Spezialisten für Pleuraempyem
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Informationen zum Bereich Pleuraempyem
Was genau ist ein Pleuraempyem?
Ein Pleuraempyem, auch Pyothorax, ist eine Ansammlung von Eiter im Pleuraspalt aufgrund eines Entzündungsgeschehens.
Die Pleura besteht aus zwei dünnen Häuten. Das Lungenfell, oder Pleura visceralis, überzieht die Lunge, während das Rippenfell, die Pleura parietalis, den Brustkorb von innen auskleidet. Der Pleuraspalt zwischen den beiden Häuten ist normalerweise sehr klein und enthält wenige Milliliter Flüssigkeit, mithilfe welcher die Pleurablätter aneinander haften. Kommt es zu einer Ansammlung von einer größeren Menge Flüssigkeit, wie zum Beispiel beim Pleuraempyem, dehnt sich der Pleuraspalt aus und Lungengewebe wird verdrängt.
Was sind die Ursachen eines Pleuraempyems?
Eiter besteht aus Proteinen und weiteren Resten abgestorbener Zellen. Er entsteht, wenn es durch proteinabbauende Enzyme, die von Bakterien aber auch von Immunzellen zur Abwehr ausgeschüttet werden können, zu einer lokalen Zerstörung von Gewebe kommt.
Das Pleuraempyem kommt also durch ein Einwandern von Bakterien in den Pleuraspalt zustande. Dieses führt zu einer Entzündung der Pleura und einer Ansammlung von Granulozyten, weißen Blutkörperchen, die zu den Immunzellen gehören und Bakterien zerstören. Durch den Untergang von Gewebe, der durch Bakterien und Granulozyten ausgelöst wird, bildet sich Eiter.
Die häufigste Ursache ist die Lungenentzündung, aber auch bakterielle Entzündungen benachbarter Organe, etwa am Herzen oder im Oberbauch können zu einem Pleuraempyem führen. Im Rahmen einer Sepsis können Bakterien auch über das Blut von anderen Entzündungsherden, zum Beispiel in der Blase, verschleppt werden. Die Erreger können auch von außen in den Pleuraspalt gelangen, zum Beispiel durch einen Unfall mit Verletzung des Brustkorbs, oder eine Operation.
Folgende Faktoren erhöhen das Risiko eines Pleuraempyems:
Immunsuppression (z.B. Cortisontherapie oder AIDS)
Alkoholmissbrauch oder Missbrauch intravenöser Drogen
Refluxkrankheit (Aufsteigen von Magensäure in die Speiseröhre, die ggf. in die Lunge gelangen kann)
Welche Symptome treten bei einem Pleuraempyem auf?
Kleine, abgekapselte Pleuraempyeme können symptomfrei verlaufen. Meistens leiden die Patientinnen und Patienten aber unter einem reduzierten Allgemeinzustand mit starkem Krankheitsgefühl, Fieber und häufig auch unter Atemnot.
Wie diagnostiziert der Facharzt ein Pleuraempyem?
Im Anamnesegespräch werden unter Anderem Symptome und Risikofaktoren erfragt. Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung. Bei größeren Befunden kann hier bereits bei der Auskultation mit dem Stethoskop ein abgeschwächtes Atemgeräusch über dem Empyem auffallen.
Durch eine Blutuntersuchung kann die Erhöhung verschiedener sogenannter Entzündungsparameter (Leukozyten, CRP, PCT, Blutsenkungsgeschwindigkeit), und damit eine ablaufende Entzündung, nachgewiesen werden.
Mithilfe bildgebender Verfahren wie Ultraschall, Röntgen oder CT, kann ein Erguss im Pleuraspalt dargestellt werden. Außerdem ist möglicherweise erkennbar, ob dieser gekammert ist, also durch Gewebssepten unterteilt. Allerdings kann nicht unterschieden werden, ob es sich bei dem Erguss um ein Pleuraempyem handelt. Die Ansammlung von seröser Flüssigkeit oder Blut im Pleuraspalt ist deutlich häufiger und sieht in der Bildgebung ähnlich aus.
