemöglichkeiten des Morbus Dupuytren Risiken. Dazu gehören zum Beispiel anhaltendes Taubheitsgefühl an der Stelle der Hautinzision, Ödeme, oder ein chronisch regionales Schmerzsyndrom (CRPS). Zusammengenommen treten bei der partiellen Fasziektomie in etwa 17% der Fälle Komplikationen auf. Bei den weniger invasiven Therapien sind Komplikationen seltener.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Morbus Dupuytren?

Diagnostik und Behandlung des Morbus Dupuytren sollte durch einen Facharzt oder eine Fachärztin für Orthopädie, idealerweise mit einer abgeschlossenen Zusatz-Weiterbildung im Bereich Handchirurgie durchgeführt werden. Es empfiehlt sich je nach Stadium eine ergotherapeutische und physiotherapeutische Mitbetreuung.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Morbus Dupuytren überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen

Fachbeiträge

Podcast
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