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Informationen zum Bereich Morton Neurom
Was ist ein Morton Neurom?
Bei einem Morton Neurom handelt es sich um eine entzündliche Verdickung eines Nervens, der im Bereich der Fußsohle verläuft.
Ein Neurom bezeichnet dabei eine knotige Verdickung, die durch einen Reizzustand des Nervens verursacht wird. Der ebenfalls oft benutzte Begriff Morton Neuralgie beschreibt vor allem die Symptomatik der Erkrankung, denn Neuralgie bedeutet so viel wie Nervenschmerzen.
Die hier betroffenen Nerven verlaufen an der Fußsohle, verzweigen sich dann im Bereich der Mittelfußköpfchen und sind dann für die sensible Versorgung der Zehen zuständig. Das bedeutet, sie sorgen für die Weiterleitung des Berührungsempfindens. Dieser Umstand erklärt auch die Symptomatik der Erkrankung, nämlich Schmerzen und Störungen des Berührungsempfindens im Bereich der Fußsohle.
Schreitet der entzündliche Prozess fort, so kann es zum bindegewebigen Umbau des Nervens bzw. dessen Umhüllung kommen. Diesen Umbauprozess nennt man auch Fibrosierung.
Meist tritt das Morton Neurom zwischen der dritten und vierten Zehe auf, seltener auch zwischen der zweiten und dritten. Teilweise findet sich ein Morton Neurom auch an mehreren Lokalisationen gleichzeitig.
Was sind typische Symptome des Morton Neuroms?
Das Morton Neurom ist zwar an sich gutartig, kann jedoch durch den mechanischen Druck, der auf die Verdickung ausgeübt wird, bei den Betroffenen Schmerzen im Bereich des Vorfußes bzw. der Fußsohle verursachen. Diese Schmerzen treten typischerweise bei Belastung auf und werden beispielsweise durch das Tragen enger Schuhe verstärkt. Patienten berichten dann oft von einer Besserung nach dem Ausziehen der Schuhe.
Der Reizzustand des Nervens kann zudem Kribbeln oder auch Taubheitsgefühle hervorrufen. Da die betroffenen Nerven aber keine Muskeln versorgen, sondern für die Gefühlsweiterleitung zuständig sind, kommt es im Rahmen eines Morton-Neuroms nicht zu einer Lähmung.
Welche Ursache hat das Morton Neurom?
Das Morton Neurom entsteht, wenn die zwischen den Mittelfußköpfchen verlaufenden Nerven vermehrtem mechanischem Druck ausgesetzt sind. Hierbei spielen meist mehrere Faktoren eine Rolle.
Häufig wird ein Morton Neurom durch eine Spreizfußstellung des Fußes verursacht. Dabei weichen die Mittelfußknochen auseinander, weshalb die Mittelfußköpfchen stärker belastet werden. Ein Spreizfuß entsteht durch eine Schwäche der Fußmuskulatur oder des Bindegewebes, kann aber auch durch das Tragen spitzer Schuhe begünstigt werden.
Auch eine übermäßige Belastung der Füße, beispielsweise durch intensives Lauftraining oder langes Stehen, tragen zur Entstehung des Krankheitsbildes bei. Liegt zusätzlich noch Übergewicht vor, kann dies ebenfalls vermehrten Druck auf den Vorfuß ausüben.
Wer ist häufiger betroffen?
Ein Morton-Neurom kann prinzipiell in jedem Alter auftreten und jedes Geschlecht betreffen. Meist manifestiert sich die Erkrankung aber erst im Erwachsenenalter.
Zudem sind Frauen im Vergleich zu Männern etwa viermal so häufig betroffen.
Die genaue Ursache für diesen Unterschied ist unbekannt, es wird aber vermutet, dass ein Zusammenhang mit dem Tragen hoher, spitz zulaufender Schuhe besteht. Der dadurch erhöhte Druck auf den Vorfuß und die Mittelfußköpfchen begünstigt die Entstehung der Fußfehlstellung und somit auch das Auftreten eines Morton Neuroms.
Wie stellt der Facharzt & Spezialist die Diagnose?
Meist bilden Fußchirurgen die erste Anlaufstelle für Patienten, die unter einem Morton Neurom leiden. Durch eine gezielte Anamnese kann meist die Verdachtsdiagnose gestellt werden.
Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung verifiziert der Facharzt diesen Verdacht, indem gezielt Druck auf den Bereich des jeweiligen Zehenzwischenraums ausgeübt wird. Hierdurch lässt sich der charakteristische Schmerz bei den Betroffenen auslösen, was meist zur Diagnosesicherung ausreicht.
Manchmal erfolgt eine weitere Bildgebung, wie beispielsweise eine MRT-Untersuchung des Fußes oder ein Ultraschall. Im Rahmen dieser Schichtaufnahme kann ein Neurom jedoch nicht immer sicher identifiziert werden und es sollte immer im Einzelfall entschieden werden, welche diagnostischen Methoden zielführend sein können.
Wie erfolgt die Behandlung des Morton Neuroms?
Nachdem die Diagnose Morton Neurom gestellt wurde, sollte im Rahmen eines ausführlichen Beratungsgespräches eine geeignete Therapieoption gewählt werden. Je nach Stadium der Erkrankung werden dabei konservative oder operative Maßnahmen in Betracht gezogen.
