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Nebenschilddrüsenszintigraphie

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Informationen zum Bereich Nebenschilddrüsenszintigraphie

Was ist eine Nebenschilddrüsenszintigraphie?

Bei einer Szintigraphie handelt es sich um ein nuklearmedizinisches diagnostisches Verfahren zur Ermittlung der Stoffwechselaktivität eines Organs, in diesem Falle der Nebenschilddrüsen.

Die Szintigraphie kann in der Nuklearmedizin vielfältig zur Diagnostik verschiedener Gewebe eingesetzt werden. Das Grundprinzip folgt dabei immer demselben Schema. Es wird eine radioaktive Substanz injiziert, die als sogenannter Tracer fungiert. Dieser Stoff wird vom Körper aufgenommen und umgesetzt. Anschließend lässt sich die abgegebene Strahlung des Tracers mit Hilfe einer speziellen Kamera darstellen.

Gewebe mit einer höheren Stoffwechselaktivität setzen dabei einen höheren Anteil der radioaktiven Substanz um und geben eine höhere Strahlung ab. In den anschließenden Aufnahmen „leuchten“ diese Areale also besonders stark.

Die Nebenschilddrüsen sind kleine, linsenförmige Organe, die sich hinter der Schilddrüse befinden. In der Regel sind rechts und links jeweils zwei Nebenschilddrüsen angelegt, die Anzahl kann jedoch auch variieren. Die Organe produzieren das Parathormon, welches maßgeblich an der Regulierung des Kalzium- und Phosphatspiegels beteiligt ist. Der Kalziumspiegel wird durch das Hormon erhöht, Phosphat wird vermehrt ausgeschieden.

Als Tracer werden in der Szintigraphie der Nebenschilddrüsen in der Regel Technetium (99mTc) oder Thallium (201TI) verwendet. Diese senden nach der Umsetzung im Gewebe Gammastrahlen aus, die dann detektiert werden können.

Man nutzt hierbei häufig die sogenannte 99mTc-MIBI-Szintigraphie. Es handelt sich um ein spezielles Verfahren, mit dem die Gut- bzw. Bösartigkeit eines Tumors ermittelt werden kann. Der Vorteil liegt darin, dass die hierbei verwendeten Tracer besser vom Nebenschilddrüsengewebe als vom Schilddrüsengewebe aufgenommen werden, sodass eine bessere Unterscheidung der Gewebe möglich ist.

Wann und warum wird eine Nebenschilddrüsenszintigraphie empfohlen?

Die Nebenschilddrüsenszintigraphie dient der diagnostischen Beurteilung von Tumoren des Nebenschilddrüsengewebes. Es kann sich dabei um eine Vermehrung von hormonaktivem Gewebe, sogenannte Adenome, handeln. In der Regel werden sie im Rahmen von Ultraschall- oder MRT-Untersuchungen entdeckt. Diese bildgebenden Verfahren lassen jedoch keine Rückschlüsse auf die Stoffwechselaktivität der entsprechenden Zellen zu.

Die häufigste Indikation für die Durchführung einer Nebenschilddrüsenszintigraphie ist das Vorliegen eines primären Hyperparathyreoidismus. Es handelt sich dabei um eine Erkrankung, bei der die Nebenschilddrüsen zu viel Parathormon ausschütten, sodass die Patienten einen zu hohen Kalzium- und einen zu niedrigen Phosphatspiegel aufweisen. Mögliche Symptome sind Nierensteine, Magen- oder Knochenschmerzen.

Das Verfahren kann im Vorwege einer Operation der Nebenschilddrüsen durchgeführt werden. In einigen Fällen dient die Szintigraphie jedoch auch der Lokalisation eines Tumors, nachdem dieser in einer Operation nicht gefunden werden konnte, beispielsweise weil der Tumor sehr klein ist oder sich sogar außerhalb der üblichen Lokalisation der Nebenschilddrüsen befindet.

Wie sollten Patienten sich auf eine Nebenschilddrüsenszintigraphie vorbereiten?

Vor Durchführung einer Nebenschilddrüsenszintigraphie erfolgt eine ausführliche Diagnostik. Hierzu gehört die Ultraschall- oder MRT-Untersuchung der Organe sowie eine Blutentnahme. Hält der behandelnde Facharzt eine Szintigraphie für notwendig, so wird dies ausführlich mit dem Patienten besprochen.

Die Untersuchung selbst erfordert keine besondere Vorbereitung seitens der Patienten. Es ist keine Nüchternheit erforderlich und Medikamente können in der Regel wie gewohnt eingenommen werden. Sie dauert insgesamt meist nicht länger als zwei Stunden und kann ambulant durchgeführt werden.

