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Informationen zum Bereich Myomembolisation
Was ist ein Myom?
Ein Myom ist ein gutartiger Tumor der Gebärmutter (Uterus). Er bildet sich in deren Muskelschicht und ist der häufigste gutartige Tumor des Uterus. Wie viele andere gutartige Tumoren ist er nicht lebensbedrohlich. Dadurch, dass er wächst und Gewebe verdrängt, kann er aber Beschwerden verursachen, die die Lebensqualität der betroffenen Frauen einschränken. In vielen Fällen verstärken Myome die Regelblutung und lassen sie unregelmäßig auftreten. Sie können Schmerzen im Unterbauch, der Nierengegend sowie beim Geschlechtsverkehr verursachen. Einige Patientinnen klagen auch über häufigen Harndrang oder Verstopfungen.
Wie können Myome behandelt werden?
Treten keine Beschwerden auf, muss ein Myom nicht behandelt werden, es sollten aber regelmäßige Kontrolluntersuchungen stattfinden. Andernfalls gibt es diverse Therapiemöglichkeiten, zu denen auch die Myomembolisation gehört.
Das Verfahren der Embolisation wird in verschiedenen medizinischen Fachdisziplinen eingesetzt. Es beruht dabei stets auf dem Prinzip, dass blutversorgende Gefäße durch Einbringen eines bestimmten Materials verschlossen werden. Den entsprechenden Geweben wird damit die Zufuhr mit Blut und somit die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung entzogen. In der Folge schrumpft das Gewebe oder geht gänzlich unter.
Ziel der Myomembolisation ist es, im Rahmen eines minimalinvasiven Eingriffs, die das Myom versorgende Arterie aufzuspüren und gezielt zu verstopfen. Wird die Geschwulst nicht mehr mit Blut versorgt, schrumpft sie sehr schnell und bereitet keine Beschwerden mehr.
Die Myomembolisation wird in der Behandlung symptomatischer Myome als Alternative zur operativen Entfernung der Myome sowie der Entfernung des Uterus (Hysterektomie) gesehen. Aktuell wird dieses Verfahren vor allem bei Frauen mit abgeschlossenem Kinderwunsch angewendet, bei denen Kontraindikationen für die oben genannten Alternativen bestehen.
Weitere Infomationen zur Myomentfernung
Welche Vor- und Nachteile bietet die Myomembolisation gegenüber anderen Verfahren der Myomentfernung?
Da es sich bei der Myomembolisation noch um ein relativ neues Verfahren handelt, fehlen im Vergleich zur operativen Entfernung der Myome bzw. zur Entfernung des gesamten Uterus Studien, die den Langzeiterfolg des Eingriffs untersuchen. Da der Eingriff jedoch seit über 20 Jahren regelmäßig durchgeführt wird, konnten bereits erste Vergleiche mit herkömmlichen Verfahren gezogen werden.
Vorteile bietet die Myomembolisation gegenüber anderen operativen Methoden hinsichtlich des Eingriffs selbst. Auch wenn die Entfernung von Myomen, bzw. des Uterus meist im Rahmen einer minimal-invasiven Spiegelung (Endoskopie) durchgeführt werden kann, so ist dennoch eine Vollnarkose notwendig. Die Myomembolisation jedoch kann unter örtlicher Betäubung stattfinden. Die Patienten empfinden während des Eingriffs keine Schmerzen, lediglich die Gabe des Kontrastmittels kann ein gewisses Wärmegefühl auslösen.
Bei bestehendem Kinderwunsch der Patientinnen sollte ein Verfahren gewählt werden, bei dem der Uterus erhalten werden kann. Somit ist eine Entfernung der Gebärmutter nicht indiziert, stattdessen wird eine operative Entfernung der Myome empfohlen. Die Myomembolisation sollte dabei nur in Einzelfällen erwogen werden, da eine Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit nicht sicher ausgeschlossen werden kann.
