Spezialisten für Neurinom
24 Spezialisten gefunden
Radiologische Allianz - Interdisziplinäres Zentrum für Radiochirurgie
Strahlentherapie / Gamma Knife
Hamburg
Informationen zum Bereich Neurinom
Was ist ein Neurinom?
Neurinome sind gutartige und langsam wachsende Tumore. Sie kommen im peripheren Nervensystem vor. Das periphere Nervensystem umfasst die Spinalnerven, die in der Wirbelsäule aus dem Rückenmark ziehen, sowie die Hirnnerven. Neurinome gehen von den Schwann-Zellen aus, welche die Nervenzellen umhüllen. Neurinome kommen sehr selten vor, auf 100 000 Deutsche gibt es einen Betroffenen. Am häufigsten betrifft das Neurinom Menschen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren.
Wo können Neurinome vorkommen?
Im Prinzip können Neurinome überall dort vorkommen, wo Nerven des peripheren Nervensystems liegen. Die häufigsten Orte sind aber Kopf-Hals-Region und die Streckseiten der Arme und Beine. Im Kopfbereich ist der 8. Hirnnerv, der Hörnerv, häufig betroffen. In diesem Fall spricht man vom Akustikusneurinom, da der Hörnerv auch Nervus acusticus genannt wird.
Was sind die Ursachen für Neurinome (Schwannome)?
Neurinome können bei bestimmten Erkrankungen gehäuft auftreten. Dazu gehören die Neurofibromatose Typ 1 und Typ 2. Auch nach Exposition gegenüber Strahlung oder chemischen Giftstoffen könnte die Entstehung begünstigen.
Neurinom Therapie - Operation oder Bestrahlung
Die chirurgische Entfernung des Neurinoms ist die Therapie der Wahl. Ziel ist es, die Nervenfaser, von der das Neurinom ausgeht, zu durchtrennen. Durch sorgfältige Freilegung des Nervens während der Operation und Millimeterarbeit durch den Chirurgen, kann die Nervenfunktion in den meisten Fällen vollständig erhalten werden. Das Wiederauftreten, auch Rezidiv genannt, ist bei Schwannomen sehr selten.
Für Betroffene, die nicht operiert werden können, kann eine lokale Bestrahlung des erkrankten Nervs durch Radiochirurgie eine Therapiemöglichkeit darstellen. Die Bestrahlung erfolgt ambulant in einer einzigen Sitzung.
Risiken und Heilungschancen
Neurinome sind gutartige Tumore. Sie wachsen langsam und bilden in der Regel keine Tochtergeschwüre aus. In weniger als 1% der Fälle entwickelt sich aus dem Neurinom ein bösartiges Neurofibrosarkom. Die Prognose hängt von der Größe und Lokalisation ab. Auch die restfreie operative Entfernung des Neurinoms ist günstiger prognostischer Faktor. Bei früher Erkennung und frühzeitiger Therapie sind die Heilungschancen insgesamt sehr gut.
Reha und Nachsorge
Nach der Behandlung ist die engmaschige Nachsorge sehr wichtig. Dazu gehören regelmäßige Vorstellungen beim Radiologen, der Bilder zur Erfolgskontrolle anfertigt. Falls der Tumor durch sein Wachstum Nachbargewebe geschädigt hat, kann der Betroffene auch nach der Behandlung Beschwerden haben. Dazu zählen Empfindungsstörungen, Sprachstörungen und Schwindel. In enger Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten kann eine gute Lebensqualität erzielt werden. Zur psychischen Verarbeitung der Tumorerkrankung kann der Austausch mit anderen Betroffenen helfen.
Welche Ärzte und Kliniken sind Neurinom Spezialisten?
Neurinome werden als erstes von Ärzten behandelt, die den Tumor aufgrund von Beschwerden finden. Äußert sich ein Akustikusneurinom durch Schwindel, ist der Hals-Nasen-Ohren-Arzt der richtige Ansprechpartner. Die chirurgische Entfernung des Tumors übernimmt je nach Lokalisation entweder der Neurochirurg oder der Facharzt, der für das betroffenen Körperteil zuständig ist. Sollte eine Strahlentherapie nötig werden, kann ein Strahlentherapeut hinzugezogen werden. Da Neurinome zu den seltenen Tumoren gehören, sollte die Therapie in einem erfahrenen Therapiezentrum oder Universitätsklinikum stattfinden.
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Quellen:
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