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Persistierender Ductus arteriosus (PDA)

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Was genau ist ein Persistierender Ductus arteriosus (PDA)?

Der Ductus arteriosus Botalli, oft nur Ductus arteriosus genannt, ist eine Gefäßverbindung, die im Blutkreislaufsystem des Feten existiert und sich normalerweise innerhalb der ersten Lebenstage verschließt und zu einem Band, dem Ligamentum arteriosum, wird. Bleibt dieser Verschluss aus, spricht man von einem persistierenden Ductus arteriosus (PDA).

Der Ductus arteriosus verbindet die Lungenarterien mit der Aorta. Beim Feten, bei dem die Lunge noch nicht belüftet und somit funktionslos ist, erfolgt die Aufnahme von Sauerstoff ins Blut und die Abgabe von Kohlenstoffdioxid nicht über die Kapillaren der Lungenbläschen, sondern über die Nabelschnurgefäße und somit den mütterlichen Körper. Daher werden über den Ductus arteriosus 90% des Blutes an der Lunge vorbeigeführt. Da sich der Kreislauf nach der Geburt durch die Entfaltung der Lunge aber drastisch verändert, führt ein persistierender Ductus arteriosus unbehandelt zu Problemen.

Was sind die Ursachen dieser Erkrankung?

Während die Ursache in den meisten Fällen unklar bleibt, können respiratorische Anpassungsstörungen nach der Geburt, also Probleme mit der Atmung des Neugeborenen, und dadurch bedingt ein ausbleibender oder verzögerter Anstieg des Sauerstoffgehalts im Blut ein Grund für den ausbleibenden Verschluss des Ductus arteriosus sein.

Es sind mehrere Risikofaktoren bekannt, die die Wahrscheinlichkeit für dieses Krankheitsbild erhöhen:

  • Genetische Faktoren, z.B. Trisomie 21
  • Frühgeburtlichkeit
  • Mütterliche Infektionen während der Schwangerschaft, z.B. Röteln
  • Alkoholkonsum während der Schwangerschaft
  • Persistierender Ductus arteriosus bei Eltern oder Geschwistern

Wie äußert sich ein Persistierender Ductus arteriosus?

Durch die Entfaltung der Lunge sinkt der Druck in den Lungenarterien. Gleichzeitig steigt der Druck im Körperkreislauf und somit in der Aorta, sodass nun das Blut über den Ductus arteriosus nicht mehr von den Lungenarterien in die Aorta fließt, sondern umgekehrt von der Aorta, in der nun ein höherer Druck herrscht, in die Lungenstrombahn. Es kommt bei einem persistierenden Ductus arteriosus zu einem pulmonalen Hochdruck und zu einer Belastung des linken Herzens mit einem erhöhten Blutvolumen, welches auf Dauer zu einer Herzinsuffizienz führt.

Allerdings bleibt die Gefäßverbindung nicht immer vollständig geöffnet. Während eine minimale Verbindung, über die kaum Blut fließt, sogar symptomfrei bleiben kann, fallen bei etwas größeren zunächst ein Herzgeräusch beim Abhören und blasse Finger und Zehen auf.

Fließt eine größere Menge Blut über den offenen Ductus arteriosus kommt es dagegen zu Atemnot, Husten, Herzrhythmusstörungen, Herzrasen, fehlender Belastbarkeit, Trinkschwäche, Lungenentzündungen und Gedeihstörungen.

Steigt der Druck in den Lungenarterien durch die Volumenbelastung so weit, dass er den Druck in der Aorta übersteigt, kommt es zu der gefürchteten Eisenmenger-Reaktion. Hierbei dreht sich die Flussrichtung wieder um, sodass nun sauerstoffarmes und kohlenstofdioxidreiches Blut den Gasaustausch in der Lunge umgeht und direkt in den Körperkreislauf gelangt. Das führt zur mangelnden Sauerstoffversorgung aller Organe und unbehandelt zum Tod.

Wie erfolgt die Diagnose?

Neben dem Auftreten wegweisender Symptome, sowie dem anamnestischem Vorliegen von Risikofaktoren, können das Abhören mit dem Stethoskop und die EKG- Untersuchung Hinweise auf das Vorliegen eines PDA geben. Die Methode der Wahl zur Diagnose, sowie zur Evaluation der Größe und hämodynamischen Relevanz des persistierenden Ductus arteriosus ist die Echokardiographie, eine Ultraschalluntersuchung des Herzens.

Wie kann ein PDA behandelt werden?

Ist der PDA hämodynamisch relevant, verursacht also eine Volumenbelastung des linken Herzens oder einen erhöhten Lungengefäßdruck, sollte er immer verschlossen werden, sofern die Lungengefäße noch nicht schwer geschädigt sind. Sehr kleine Restverbindungen müssen nicht behandelt werden und verschließen sich sogar häufig spontan.

Insbesondere bei Frühgeborenen kann ein medikamentöser Therapieversuch mit Prostaglandinsynthesehemmern erfolgreich sein. Prostaglandine sind Gewebshormone, die während der Fetalphase einen Verschluss des Ductus arteriosus verhindern. Frühgeborene haben einen erhöhten Spiegel dieser Hormone. Durch die medikamentöse Hemmung der Bildung von Prostaglandinen kann sich der PDA verschließen.

Eine operative oder interventionelle Behandlung sollte, wenn möglich erst nach dem siebten, besser ab dem zwölften Lebensmonat, erfolgen. Zur Überbrückung werden Medikamente zur Vorbeugung bzw, Behandlung der Herzinsuffizienz gegeben.

Die Methode der Wahl ist die Katheterintervention, bei der über ein Blutgefäß ein Katheter vorgeschoben wird, mit dessen Hilfe man ein Schirmchen oder eine Spirale in den PDA einbringt, um ihn zu verschließen.

Ist der PDA aufgrund seiner Lokalisation schwer mit einem Katheter zu erreichen, oder handelt es sich um sehr kleine Säuglinge oder Neugeborene, muss die Gefäßverbindung offen operativ mittels Clip oder Ligatur verschlossen werden.

Heilungsverlauf und Prognose

Während ein hämodynamisch relevanter Ductus arteriosus zu Herzinsuffizienz und zum Tod führt, sind die Behandlungsmöglichkeiten sehr effektiv. Nach einem Katheterintervention liegt die Verschlussrate nach einem Jahr bei nahezu 100%. Bei rechtzeitigen Verschluss unabhängig vom gewähltem Verfahren haben die Betroffenen eine sehr gute Prognose. Sie haben in der Regel eine normale Belastbarkeit und keinerlei Einschränkungen.

Nach einem interventionellen oder operativen Verschluss sind Kontrolluntersuchungen notwendig, um einen unvollständigen Verschluss oder Komplikationen des Eingriffs, wie Blutungen, Embolien, Nervenschäden oder einen Pneumothorax, rechtzeitig erkennen und behandeln zu können. Bei unauffälligen Befunden, sind zweijährliche Kontrollen ausreichend.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für diese Herzfehlfunktion?

Direkt nach der Geburt erfolgt die Untersuchung des Neugeborenen durch eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt. Häufig entsteht bereits im Rahmen dieser oder einer späteren kinderärztlichen Untersuchung in den nächsten Tagen der Verdacht auf einen PDA. Die genauere Diagnostik und gegebenenfalls interventionelle oder operative Behandlung erfolgt allerdings durch die Abteilungen Kinderkardiologie und Herzchirurgie, wobei es Ärztinnen und Ärzte gibt, die sich speziell auf die Herzchirurgie bei Kindern spezialisiert haben.

Quellen