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Nierenszintigraphie

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Informationen zum Bereich Nierenszintigraphie

Was ist eine Nierenszintigraphie?

Die Nierenszintigraphie ist ein nuklearmedizinisches Verfahren, mit dem sowohl die Form, Lage und Größe der Nieren als auch die Nierenfunktion beurteilt werden kann. Auch der Abfluss des Harns aus den Nieren sowie die Durchblutung der Organe kann untersucht werden. Dazu werden radioaktive Medikamente (Radiopharmaka) verabreicht, die sich kurzzeitig in der Niere anreichern und danach ausgeschieden werden. Diese Radiopharmaka senden Strahlung aus, die durch eine sogenannte Gammakamera aufgezeichnet wird. Anhand dieses abgebildeten Szintigramms kann der Arzt Aussagen über die Nieren und eventuelle Erkrankungen machen.

Man unterscheidet zwischen der sogenannten statischen Nierenszintigraphie, bei der sich das Radiopharmakon im funktionstüchtigen Nierengewebe anreichert und nur dieses somit im Szintigramm sichtbar wird. Der Arzt kann die ungefähre Nierenfunktion abschätzen, sowie Aussagen zur Form, Größe, Lage und eventuellen morphologischen Anomalien treffen.

Des Weiteren gibt es die dynamische Nierenszintigraphie (Nierensequenzszintigraphie, Funktionsszintigraphie), durch die die Durchblutung der Nieren, die Nierenfunktion (insbesondere die sogenannte Clearance und Glomeruläre Filtrationsrate) und der Harnabfluss beurteilt werden können.

Wann wird eine Nierenszintigraphie durchgeführt?

Allgemein erfolgt eine Nierenszintigraphie meistens dann, wenn bereits Auffälligkeiten in anderen Untersuchungen wie etwa dem Ultraschall oder einer Blutanalyse aufgetreten oder bestimmte Erkrankungen in der Vorgeschichte des Patienten bekannt sind.

Eine Nierenszintigraphie wird durchgeführt, um die Nierenfunktion der beiden Nieren im Seitenvergleich darzustellen, insbesondere, wenn Erkrankungen vorliegen, die potentiell die Funktion einer einzelnen Niere beeinträchtigen. Dazu zählen beispielsweise Nierensteine, -tumoren und vorangegangene Entzündungen, aber auch Nieren, die von Geburt an oder infolge anderer Erkrankungen in ihrer Lage im Körper verändert oder fehlgebildet sind (z.B. Narben, degenerative Nierenerkrankungen, Hufeisennieren, Schrumpfnieren, Wandernieren…). Es kann festgestellt werden ob einzelne Bereiche einer Niere oder auch das ganze Organ in der Entgiftungsfunktion eingeschränkt sind. Auch bei Störungen des Harnabflusses oder Verengungen (Obstruktionen) der ableitenden Harnwege ist die Szintigraphie eine diagnostische Option. Außerdem kann sie eingesetzt werden vor einer Nierentransplantation, um das zu transplantierende Organ zu beurteilen, aber auch vor Lebendspenden, um die Ausscheidungsfunktion und damit die Eignung des Spenders einzuschätzen.

Auch in Notfallsituation kann eine Nierenszintigraphie von Nutzen sein, um eine eventuelle Verletzung der Nieren, einen plötzlichen Gefäßverschluss der Nierengefäße, einen akuten Harnanstau oder das Austreten von Urin in den Körper nachzuweisen.

Wie wird eine Nierenszintigraphie gemacht?

Vor einer nierenszintigraphischen Untersuchung wird der Patient von einem fachkundigen Arzt über den Nutzen und eventuelle Risiken der Prozedur aufgeklärt. Grundsätzlich ist die Strahlenbelastung sehr gering und die Methode wird sogar bei Kindern eingesetzt. Voruntersuchungen wie etwa ein Ultraschall, die Bestimmung wichtiger Blutwerte und das Abfragen der eingenommenen Medikamente sind meistens notwendig. Eine Schwangerschaft sollte ausgeschlossen werden, auch in der Stillzeit oder bei sehr stark eingeschränkter Nierenfunktion wird, wenn möglich, auf eine nuklearmedizinische Untersuchung verzichtet.