Die Komplikationsrate scheint bei der Myomembolisation etwas geringer zu sein als bei der endoskopischen Entfernung der Myome. Für schwere Komplikationen und letale Verläufe zeigen die Daten aktuell jedoch in etwa vergleichbare Werte, insgesamt ist die Rate jedoch gering. Langfristige Erfolgs- und Komplikationsraten sind weiterhin Gegenstand der aktuellen medizinischen Forschung.
Grundsätzlich sollten Betroffene über die vielfältigen Möglichkeiten der Myomentfernung aufgeklärt werden und bei der Therapieentscheidung die verschiedenen Vor- und Nachteile individuell gegeneinander abwägen. Die Myomembolisation kann dabei eine gute Alternative zu herkömmlichen Verfahren darstellen.
Wann ist eine Myomembolisation möglich?
Die Myomembolisation ist nicht in jedem Fall möglich. Die Myome sollten einen Durchmesser von 12 cm nicht überschreiten. Zudem müssen Myome, die außerhalb der Gebärmutter liegen und nur brückenartig mit ihr verbunden sind, operativ entfernt werden. Sollten die Patientinnen einen bestehenden Kinderwunsch haben, wird in der Regel nach einer alternativen Behandlungsmöglichkeit gesucht. Schwangerschaften sind nach einer Embolisation zwar durchaus möglich, verlässliche Studien zu den Risiken gibt es aber noch nicht. In jedem Fall sollte dieses Thema mit dem Behandler besprochen werden.
Wie läuft eine Embolisation von Myomen ab?
Eine Myoembolisation geschieht unter enger Zusammenarbeit von Frauenärzten und Interventionellen Radiologen und wird im Rahmen eines stationären Klinikaufenthaltes durchgeführt. Nach einer ausführlichen Patientenaufklärung und gründlichen Voruntersuchungen, werden Durchmesser, Anzahl, Lage und Durchblutung der Myome mittels einer Magnetresonanztomographie festgestellt.
Bei der Behandlung selbst wird unter örtlicher Betäubung ein Katheter in eine Beinarterie eingeführt und unter röntgenologischer Kontrolle bis zum Uterus und in das Myom versorgende Blutgefäß vorgeschoben. Dieser Katheter enthält einen Wirkstoff, so genannte Partikel, die zielgenau in das Gefäß abgegeben werden und es verschließen. Es handelt sich dabei um eine sehr verträgliche Substanz, die vom menschlichen Körper nicht als Fremdkörper erkannt wird und Abwehrreaktionen hervorruft. Die Partikel verbleiben in dem Gefäß, sodass die Blutzufuhr zum Myom versiegt. Dies führt dazu, dass es nicht mehr mit Nährstoffen versorgt wird und schrumpft.
Nach dem Eingriff sollte für etwa 12 Stunden Bettruhe gehalten werden, damit sich die punktierte Arterie verschließen kann. Zudem treten nach dem Eingriff in der Regel starke Unterleibsschmerzen und ggf. Übelkeit auf, was die Gabe von Schmerzmitteln und eine Überwachung im Krankenhaus erforderlich macht. Nach 1-2 Tagen sollten diese aber auf ein Maß gesunken sein, das mit Menstruationsbeschwerden vergleichbar ist. Dann kann die Patientin die Klinik verlassen. Der Frauenarzt führt regelmäßige Nachuntersuchungen durch.
Zu beachten ist, dass sich die Schrumpfung der Myome erst in den Wochen nach dem Eingriff vollzieht und der maximale Therapieeffekt nach einem Zeitraum von ca. 6-12 Monaten eintritt. In der Regel verringern sich die Tumore auf etwa 20% ihrer ursprünglichen Größe, sodass sich die Symptomatik der Patientinnen deutlich verbessert. Meist vernarben die Myome durch die Embolisation, in einigen Fällen wird das abgestorbene Gewebe aber auch mit der Regelblutung aus dem Körper geschwemmt.
Beeinflusst die Myomembolisation die Fruchtbarkeit
Zu dieser Fragestellung gibt es leider noch keine verlässlichen Daten aus Langzeitstudien. Aus diesem Grund wird Frauen mit bestehendem Kinderwunsch derzeit von einer Myomembolisation abgeraten und zu einer alternativen Behandlungsmethode wie der operativen Entfernung der Myome geraten.
Grundsätzlich sind mehrere Fälle beschrieben, in denen Frauen nach einer Myomembolisation eine Schwangerschaft erlebten. Die Rate an Fehl- und Frühgeburten war dabei in etwa vergleichbar mit der von Frauen der entsprechenden Altersgruppe ohne vorherige Myomembolisation. Es handelt sich dabei aber nicht um verlässliche Daten, sodass ein Kinderwunsch als relative Kontraindikation angesehen wird.
Grundsätzlich sollten Patientinnen immer gründlich über eine mögliche Einschränkung der Fertilität nach dem Eingriff aufgeklärt werden.
Welche Risiken gibt es?
Da es sich um einen minimalinvasiven Eingriff handelt, treten Komplikationen nur sehr selten auf. In wenigen Fällen kann es zu einer Infektion des Unterleibs kommen, die mit Antibiotika aber behandelt werden kann. Zudem ist ein vorübergehendes oder dauerhaftes Ausbleiben der Regelblutung beobachtet worden; letzteres aber nur bei Patientinnen, die kurz vor Eintritt in die Wechseljahre standen.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass Patientinnen nach dem Eingriff ein sogenanntes Postembolisationssyndrom erleiden. Dieses entsteht vermutlich dadurch, dass das absterbende Gewebe bestimmte Botenstoffe freisetzt, die dann Symptome wie Schmerzen, Fieber, Erbrechen und Übelkeit verursachen. Es kann in der Regel aber gut mit Schmerzmitteln und Medikamenten gegen Übelkeit behandelt werden.
Bis zu einem Vierteljahr nach der Behandlung kann es passieren, dass das Myom ausgestoßen wird. Es kommt dann zu einem blutigen Ausfluss und leichten Unterbauchschmerzen, was zwar unangenehm, aber nicht bedrohlich ist.
Was kostet eine Myomembolisation?
Die Kosten für eine Myomembolisation können je nach Ausmaß und Anzahl der Myome variieren, liegen aber in der Regel zwischen 3000 und 5000 Euro. In der Regel werden die Kosten für den Eingriff jedoch sowohl von den privaten als auch von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, die Kostenübernahme durch die jeweilige Krankenversicherung im Vorwege zu erfragen und gegebenenfalls einen entsprechenden Antrag auf eine Kostenerstattung zu stellen.
Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Myomembolisation?
Die Behandlung von Myomen fällt in den Fachbereich der Frauenheilkunde. Spezialisiert auf die Durchführung einer Myomembolisation sind Fachärzte für Interventionelle Radiologie, die hierbei interdisziplinär eng mit Gynäkologen zusammenarbeiten.
Die Behandlungsmöglichkeiten von Myomen sind vielfältig. Die Myomembolisation stellt dabei ein zunehmend häufiger angewendetes Verfahren als Alternative zu herkömmlichen operativen Methoden dar. Der Erfolg des Eingriffs hängt dabei maßgeblich von der Erfahrung der durchführenden Ärzte bzw. Kliniken ab. Wir haben es uns daher zur Aufgabe gemacht, einen Kontakt zwischen Patienten und ausgewiesenen Spezialisten eines Fachgebietes herzustellen.
Sämtliche hier gelisteten Ärzte wurden von uns sorgfältig überprüft und ausgewählt. Sie sind allesamt Experten auf dem Gebiet der Myomembolisation und verfügen über weitreichende Erfahrung in der Durchführung dieses Eingriffs. Profitieren Sie von der Erfahrung unserer Spezialisten und vereinbaren Sie schnell und unkompliziert ein erstes persönliches Beratungsgespräch.
Quellen:
www2.medizin.uni-greifswald.de/diagrad/patienteninfo/myomembolisation/
Kaufmann, Costa, Scharl. Die Gynäkologie. 3. Auflage. Springer-Verlag 2013.
Blohmer, David, Henrich, Sehouli (Hrsg.): Charité-Compendium Gynäkologie. 2. Auflage. De Gruyter. 2020.
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