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Definition: Was sind Myome?
Die Myome der Gebärmutter gehören zu den häufigsten gutartigen Geschwulsten (Tumoren) der Frau. Diese gutartige Wucherung findet sich bei jeder vierten Frau über 30 Jahren, wobei eine solche Wucherung entweder in der Gebärmutter (Uterus) oder im Gebärmutterhals (Cervix) vorkommen kann. Letzteres ist jedoch selten und tritt nur in ca. 8% der Fälle auf.
Myome haben einen Häufigkeitsgipfel zwischen 35 und 45 Jahren und kommen gehäuft bei kinderlosen Frauen auf. Sie können einzeln aber auch in großer Zahl auftreten. Bei Letzterem spricht man von einem sogenannten „uterus myomatosus“.
Ursachen: Warum entstehen Myome in der Gebärmutter?
Die Ursachen für die Entstehung von Myomen sind bislang unklar. Es besteht jedoch ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Wachstum der Myome und der Hormongruppe der Östrogene. Je mehr Östrogen im Körper, desto schneller wachsen die Myome.
Symptome: Wie machen sich Myome bemerkbar?
Bei Myomen handelt es sich um gutartige und daher langsam wachsende Tumoren. Meist haben die Betroffenen keinerlei Beschwerden und das Myom wird durch Zufall in einer gynäkologischen Routineuntersuchung entdeckt.
Treten Beschwerden auf, handelt es sich meist um Blutungsstörungen der Periode wie Zwischenblutungen, Dauerblutungen und sehr starke Blutungen. Gleichermaßen häufig ist eine Störung des Eisprungs. Myome können so zur Unfruchtbarkeit aber auch einer erhöhten Rate an Fehlgeburten und Frühgeburten führen.
Da Myome im Laufe der Jahre zu enormer Größe gelangen können, können sie andere Strukturen im Bauchraum verdrängen. Dies führt zu Symptomen wie Blasenentleerungsstörungen, Verstopfung, Rückenschmerzen. Aber auch Eileiter, Nerven und Blutgefäße können abgedrückt werden.
Die Gebärmutter (Uterus) reagiert auf den Fremdkörper oftmals mit Kontraktionen. Daher kann es typischerweise zu wehenartigen Schmerzen kommen.
Im Speziellen kann es durch eine Drehung des Myoms an seiner Aufhängung (Stieldrehung) zum Verlust der Myomdurchblutung kommen, was sich in akuten und äußerst starken Bauchschmerzen äußert (Akutes Abdomen). Eine generell schlechte Blutversorgung des Myoms kann hingegen zu Enzündung, Verkalkung und ähnlichem führen.
Entgegen des üblicherweise langsamen Wachstums, kann es in der Schwangerschaft zu einem rapiden Größenwachstum kommen. Dem liegt hier ein erhöhter Östrogenlevel zugrunde. Nach der Schwangerschaft verkleinern sich die Myome meistens wieder.
Diagnose: Wie wird ein Uterusmyom festgestellt?
Das Myom ist ein leicht zu identifizierender, gutartiger Tumor. Meist reichen die Hinweise durch das Patientengespräch und die darauffolgende körperliche Untersuchung zusammen mit einer Ultraschalluntersuchung aus für die Diagnose eines Myoms. Der Tumor lässt sich aufgrund seiner derben Beschaffenheit gut ertasten. Das umliegende Gebärmuttergewebe ist wesentlich weicher.
In der Ultraschalluntersuchung zeigt sich das Myom dann durch eine Kapsel umgeben und dadurch in Abgrenzung zur umgebenden Muskulatur. Das Myom kann dabei entweder direkt in der Muskelwand liegen, hinter der Muskelschicht (in Richtung Bauchhöhle) oder vor der Muskelschicht (in Richtung Gebärmutterhöhle).
Kleinere Myome sind meist tastbar, aber nicht sichtbar. Größere Myome können enorme Größen annehmen und sich deutlich sackartig vorwölben.
Bei einem schnellen Wachstum (und Ausschluss der Schwangerschaft) sollte ein bösartiges Myom (sogenanntes Leiomyosarkom) ausgeschlossen werden. Dies ist aber extrem selten und betrifft nur ca. 0,1% der als Myom eingestuften Tumoren.
Behandlung: Welche Methoden zur Myomentfernung gibt es?
