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Nebennierenmetastasen

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Informationen zum Bereich Nebennierenmetastasen

Was ist die Nebenniere?

Die Nebennieren sind Drüsen, die mehrere überlebenswichtige Hormone produzieren. Dazu gehören Cortisol, Aldosteron und Adrenalin. Es gibt eine linke und eine rechte Nebenniere, die jeweils auf dem oberen Pol der Niere aufliegt. Die Drüsen haben einen Durchmesser von etwa 5 Zentimetern und eine Höhe von etwa 1-2 Zentimetern.

Was sind Nebennierenmetastasen?

Als Metastasen werden Absiedelungen bösartiger Tumore bezeichnet, zu denen es durch Streuung von Krebszellen über Blutgefäße oder Lymphwege, oder durch "Abklatsch” bei direktem Kontakt mit anderen Organen, insbesondere in der Bauchhöhle, kommt.

Sie können in jedem Organ vorkommen, so auch in Nebennieren. Da die Krebszellen das Gewebe infiltrieren, kann die Funktion der Nebennieren durch Metastasen beeinträchtigt werden, wenn diese einen großen Teil der Drüsen einnehmen.

Nebennierenmetastasen sind die häufigsten malignen Tumore an den Nebennieren. Gutartige Tumore kommen allerdings häufiger vor.

Wie entstehen Metastasen der Nebenniere?

Verschiedenste maligne Erkrankungen können zu Nebennierenmetastasen führen, wobei die Ausbreitung der entarteten Zellen hier meist auf hämatogenem Weg, also über den Blutkreislauf erfolgt. Bei Krebszellen sind aufgrund von Mutationen Regulationsmechanismen verloren gegangen, sodass sie sich unkontrolliert teilen und die Fähigkeit haben, in andere Gewebe invasiv einzuwachsen und durch Stimulierung des Gefäßwachstums ihre eigene Blutversorgung sicherzustellen.

Der häufigste Ursprungsort bösartiger Tumore, die in die Nebennieren metastasieren, ist die Lunge, gefolgt von der Brust. Insgesamt sind die Nebennieren, trotz ihrer geringen Größe, das am vierthäufigsten von Metastasen betroffene Organ des Körpers.

Welche Symptome treten in diesem Zusammenhang auf?

In den meisten Fällen verursachen Metastasen der Nebennieren keine Symptome. Bei sehr großen Metastasen oder Blutungen kann es zu Schmerzen im Rücken oder Bauch kommen.

Die Funktion der Drüsen ist in der Regel erst dann beeinträchtigt, wenn über 90% der beiden Nebennieren von Metastasen betroffen sind. Dann kommt es zu schwerwiegenden Symptomen:

  • Untergewicht bzw. Gewichtsverlust
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Schwäche, Müdigkeit
  • Fieber
  • Verwirrung
  • Störungen des Elektrolythaushalts

Wie werden Nebennierenmetastasen diagnostiziert?

Da Metastasen der Nebennieren häufig asymptomatisch sind, werden sie meist entweder im Rahmen eines Screenings zur Suche nach Metastasen bei einer bekannten Krebserkrankung, oder zufällig, bei einer bildgebenden Untersuchung des Abdomens aus anderen Gründen, entdeckt.

Mithilfe einer CT-Untersuchung (Computertomographie) kann die Dichte des Nebennierentumors evaluiert werden. Während Metastasen typischerweise eine hohe Dichte aufweisen, sind die meisten gutartigen Tumore weniger dicht. Eine geringe Dichte im CT spricht daher für einen benignen Tumor, während bei hoher Dichte sowohl eine Metastase, als auch eine benigne Erkrankung vorliegen könnte.

Durch Blutuntersuchungen kann ausgeschlossen werden, dass es sich bei dem Tumor um ein Phäochromozytom handelt, eine Art von Nebennierentumor, die sowohl gutartig, als auch bösartig sein kann und Hormone produziert, deren Spiegel im Blut gemessen werden können.

Besteht aufgrund der CT-Untersuchung der Verdacht auf Malignität und konnte ein Phäochromozytom bereits ausgeschlossen werden, kann eine Feinnadelbiopsie Metastasen mit einer Sensitivität von 80 bis 90 Prozent als solche erkennen. Hierbei wird der verdächtige Befund unter CT-Kontrolle mit einer dünnen Nadel punktiert und es werden Zellen aspiriert, die anschließend pathologisch untersucht werden können.

Diese Punktion kann allerdings zu Komplikationen wie Blutungen, Pankreatitis oder Pneumothorax, sowie zu Schmerzen führen und sollte daher nur durchgeführt werden, wenn die Diagnose, beziehungsweise der Ausschluss einer Metastase ausschlaggebend für die weitere Behandlung ist. Wird zum Beispiel aufgrund weiterer Metastasierung bereits eine palliative Therapie durchgeführt, ist von der Untersuchung abzuraten.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Grundsätzlich gilt es bei Metastasen der Nebennieren, die Grunderkrankung durch Chemotherapie und/oder Bestrahlung zu behandeln. Handelt es sich um eine isolierte, beziehungsweise um wenige resektable Metastasen, kann eine chirurgische Behandlung in Erwägung gezogen werden, was bei ausgeprägterer Metastasierung nicht sinnvoll ist.

Je nach Größe der Nebennierenmetastase stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Neben der offenen (über einen größeren Schnitt) und der laparoskopischen (minimalinvasiv über mehrere kleinere Schnitte und unter Kamerakontrolle) Resektion der betroffenen Nebenniere, sind ablative Verfahren möglich, bei denen die Metastasen durch Hitze, Kälte, Strom oder Strahlung verödet werden.

Verlauf und Prognose

Die Prognose bei Nebennierenmetastasen hängt stark von der Art und dem Stadium der zugrundeliegenden Krebserkrankung ab. So gehen etwa ein Primärtumor der Lunge, sowie eine große Primärtumormasse und weitere Metastasen mit einer kürzeren durchschnittlichen Überlebenszeit einher.

Falls eine chirurgische Resektion des Primärtumors und der Metastase möglich ist, verbessert eine erfolgreiche, vollständige Entfernung ohne im Körper verbleibende Krebszellen die Prognose entscheidend. Die laparoskopische Operation hat dabei ein geringeres Risiko für Komplikationen, als die offene Resektion.

Abhängig von der Grunderkrankung schließt sich nach der Operation oft eine Chemo- oder Strahlentherapie an. Zudem werden, auch nach zunächst erfolgreicher Therapie, über mehrere Jahre regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen durchgeführt, um einerseits Rückfälle und andererseits Komplikationen der Erkrankung oder der Therapie frühzeitig erkennen und behandeln zu können, falls diese auftreten sollten.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für Nebennierenmetastasen?

Die Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen gehört zum Fachbereich der Onkologie, einem Teilbereich der Inneren Medizin. Wenn eine chirurgische Therapie stattfindet, wird die Operation der Nebenniere durch Fachärztinnen oder Fachärzte der Allgemein- oder Viszeralchirurgie durchgeführt. Möglicherweise ist anschließend eine vorübergehende Überwachung auf der Intensivstation notwendig.

Quellen