Besteht der Reizzustand des Nervens noch nicht zu lange und befindet sich der Umbauprozess der Nervenumhüllung im Stadium der Fibrosierung, kann eine konservative Therapie den Betroffenen Erleichterung verschaffen. Eine Fibrosierung ist reversibel und kann sich daher wieder zurückbilden. Verschiedene Maßnahmen können dies unterstützen.
Eine konservative Methode, die sowohl zur Diagnostik als auch zur Therapie genutzt wird, ist die Injektion in den betroffenen Zehenzwischenraum. Hierbei wird meist ein lokales Betäubungsmittel in Kombination mit einem Kortisonpräparat genutzt. Beschreiben die Patienten nach der Injektion einer Besserung, so kann dies zum einen den Verdacht auf ein Morton Neurom an dieser bestimmten Lokalisation bestätigen, zum anderen kann es auch zu einer längerfristigen Besserung der Beschwerden kommen.
Der Effekt beruht auf der entzündungshemmenden und abschwellenden Wirkung des Kortisons. Besonders im frühen Stadium der Krankheit können Betroffene so von dieser Maßnahme profitieren.
Gegebenenfalls ist auch eine Wiederholung der Injektionsmaßnahme sinnvoll. Ergänzend dazu sollte eine Einlagenversorgung erfolgen, die die Fußfehlstellung verbessern kann.
Berichten Patienten selbst nach etwa drei bis vier Injektionen nicht von einer andauernden Besserung, sollte eine operative Therapie diskutiert werden. Der erfolglose konservative Therapieversuch lässt sich meist dadurch erklären, dass der Umbauprozess der Nervenhülle so weit fortgeschritten ist, dass sich bereits Narbengewebe gebildet hat.
Wie ist der Ablauf einer Morton Neurom OP?
Haben sich die Betroffenen nach erfolglosem konservativem Therapieversuch für eine OP entschieden, kann diese meist ambulant durchgeführt werden. Der Patient kann dann bereits einige Stunden nach der OP wieder nach Hause entlassen werden.
Der operative Zugriff erfolgt meist vom Fußrücken aus, teilweise auch direkt an der Fußsohle. Durch einen kleinen Hautschnitt kann der Fußchirurg den betroffenen Nerven freilegen und genau untersuchen. Ist das Neurom, bzw. die fibrosierte Nervenhülle gut sichtbar, kann diese entfernt werden.
Um eventuellen Nachblutungen entgegenzuwirken, kann eine kleine Drainage eingelegt werden, sodass das Blut abfließen kann. Diese kann meist bereits einen Tag nach der OP unkompliziert entfernt werden.
Nach der OP erfolgen regelmäßige ärztliche Vorstellungen, im Rahmen derer die Wundverhältnisse sowie der Therapieerfolg kontrolliert werden können.
In den meisten Fällen erhalten Patienten für die ersten zwei Wochen nach der OP einen speziellen Schuh, durch den der Vorfuß entlastet wird. Nach dieser Zeit kann in der Regel wieder normales Schuhwerk getragen werden. Eine volle Belastung des Fußes ist meist nach etwa sechs Wochen wieder möglich.
Prognose, Verlauf & Heilung
Vor allem im Anfangsstadium eines Morton Neuroms kann den Betroffenen durch eine konservative Therapie geholfen werden. Meist sind ein bis drei Injektionen notwendig, um eine langfristige Beschwerdeerleichterung zu bewirken. Wie lange diese Erleichterung anhält, bzw. ob diese dauerhaft besteht, hängt sehr von den individuellen Patientengegebenheiten ab.
Es hat sich gezeigt, dass diese Maßnahmen umso effektiver sind, je früher sie durchgeführt werden.
Ist die Erkrankung zu weit fortgeschritten, muss eine operative Behandlung erwogen werden. Kann im Rahmen der Operation das Neurom vollständig entfernt werden, so wird meist eine dauerhafte Heilung erzielt. Durch die Nervenentfernung können jedoch Gefühlsstörungen im Versorgungsgebiet, also im Zehenzwischenraum, bestehen bleiben. Dies stellt aber in der Regel keine große Einschränkung dar.
Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für Diagnose & Behandlung des Morton Neuroms?
Das Morton Neurom kann für die Betroffenen eine starke Einschränkung im Alltag bedeuten. Daher ist es ratsam, einen Spezialisten für dieses Beschwerdebild aufzusuchen. Die sorgfältige Abwägung der verschiedenen Therapieoptionen sollte durch einen erfahrenen Fußchirurgen erfolgen, auf dessen Fachexpertise man sich verlassen kann.
Alle hier vorgestellten Ärzte wurden von uns sorgfältig überprüft und ausgewählt. Sie verfügen allesamt über große Erfahrungen in der konservativen und operativen Behandlung eines Morton Neuroms.
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Quellen:
- Amboss, Nachschlagewerk für Mediziner
- next.amboss.com/de/article/qQ0CCf
- „Orthopädische Fußchirurgie“, Engelhardt/Schuh/Wanivenhaus, Springer-Verlag, 2. Auflage, 2018
- „Fußchirurgie, ein praktischer Leitfaden“, Christian Sommer, Springer-Verlag, 2. Auflage, 2010