Ein Myom, das keinerlei Beschwerden macht, bedarf auch keiner Therapie. Um kein bösartiges Geschehen zu übersehen, sollten aber in gewissen Abständen Größenkontrollen des Myoms gemacht werden, da ein schnelles Wachstum auf einen bösartigen Tumor hindeuten würde. Haben Sie Beschwerden, so kommen unterschiedliche Therapiearten in Frage. Welche Variante in Ihrem Fall sinnvoll ist, wird Ihr Myom Spezialist ausführlich mit Ihnen besprechen.
Myom-Operation
Eine Operation ist besonders in Fällen von (akuten) Komplikationen die erste Wahl. Hierzu gehören starke Blutungen, die Stieldrehung, Infektion oder Verschluss des Harnleiters, sowie Unfruchtbarkeit. Insbesondere, wenn ein bösartiger Tumor nicht ausgeschlossen werden kann, sollte eine Operation zur Entfernung des Tumors durchgeführt werden.
Die Operation erfolgt bei erfülltem Kinderwunsch üblicherweise durch eine vollständige Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie). Soll aufgrund eines Kinderwunsches die Gebärmutter erhalten bleiben, erfolgt das Herausschälen der Myome aus ihrer Kapsel. Je nach Lage wird die Operation über einen Bauchschnitt, über eine minimal-invasive Bauchspiegelung oder über die Scheide mittels Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) gemacht.
Myomentfernung ohne OP
Myomembolisation
In bestimmten Fällen können Frauen mit Myomen auch durch gezielten Verschluss der myomversorgenden Gefäße (Myomembolisation) die Beschwerdefreiheit erlangen.
Radiofrequenzablation (RFA)
Bei der transvaginalen Radiofrequenzablation wird eine Sonde vaginal in die Gebärmutter eingeführt. Duch Ultraschall wird die genaue Lage des Myoms bestimmt und anschließend erhitzt. Dabei schrumpft das Myom und es kommt zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden.
HIFU Therapie bei Uterusmyomen
Bei der Hifu-Therapie handelt es sich um schonendes Verfahren bei dem Myome mittels Ultraschallwellen behandelt werden können. Die HIFU-Methode kommt ohne OP oder Narkose aus. Die Patientinnen können die Klinik nach 4-6 Stunden wieder verlassen. Eine Schwangerschaft bei Kinderwunsch ist in der Regel nach 6 Monaten uneingeschränt möglich.
Hormontherapie
Ist eine Operation nicht nötig, können bestimmte Medikamente, die die Östrogendominanz vermindern, gegeben werden. Hierbei sind die Nebenwirkungen wie Osteoporose bei Dauergabe zu beachten.
Wie sind die Prognosen und Krankheitsverläufe bei Myomen?
Eine Behandlung von Myomen ist nur bei Beschwerden sinnvoll. Da Myome nur langsam wachsen, ist die Operation bei gravierenden Beschwerden die Methode der Wahl. Medikamente können das Wachstum der Myome über den Zeitraum der Einnahme anhalten und Myome sogar verkleinern. Das Wachstum geht jedoch nach Beendigung der Medikamenteneinnahme weiter.
In der Schwangerschaft ist mit einem schnellen Größenwachstum zu rechnen, das nach Größe auch Gefahren für das Ungeborene mit sich bringen können.
Da sich die Myome in der Postmenopause (Zeit nach der letzten Periode) aufgrund des Östrogenmangels zurückbilden, verschwinden mit ihnen auch die Beschwerden. Neue Myome treten dann nicht mehr auf.
Quellen:
- http://www.ag-endoskopie.de/patientinnen/myome?showall=1
- Stauber, Manfred; Weyerstahl, Thomas (2007): Gynäkologie und Geburtshilfe. 3., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Georg Thieme (Duale Reihe).
- Keck, Christoph; Denschlag, Dominik; Tempfer, Clemens (2004): Facharztprüfung Gynäkologie und Geburtshilfe. 1000 kommentierte Prüfungsfragen ; 6 Tabellen. Stuttgart: Thieme.
- Strauss, Alexander; Heer, Ivo Markus; Müller-Egloff, Susanne; Burges, Alexander (2008): Ultraschallpraxis. Geburtshilfe und Gynäkologie. 2., vollständig überarbeitete Aufl. Heidelberg: Springer Medizin.
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