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Perikardzyste

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Informationen zum Bereich Perikardzyste

Was genau ist eine Perikardzyste?

Zysten sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume, die von einer Kapsel umgeben sind. In ihnen kann sich klare Flüssigkeit, aber auch zäher Schleim oder Talg befinden. Prinzipiell können Zysten in den verschiedensten Organen vorkommen, entstehen sie aus dem Gewebe des Herzbeutels spricht man von Perikardzysten.

Das Perikard (Herzbeutel) umgibt das Herz und die herznahen Gefäße. Es schützt das Herz und besteht aus zwei verschiedenen Blättern, zwischen denen sich eine geringe Menge Flüssigkeit befindet. So sind Bewegungen des Herzens vollkommen reibungsarm möglich.

Perikardzysten sind gutartige Strukturen, die prinzipiell überall am Herzbeutel auftreten können, aber auch eine Lokalisation außerhalb davon ist möglich. Insgesamt treten sie mit einer Inzidenz von etwa 1 zu 100 000 sehr selten auf. Da sie in den meisten Fällen klein sind, verursachen sie bei den Betroffenen oft keinerlei Beschwerden. Sie können jedoch auch Größen von bis zu 18 Zentimetern Durchmesser aufweisen und Symptome verursachen. Dann sollten sie einer Behandlung zugeführt werden.

Ursache: Wie entsteht eine Perikardzyste?

Die genauen Entstehungsmechanismen einer Perikardzyste können in den meisten Fällen nicht genauestens geklärt werden. Man geht davon aus, dass die Zysten auf eine Fehlentwicklung des Herzbeutels in der Embryonalperiode zurückzuführen sind. Somit sind sie angeboren.

Welche Symptome sind typisch für eine Perikardzyste?

Je nach Größe und Lokalisation können Perikardzysten unterschiedliche Beschwerdebilder verursachen. In den allermeisten Fällen bleiben sie jedoch vollkommen symptomlos.

Mögliche Beschwerden, die durch Perikardzysten hervorgerufen werden können, sind Schmerzen im Bereich hinter dem Brustbein, Schluckstörungen oder Luftnot. Auch eine Reduktion der Leistungsfähigkeit kann die Folge einer großen Raumforderung durch die Zyste sein.

Selten können auch schwerwiegendere Symptome wie Herzrhythmusstörungen oder eine Herzbeuteltamponade auftreten. Dabei wird das Herz durch einen erhöhten Druck im Herzbeutel sehr stark komprimiert, sodass die Füllung des Herzens und auch die Pumpleistung eingeschränkt werden können.

Wie diagnostiziert der Spezialist eine Perikardzyste?

In vielen Fällen werden Perikardzysten zufällig entdeckt. Sie fallen dann beispielsweise im Rahmen von Herzuntersuchungen aufgrund anderer Erkrankungen auf. Bei Vorliegen von Symptomen werden nach Erhebung einer Anamnese sowie einer allgemeinen körperlichen Untersuchung in der Regel bildgebende Verfahren eingeleitet.

Je nach vorherrschender Symptomatik kommen dabei verschiedene Methoden zum Einsatz. Weisen die Beschwerden direkt auf eine Erkrankung des Herzens hin, kann beispielsweise eine Echokardiografie durchgeführt werden. Es handelt sich dabei um eine Ultraschalluntersuchung des Herzens, die nebenwirkungsarm und meist schnell verfügbar ist. Neben möglichen Raumforderungen kann hier auch die Funktion und Leistungsfähigkeit des Herzens beurteilt werden.

Weitere mögliche bildgebende Verfahren sind Röntgenuntersuchungen des Brustkorbs, CT- oder MRT-Untersuchungen. Das Ziel der bildgebenden Verfahren ist es zum einen, die Art des vorliegenden Tumors zu identifizieren und dabei das Vorliegen bösartiger Raumforderungen auszuschließen. Kann diese Unterscheidung mittels der bildgebenden Verfahren nicht sicher getroffen werden, ist in seltenen Fällen eine Probeentnahme bzw. die Entfernung des Gewebes zu diagnostischen Zwecken notwendig.

Muss eine Perikardzyste entfernt werden?

Da Perikardzysten in vielen Fällen keinerlei Symptome verursachen und ihre Größe überschaubar ist, kann auch auf eine Entfernung verzichtet werden. Diese Entscheidung sollte immer individuell unter Berücksichtigung des vorliegenden Befundes sowie des Allgemeinzustandes des Patienten getroffen werden.

Entscheiden sich Patient und Arzt für ein abwartendes Verhalten, dann sollten in regelmäßigen Abständen bildgebende Kontrollen erfolgen, um das Wachstum der Perikardzyste zu beurteilen.

Sollte die Perikardzyste eine ungünstige Position haben und/ oder Beschwerden verursachen, kann die operative Entfernung der Zyste erwogen werden. In der Regel kann dies im Rahmen einer sogenannten Thorakoskopie durchgeführt werden, bei der ein spezielles Instrument, das Endoskop, durch die Brustwand eingeführt wird. Über eine kleine Kamera kann das Innere des Brustraums inspiziert werden. Mit Hilfe verschiedener Instrumente kann dann die Perikardzyste entfernt werden. Dieses minimal-invasive Vorgehen ermöglicht Patienten in der Regel eine schnelle Erholung nach dem Eingriff.

Kann eine Zyste auch bösartig werden?

Bösartige Tumore zeichnen sich durch ihr invasives Wachstum und die Infiltration umliegender Gewebe aus. Jegliche Tumore müssen daher immer genauestens hinsichtlich ihrer Art untersucht werden. Zysten erfüllen diese Kriterien jedoch nicht und gehören daher stets zu den gutartigen Tumoren. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie entarten und sich zu bösartigen Tumoren entwickeln, ist dabei minimal.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten im Bereich Perikardzysten?

Je nach Beschwerdebild einer Perikardzyste sind verschiedene Fachärzte in die Diagnostik und Behandlung eingebunden. Fachärzte für Kardiologie sind spezialisiert auf jegliche Erkrankungen des Herzens und daher wichtige Ansprechpartner. Die für die Diagnostik notwendigen bildgebenden Untersuchungen erfolgen durch Fachärzte der Radiologie. Allgemein- und Thoraxchirurgen sind spezialisiert auf die operative Entfernung von Perikardzysten.

Wir möchten Patienten dabei unterstützen, kompetente und fachkundige Spezialisten für das individuelle Beschwerdebild zu finden. Daher haben wir sämtliche hier aufgeführten Fachärzte sorgfältig hinsichtlich ihrer Erfahrung in der Behandlung von Perikardzysten überprüft und ausgewählt. Sie alle sind Spezialisten ihres jeweiligen Fachgebietes und verfügen über eine hohe Expertise sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie. Profitieren Sie von der Erfahrung unserer Fachärzte und vereinbaren Sie schnell und unkompliziert ein erstes persönliches Beratungsgespräch.

Quellen: