Multifokallinsen

Was sind Multifokallinsen und wie funktionieren sie?

Multifokallinsen sind moderne Intraokularlinsen, das heißt künstliche Augenlinsen aus Kunststoffen, die zur Behandlung einer Fehlsichtigkeit implantiert werden. Sie unterscheiden sich von günstigeren Monofokallinsen durch Zonen unterschiedlicher Brechung, die konzentrisch angeordnet sind. Dies ermöglicht ein angepasstes Sehen an mehrere Distanzbereiche, wodurch die physiologische Akkommodation (Schärfeanpassung) der natürlichen Augenlinse imitiert werden soll.

Für wen sind Multifokallinsen geeignet?

Zwischen dem 40.- 50. Lebensjahr lässt die Elastizität der natürlichen Augenlinse altersentsprechend bei jedem Menschen so weit nach, dass für die Nahsicht eine Lesebrille notwendig wird. Durch einen refraktiven Linsentauschkann den meisten Patienten weiterhin ein brillenloses Leben geschenkt werden. Tritt im Alter eine Linsentrübung auf, der sogenannte graue Star oder Katarakt, so ist auch hier ein Linsentausch medizinischer Goldstandard. Da es sich hierbei um die Behandlung einer Krankheit handelt, übernimmt die Krankenkasse meist die Kosten für eine preiswertere Monofokallinse. Wird der Differenzbetrag vom Patienten beigesteuert, so kann auch in diesem Fall, durch Implantation einer Multifokallinse, auf eine Lesebrille verzichtet werden.

Was kosten Multifokallinsen?

Die seriöse Implantation einer Bifokallinse sollte mindestens 1.700 -2000 € pro Auge kosten. Der Einsatz von Trifokallinsen ist aufgrund der innovativeren Linsentypen mit höheren Materialkosten verbunden, während die Kosten für die Operation am Auge sich nicht unterscheiden. Somit sind realistische Angebote für Trifokallinsen bei ca. 3000€ anzusiedeln. Zwar werden mitunter günstigere Linsentauschoperationen angeboten, insbesondere im osteuropäischen Ausland. Diese scheinbar erschwinglichen Angebote gehen nicht selten zu Lasten der Qualität und Erfahrung der Chirurgen und sind stets mit gesunder Skepsis zu betrachten.

Was sind die Vor- und Nachteile von Multifokallinsen?

Die Vor- und Nachteile von Multifokal- bzw. Trifokallinsen müssen insbesondere gegenüber der Implantation einer Monofokallinse abgewogen werden. Eine solche stellt die erschwingliche Standardversorgung dar und die Kosten für die Implantation werden bei einem grauen Star von den deutschen Krankenkassen getragen. Allerdings wird weiterhin eine Lesebrille für die Nahsicht notwendig sein. Linsen mit mehreren Brechzahlen ermöglichen mehrere abgestufte Schärfebereiche, wodurch eine Lesebrille obsolet wird.

Was ist der Unterschied zwischen Multifokallinsen und Trifokallinsen?

Multifokallinsen haben im Gegensatz zu einer Monofokallinse mindestens zwei Brechzahlen, sogenannte Bifokallinsen. Trifokallinsen weisen sogar drei Bereiche unterschiedlicher Brechung auf. Folglich sind alle Trifokallinsen auch Multifokallinsen, nicht aber umgekehrt. Denn Linsen, die explizit als trifokal bezeichnet werden, haben einen zusätzlichen Schärfebereich für mittlere Distanzen.

Wie ist der Ablauf einer Multifokallinsen-OP?

Insgesamt wird eine Eingriffsdauer von ca. 10 Minuten pro Auge anberaumt. Initial wird die körpereigene Augenlinse mittels Ultraschallwellen zertrümmert (Phakoemulsifikation) und kann über eine minimal-invasiven Zugang am Rand der Hornhaut schließlich abgesaugt werden.

In einem nächsten Schritt wird die Kunstlinse über denselben minimal-invasiven Zugang unter die Hornhaut verbracht. Moderne Intraokularlinsen sind flexibel genug, damit sie im gefalteten oder eingerollten Zustand eingeführt werden können, um den Schnitt so klein wie möglich zu halten. In ihrer angestammten Position entfalten sie sich automatisch und füllen folglich den Raum der zuvor entfernten natürlichen Linse aus. Aufgrund der hohen Zellteilungsaktivität heilt der winzige Schnitt in der Hornhaut ohne Nahtversorgung innert kürzester Zeit. Meist wird das zweite Auge im Abstand weniger Tage operiert, damit der Patient nicht mit zwei verbundenen Augen nach Hause entlassen werden muss.

Austausch und Haltbarkeit von Multifokallinsen

Moderne Multifokallinsen bestehen aus Acryl, Silikon und anderen langlebigem Material, unterliegen keinem signifikantem Verschleiß und verbleiben daher in der Regel lebenslang im Auge. Tritt unvorhergesehen eine Augenerkrankung auf, können sie notfalls entfernt oder ersetzt werden.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Multifokallinsen?

Da die Linsenoperationen bei chirurgisch tätigen Augenärzten die häufigsten Routine-Eingriffe darstellen, beraten täglich zahlreiche Ophtalmologen in Deutschland und der Schweiz ihre Patienten hinsichtlich Multifokallinsen oder führen den refraktiven Linsentausch durch.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Multifokallinse überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Literaturverweise

• Gerhard K. Lang, Gabriele E. Lang, Augenheilkunde essentials, 2015
• www.kontaktlinsen-vergleichen.de/wissen/was-sind-multifokale-kontaktlinsen.html
• de.wikipedia.org/wiki/Intraokularlinse