Endgültige Sicherheit über die Beschaffenheit des Ergusses erhält man erst durch eine Pleurapunktion. Hierfür wird der Brustkorb mit einer Nadel zwischen zwei Rippen punktiert und der Erguss abgelassen. Ist dieser eitrig, handelt es sich um ein Pleuraempyem. Der abgelassene Eiter wird anschließend mikrobiologisch untersucht, um den auslösenden Erreger zu identifizieren.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Bei einem Pleuraempyem muss immer eine antibiotische Therapie durchgeführt werden. Diese erfolgt zunächst kalkuliert mit einem Medikament, das das wahrscheinlichste Erregerspektrum abdeckt. Nach erfolgreichem Keimnachweis wird die Antibiose gegebenenfalls angepasst.
Außerdem muss immer eine Pleuradrainage, nach Möglichkeit eine Späi-Saugdrainage, angelegt werden. Über diesen Plastikschlauch, der zwischen zwei Rippen eingelegt wird, kann der Eiter abfließen und die Pleurahöhle gespült werden. Zur zusätzlichen Gabe von Fibrin-spaltenden Medikamenten über die Drainage gibt es noch keine eindeutige Datenlage. Möglicherweise kann dadurch eine starke Kammerung und Organisation des Empyems verhindert werden, sodass kein operativer Eingriff stattfinden muss.
Bleibt die Therapie erfolglos, was vor allem bei gekammerten Empyemen häufiger der Fall sein kann, muss das geschädigte Gewebe durch eine Operation entfernt werden.
Nach Abklingen der akuten Entzündung kann es bei Pleuraempyemen zu ausgeprägten Vernarbungen kommen, die die Lungenfunktion stark einschränken können. In diesem Fall ist ebenfalls eine Operation erforderlich um die Pleura, sowie Bindegewebsstränge und Narbengewebe, zu entfernen.
Wann ist eine Operation erforderlich und wie läuft sie ab?
Eine Operation ist dann notwendig, wenn die Therapie der Entzündung durch Antibiose und Drainage nicht erfolgreich ist, oder, wenn es nach dem Abklingen der akuten Entzündungsphase zu einer Lungenrestriktion durch Narbengewebe kommt.
Ist bei einem Pleuraempyem eine chirurgische Therapie erforderlich, wird in der Regel eine videoassistierte thorakoskopische Operation (VATS) durchgeführt.
Dieser minimalinvasive Eingriff erfolgt in Vollnarkose. Über kleine Schnitte zwischen den Rippen werden eine Kamera und chirurgische Instrumente eingeführt. Das geschädigte Gewebe wird entfernt und anschließend wird für einige Tage eine Thoraxdrainage eingelegt. Anschließend werden die Schnitte wieder verschlossen.
Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für Pleuraempyem?
Patientinnen und Patienten mit einem Pleuraempyem werden oft interdisziplinär betreut. Es handelt sich primär um ein Krankheitsbild der inneren Medizin. Die Patienten benötigen allerdings eine intensivmedizinische Betreuung und eventuell maschinelle Beatmung, was in vielen Kliniken durch die anästhesiologische Abteilung geleistet wird. Ist ein operatives Vorgehen notwendig, wird dieses durch Ärztinnen und Ärzte der Thoraxchirurgie durchgeführt.
Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.
Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Pleuraempyem überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.
Quellen
- Henne-Bruns et al.: Duale Reihe Chirurgie. 2. Auflage Thieme 2007, ISBN: 3-131-25292-8
- Herold et al.: Innere Medizin 2020. Herold 2020, ISBN: 978-3-981-46609-6
- Lorenz, Bals: Checkliste XXL Pneumologie. Georg Thieme Verlag 2016, ISBN: 978-3-131-53134-6
- www.msdmanuals.com/de-de/profi/lungenkrankheiten/diagnostische-und-therapeutische-pulmonale-untersuchungsmethoden/thorakoskopie-und-videoassistierte-thorakoskopische-operation