Informationen zum Bereich Nierenerkrankungen
Welche Aufgaben haben die Nieren?
Die Nieren stellen den Urin her. Sie filtrieren dabei überflüssige oder schädliche Substanzen aus dem Blut, halten aber für den Körper wertvolle Stoffe zurück. Außerdem regulieren sie über verschiedene Mechanismen den Blutdruck. Da sie auch die Konzentration von Kalzium und Phosphat im Blut steuern, haben sie Einfluss auf die Mineralisierung der Knochen. Sie sind bei der Regulation des Säure-Basen-Haushaltes beteiligt und stimulieren bei Bedarf, durch das Hormon Erythropoietin, die Bildung von roten Blutkörperchen.
Welche Nierenerkrankungen gibt es?
Man kann Nierenerkrankungen grob nach Lokalisation, akuter oder chronischer Verlaufsform und Entstehungsursache einteilen. Es gibt infektiöse und verschiedenste entzündliche Erkrankungen der Nieren und der unteren Harnwege. So können sich Harnblase und aufsteigend Harnleiter und Nierenbecken durch Bakterien infizieren. Entzündungen können aber auch durch andere Krankheiten direkt die Nieren befallen. Diese können rückgängig sein, aber auch bleibende Schäden verursachen.
Aufgrund von Infektionen aber auch durch andere Ursachen können sich Nierensteinebilden. Zudem gibt es Fehlbildungen, Tumore der Nieren, und anlagebedingte Erkrankungen wie Zystennieren. Davon zu unterscheiden sind einzelne Zysten. Schädigungen können auch durch andere Krankheiten (Diabetes, Bluthochdruck) oder bestimmte Medikamente herbeigeführt werden.
Symptome bei Nierenerkrankungen
Erkrankungen der Nieren sind meistens mit einer Veränderung der Harngewohnheiten verbunden. Ist ihre Leistung stark eingeschränkt (akutes Nierenversagen, chronische Niereninsuffizienz) kommt es zu einer Abnahme der Harnmenge. Dies kann allerdings auch durch zu geringe Trinkmengen bedingt sein. Durch andere Erkrankungen aber auch durch Einnahme bestimmter Medikamente kann es zu einer gesteigerten Harnproduktion kommen.
Ebenso vermehrtes nächtliches Wasserlassen, Schmerzen und Brennen während des Toilettengangs (Entzündungen des unteren Harntraktes) oder Erschwerung des Vorgangs an sich können Symptome sein. Der Harn kann ebenfalls verändert sein: blutig oder schäumend beispielsweise. Letzteres ist ein Zeichen für Proteine im Urin, die normalerweise von der Niere zurückgehalten werden sollten.
Darüber hinaus gibt es Erkrankungen, die zu Schmerzen in der Nierengegend führen. Bei Entzündungen wie der Nierenbecken oder beim Auftreten von Nierensteinen, dann kolikartig und stark.
Und schließlich können Ödeme, also Wassereinlagerungen, vorkommen.
Wie werden Nierenerkrankungen festgestellt?
Zuerst erfolgt die Erfragung der Krankengeschichte und der Beschwerden. Danach richtet sich auch die weitere Untersuchung. Diese gliedert sich in eine körperliche, bei der zum Beispiel nach Wassereinlagerungen geschaut wird oder der Rücken auf Höhe der Nieren beklopft wird, eine Blut- und eine Harnuntersuchung und möglicherweise Bildgebung wie Ultraschall oder Probenentnahme aus der Niere.
Behandlung von Nierenkrankheiten
Richtet sich natürlich nach der jeweiligen Diagnose. Entzündungen werden medikamentös behandelt, ebenso mögliche Schmerzen. Ödeme können oft mit einem harntreibenden Medikament behandelt werden, auch Trinkmengenbegrenzungen und Ernährungsform spielen eine Rolle.
Häufig ist es entscheidend ein vorhergehendes Leiden zu beseitigen oder zu mildern, wie bei einem Diabetes beispielsweise. Kann die Funktion der Niere nicht erhalten oder wiederhergestellt werden, kann eine Nierenersatztherapie wie die Dialyse notwendig werden, teilweise auch eine Transplantation.
Welche Ärzte und Kliniken sind Nierenspezialisten in Deutschland und der Schweiz?
In Deutschland gibt es eine eigene Facharztausbildung für Innere Medizin und Nephrologie, zudem Weiterbildungen zum Beispiel im Bereich der Kindernephrologie. Außer der Inneren Medizin beschäftigt sich auch die Urologie mit Erkrankungen der Niere.
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Quellen:
- Hautmann, R. (2014): Urologie, 5.Aufl. Springer, Heidelberg
- Renz-Poster, H./ Krautzig, S. (Hrsg.) (2013): Innere Medizin, 5. Auflage, Urban & Fischer (Elsevier), München
- Schmidt, Lang, Heckmann (Hrsg.) (2017): Physiologie des Menschen, 31. Auflage, Springer