Wie läuft die Nebenschilddrüsenszintigraphie beim Facharzt ab?

Zunächst wird dem Patienten über einen venösen Zugang eine geringe Menge des radioaktiven Tracers verabreicht. Anschließend muss etwa eine viertel Stunde gewartet werden, damit sich der Stoff gut verteilen und von den Zellen aufgenommen werden kann.

Dann erfolgen die ersten Aufnahmen. Der Patient befindet sich während der gesamten Untersuchung in Rückenlage und sollte sich möglichst wenig bewegen. Weitere Aufnahmen werden in der Regel nach einem Zeitraum von etwa zwei Stunden gemacht. Hierzu wird eine spezielle Kamera verwendet, die Gammastrahlen darstellen kann. Für eine bessere räumliche Darstellung kann sich die Kamera um den Patienten herum bewegen. Aufgenommen wird in der Regel der Thorax im Bereich zwischen der Schädelbasis und dem Zwerchfell.

Um eine bessere Abgrenzung der Nebenschilddrüsen vom Schilddrüsengewebe zu gewährleisten, kann die sogenannte Subtraktionstechnik verwendet werden. Hierzu wird zunächst nur eine Schilddrüsenszintigraphie, beispielsweise mit Technetium durchgeführt. Anschließend erfolgt die 99mTc-MIBI-Szintigraphie der Nebenschilddrüse. Von diesen Bildern können dann die Aufnahmen der Schilddrüsenszintigraphie subtrahiert werden, sodass nur noch die Nebenschilddrüsen dargestellt werden.

Welche diagnostischen Informationen lassen sich aus einer Nebenschilddrüsenszintigraphie ableiten?

Die Nebenschilddrüsenszintigraphie ermöglicht die Beurteilung von Tumoren hinsichtlich ihrer Stoffwechselaktivität. Je höher die Gammastrahlung des aufgenommenen Tracers in den Zellen ist, desto höher ist die Stoffwechselleistung des Gewebes.

Krankhaftes Gewebe weist dabei meist eine relativ erhöhte Stoffwechselaktivität auf, es zeigt sich also eine erhöhte Intensität der Gammastrahlung. Meist ist diese vor allem in den späteren Aufnahmen vorzufinden. Gutartige Adenome hingegen zeigen ein schnelles sogenanntes Wash-out-Phänomen, bei dem die Intensität der Strahlung mit der Zeit abnimmt.

Die Ergebnisse der Szintigraphie werden anschließend mit dem Patienten besprochen und können für die Therapieentscheidung genutzt werden. Krankhaftes Gewebe sollte operativ entfernt werden, die Szintigraphie kann dabei das Auffinden des Tumors erleichtern.

Gibt es Risiken oder mögliche Nebenwirkungen im Zusammenhang mit einer Nebenschilddrüsenszintigraphie?

Da die verwendeten Substanzen nur schwach radioaktiv sind und den Patienten nur in geringen Mengen verabreicht werden, ist das Auftreten nennenswerter Nebenwirkungen sehr selten. Gegebenenfalls können ein vorübergehendes Hitzegefühl, Juckreiz, ein metallischer Geschmack oder leichte Übelkeit auftreten.

Die Strahlendosis entspricht dabei etwa der zweifachen jährlichen natürlichen Strahlenbelastung in Deutschland und ist damit geringer als die Strahlenbelastung durch eine CT-Untersuchung. Es handelt sich bei der Nebenschilddrüsenszintigraphie also um eine risikoarme Untersuchungsmethode.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für die Auswertung von Nebenschilddrüsenszintigraphien?

Eine Nebenschilddrüsenszintigraphie ist ein spezielles diagnostisches Verfahren, das nur in spezialisierten nuklearmedizinischen Praxen oder Kliniken durchgeführt werden sollte. Spezialisiert auf die Durchführung und Auswertung einer Szintigraphie sind Fachärzte für Nuklearmedizin. Fachärzte für Endokrinologie sind spezialisiert auf die Behandlung von Erkrankungen der Nebenschilddrüse und eng in die Untersuchung mit eingebunden.

Die Suche nach einem passenden Spezialisten kann Patienten vor eine große Herausforderung stellen. Wir haben es uns daher zur Aufgabe gemacht, diese Suche zu erleichtern. Sämtliche hier gelisteten Fachärzte sind spezialisiert auf die Durchführung einer Nebenschilddrüsenszintigraphie und verfügen über weitreichende Erfahrung in der Auswertung der Ergebnisse. Treten Sie schnell und unkompliziert mit unseren Experten in Kontakt und lassen Sie sich ganz einfach persönlich beraten.

Quellen: