Myxom

Was ist ein Myxom?

Das Myxom ist eine gutartige, primäre Zellwucherung des Herzens von weicher oder bröckeliger Konsistenz. Der seltene Tumor entwickelt sich in dreiviertel der Fälle im Vorhof des Herzens und geht häufig vom Vorhofseptum aus. Dabei findet sich das Myxom deutlich häufiger im linken als im rechten Vorhof und sitzt der Herzinnenwand auf. Es entsteht aus Bindegewebszellen und wächst in den meisten Fällen als gestielter Tumor. Dies bedeutet, dass er an einer stielartigen Verbindung von der Herzinnenwand in den Hohlraum des Vorhofes wächst. Aufgrund seiner Lage können sich daher Symptome ergeben, die durch eine Verlegung der Segelklappen des Herzens entstehen, die den Vorhof mit der Herzkammer verbinden.

Ursachen und Symptome

Die Vorwölbung des Myxoms durch die Segelklappe in die Herzkammer, kann für eine erschwerte Kammerfüllung und eine Unterbrechung der Blutzufuhr sorgen, was kurzzeitige Kollapszustände hervorrufen kann. Weiterhin können unspezifische Symptome, wie Herzstolpern, Atemnot und Husten, sowie Thoraxschmerzen auftreten. Dies kommt durch die Nähe zum Reizleitungssystem im Vorhof und aufgrund des potentiellen Rückstaus des Blutes in die Lunge zustande. Dabei können die Symptome lageabhängig auftreten, sich also beispielsweise während des Liegens in der Nacht verschlechtern. Ebenso treten allgemeine Tumorsymptome wie Blutarmut, Gewichtsverlust und Müdigkeit auf, genauso wie Blutbildveränderungen und erhöhte Entzündungswerte.

Trotz der Gutartigkeit der Zellwucherung können einige schwerwiegende Komplikationen durch den Tumor entstehen, was sich vor allem durch die sensible Lage des Myxoms erklärt. Zusätzlich zur Problematik der Herzklappen, die sich verengen oder insuffizient werden können, kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen. Mögliche Komplikationen sind außerdem Blutgerinnsel, die sich im Vorhof bilden und mit dem Blutstrom fortgetragen werden. Dadurch können Lungenembolien und Schlaganfälle hervorgerufen werden, die potentiell lebensbedrohlich sind.

Vorhofmyxome treten in der Regel spontan, in der zweiten Lebenshälfte auf und betreffen dabei häufiger Frauen als Männer. Dagegen zeigt sich die erbliche Variante auch im jüngeren Alter und kann im Zusammenhang mit einem vererbten Symptomkomplex stehen. Dieser seltene Symptomkomplex, auch Carneykomplex genannt, geht mit Tumoren am Herzen, der Haut und der Brust, sowie speziellen Muttermalen und hormonellen Funktionsstörungen der Nebennierenrinde einher.

Wie wird ein Herztumor erkannt?

Aufgrund der unspezifischen und verschiedenen Symptome, die auch für viele andere Erkrankungen sprechen können, ist die Diagnosestellung eines Myxoms schwierig und wird oftmals zunächst fehldiagnostiziert. Aus diesem Grund sollten zur Diagnosefindung verschiedene Untersuchungen erfolgen. Während der körperlichen Untersuchung, können Herzgeräusche auftreten, die durch den gestörten Blutfluss und den gestörten Klappenschluss entstehen können. Zur Darstellung des Herztumors eignet sich eine echographische Bildgebung des Herzens sehr gut. Dieser Ultraschall der vier Herzkammern kann Veränderungen innerhalb der Vorhöfe nachweisen. Auch eine Magnetresonanztomographie des Herzens oder eine Computertomographie können zum Einsatz kommen. In einigen Fällen wird das Myxom erst nach Eintritt eines akuten Ereignisses, wie einem Schlaganfall, einer Lungenembolie oder dem plötzlichen Herztod gefunden.

Myxom Operation

Aufgrund der sensiblen Lage des Myxoms und der möglicherweise schwerwiegenden Komplikationen besteht in der Regel eine dringliche Operationsindikation. Um die Bildung eines Blutgerinnsels zu umgehen und Komplikationen zu vermeiden, wird für den Zeitraum vor der Operation häufig eine Gerinnungshemmung durchgeführt.

Die Operation dient der Entfernung des gesamten Tumors und erfolgt unter Anschluss der Herz-Lungen-Maschine. Diese sorgt während der Operation für einen Ausweichkreislauf, sodass trotz Stilllegung des Herzens für die Zeit des Eingriffes, das Blut über die Maschine weiter mit Sauerstoff angereichert werden kann. Defekte, die durch die Entfernung des Tumors in der Herzwand entstehen können, werden mithilfe eines Patches übernäht.

Heilungsverlauf und Prognose

Die Größe der Operation und der Heilungsverlauf hängen davon ab, wie tief das Myxom in das umliegende Gewebe gewachsen ist und ob es gänzlich entfernt werden kann. Die Prognose des Tumors ist bei effektiver chirurgischer Behandlung sehr gut. Dennoch unterscheidet sich die Prognose beispielsweise bei Auftreten mehrerer Myxome und ebenso, wenn aufgrund des Tumors schon eine funktionelle Erkrankung des Herzens vorliegt. Aufgrund des offenen Eingriffes am Herzen kann der postoperative Heilungsverlauf einige Zeit in Anspruch nehmen. Im Anschluss an die Operation sollten in regelmäßigen Abständen Kontrolluntersuchungen erfolgen, um nachzuweisen ob sich erneut Myxomgewebe gebildet hat.

Welche Ärzte und Kliniken sind Sepzialisten in dem Bereich Myxom?

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

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Quellen:

• www.aerzteblatt.de/archiv/156806/Herztumoren-Diagnostik-und-chirurgische-Therapie
• Harrisons Innere Medizin. Suttorp N, Möckel M, Siegmund B, Dietel M, Hrsg. 20. Auflage. Berlin: ABW Wissenschaftsverlag; 2020.
• pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24717305/
• www.sciencedirect.com/topics/clinicalkey/now/de/myxom.html