Der Patient sollte etwa eine Stunde vor der Szintigraphie ausreichend Flüssigkeit (1-1,5 Liter) zu sich nehmen (als Getränk oder auch über eine Infusion) und die Blase nochmals entleeren. Das radioaktive Medikament wird in eine Vene gespritzt und gelangt so schnell in den Blutkreislauf. Bei einer statischen Nierenszintigraphie wird DMSA-99m-Tc als Radiopharmakon verwendet, nach etwa 2 Stunden kann die Aufnahme mit einer Gammakamera durchgeführt werden. Die Strahlung, die von dem injizierten Medikament ausgeht, das sich in der Niere angereichert hat, wird dabei eingefangen und abgebildet. Der Patient wird dafür liegend einmal von vorne und einmal von hinten vor der Kamera positioniert, die Prozedur ist völlig schmerzfrei. Die dynamische Nierenszintigraphie wird am häufigsten mit dem radioaktiven Medikament MAG3-99m-Tc durchgeführt. Es wird ebenfalls gespritzt, allerdings erfolgen die Aufnahmen mit der Gammakamera hierbei direkt danach und dann in bestimmten Zeitabständen bis 30 Minuten nach Injektion, um die Anflutung, Sekretion und Ausscheidung des Radiopharmakons in der Niere abzubilden. Außerdem wird mehrfach Blut entnommen, um die Radioaktivität der Substanz zu messen. Unter bestimmten Bedingungen wird während oder nach der Untersuchung ein Diuretikum, also ein Medikament zur Entwässerung, verabreicht.

Der Arzt erhält schließlich zur Auswertung szintigraphische Abbildungen der Nieren sowie bestimmte Diagrammkurven und Werte zur Beurteilung der Organe und eventueller Erkrankungen.

Wie lange dauert eine Nierenszintigraphie?

Die eigentliche Szintigraphie vor der Gammakamera dauert im Normalfall nur 20-30 Minuten. Allerdings ist zusätzlich Vorbereitungszeit einzuplanen. Bei einer statischen Nierenszintigraphie mit DMSA-99m-Tc kann die Untersuchung erst nach etwa 2 Stunden durchgeführt werden, dazu kommt die Zeit der Aufklärung, ein Venenzugang muss gelegt werden, eventuell wird noch eine Infusion gegeben und schließlich das Radiopharmakon appliziert. Es sind also ungefähr 3-4 Stunden einzuplanen.

Die dynamische Nierenszintigraphie dauert weniger lange, da die Untersuchung direkt nach der Gabe des radioaktiven Medikaments beginnt und etwa 30 Minuten andauert. Inklusive aller Vorbereitungen wird ungefähr eine Stunde benötigt.

Was kann mit Hilfe der Nierenszintigraphie beurteilt werden?

Anhand einer statischen Nierenszintigraphie kann der Arzt im Anschluss die Nierenmorphologie beurteilen, also Aussagen über die Lokalisation, Form und Größe der Nieren treffen. Fehlbildungen wie zum Beispiel Hufeisennieren, Doppelnieren oder auch Narben in den Organen können erkannt werden. Da nur das funktionstüchtige Nierengewebe dargestellt wird, kann die anteilige Funktion der rechten und linken Niere voneinander getrennt analysiert werden, normalerweise arbeiten beide Organe etwa gleich viel. Eine vernarbte oder fehlgebildete Niere wird aber zum Beispiel sehr viel weniger Radiopharmakon anreichern als eine gesunde, im Szintigramm wird die geschädigte Niere blasser abgebildet, der Arzt wird erkennen, dass sie kaum oder gar nicht zur Entgiftung des Körpers beiträgt.

Mithilfe der dynamischen Funktionsszintigraphie kann die sogenannte Clearance als Funktionswert der Niere beurteilt werden. Die Clearance ist ein Maß dafür, welche Menge an Blut in einer bestimmten Zeit von einer Substanz gereinigt werden kann. Ein weiterer Messwert ist die glomeruläre Filtrationsrate, welche die Menge an Harn beschreibt, die in einer gewissen Zeit durch die Niere aus dem Blut abgefiltert wird. Dabei kann jede Niere einzeln beurteilt und ein Seitenvergleich gezogen werden. Es ist außerdem möglich, bestimmte Aktivitäts-Kurven zu erstellen, um die Nierenfunktion im Verlauf der Zeit genauer darzustellen.

Neben diesen Werten wird in einem Szintigramm auch der Harnabfluss wiedergegeben. Engstellen oder auch ein krankhaftes Zurückfließen (Reflux) von Urin werden sichtbar.

Außerdem ermöglicht die dynamische Nierenszintigraphie Rückschlüsse auf die Blutversorgung der Nieren, was zum Beispiel zur Diagnostik von Engstellen der Gefäße wichtig ist.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten im Bereich Nierenszintigraphie?

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Nierenszintigraphie überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

  • Leitlinie Verfahrensanweisung zur Nierenfunktionsszintigraphie

www.nuklearmedizin.de/leistungen/leitlinien/html/nierenfunkt_szin.php

  • Amboss Apparative Diagnostik in der Urologie

www.amboss.com/de/wissen/Apparative_Diagnostik_in_der_Urologie/

  • Universitätsklinikum Halle Nierenfunktionsszintigraphie

www.medizin.uni-halle.de/einrichtungen/kliniken-und-departments/department-fuer-strahlenmedizin/abteilung-fuer-nuklearmedizin/patientinnen-und-patienten/nierenfunktionsszintigraphie

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