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Definition: Was ist Psoriasis-Arthritis?
Die Psoriasis-Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Gelenkerkrankung, die im Zusammenhang mit den chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte) und Psoriasis pustulosa generalisata auftreten kann.
Die Gelenkentzündung manifestiert sich dabei vorwiegend an Händen, Füßen und der Wirbelsäule.
In etwa 5-45% der Psoriasis-Patienten leiden an einer Psoriasis-Arthritis. Hierbei ist es wichtig zu erwähnen, dass circa 10% dieser Patienten keine Hautsymptome aufweisen.
Ursachen: Wie entsteht Psoriasis-Arthritis?
Die genauen Ursachen für die Entstehung einer Psoriasis-Arthritis sind bislang unklar. Jedoch ist bekannt, dass ein Zusammenhang zwischen der Krankheitsmanifestation und dem Vorliegen bestimmter HLA-Gene (humane Leukozytenantigene) besteht.
Infekte werden als mögliche Trigger für das erstmalige Krankheitsauftreten diskutiert.
Symptome: Wie äußert sich die Psoriasis-Arthritis?
In der Regel korrelieren die Ausprägung des Hautbefalls und der Schweregrad der Gelenkentzündung nicht miteinander. Meist tritt die Gelenkentzündung erst nach jahrelangem Verlauf der Hautmanifestationen auf. Nur in seltenen Fällen geht die Psoriasis-Arthritis den Hautveränderungen voraus.
Bei 70% der Patienten mit Psoriasis-Arthritis liegen zudem Psoriasis-typische Symptome an den Nägeln vor. Hierzu zählen:
- Ölflecken: scharf-begrenzte gelb-braune Nagelverfärbungen
- Tüpfelnägel: trichterförmige Einziehungen der Nagelplatte
- Partielle Abhebung der Nagelplatte am Fingerende (Zehenende) (Onycholyse)
- Krümelnägel: krümeliger Zerfall eines Finger- oder Zehnagels
Die Gelenkentzündung kann sich in vielfältiger Form präsentieren. Dabei werden primär zwei Typen unterschieden.
- Peripherer Typ:
Der periphere Typ stellt die häufigste Manifestationsform dar. Die Gelenkentzündung betrifft hier vor allem die kleinen Gelenke der Extremitäten, insbesondere die Fingermittel- und Fingerendgelenke.
Zu Beginn der Gelenkentzündung kommt es häufig zu symmetrischen, schmerzhaften Weichteilschwellungen im Bereich der betroffenen Gelenke. Im weiteren Verlauf der Erkrankung werden diese Gelenke zunehmend zerstört. Begleitend bildet sich meist eine gelenknahe Osteoporose aus.
Oft ist ein gesamter Fingerstrahl (bzw. Zehenstrahl) von der Erkrankung betroffen, was als Daktylitis oder als Wurstfinger (bzw. Wurstzehe) bezeichnet wird.
Die erosive Gelenkentzündung führt häufig zur Destruktion der Fingerknochen (bzw. Zehenknochen). Folge davon ist das Auftreten der sogenannten „Teleskopfinger“. Hierbei handelt es sich um verkürzte Finger mit abnormer Beweglichkeit, die teleskopartig in die Länge gezogen werden können.
In vielen Fällen geht die Gelenkentzündung mit einer begleitenden Entzündung der Sehnen einher (Tendinitis).
- Zentraler Typ:
Der zentrale Typ bezeichnet eine eher seltene Manifestationsform der Psoriasis-Arthritis. Die Gelenkentzündung betrifft hier hauptsächlich die Wirbelsäule und die großen Gelenke (Knie, Hüfte, Schulter, Ellenbogen) und ähnelt dem Krankheitsbild Morbus Bechterew. So kann die Gelenkentzündung beim zentralen Typ ebenfalls zu einer Versteifung der Wirbelsäule und der Iliosakralgelenke führen.
- Periphere und zentraler Typ:
Bei beiden Typen kann es im Rahmen der Psoriasis-Arthritis zu einer Augenbeteiligung kommen. Diese kann sich als Entzündung von Bindehaut, Hornhaut oder Gefäßhaut äußern.
In seltenen Fällen kann zudem eine unspezifische Entzündung des Dickdarms (Colitis) auftreten.
Diagnose: Wie kann der Arzt die Psoriasis-Arthritis feststellen?
Besteht der Verdacht für das Vorliegen einer Psoriasis-Arthritis, so wird zunächst eine Anamnese erhoben. Hierbei wird insbesondere nach Gelenkschmerzen und Morgensteifigkeit gefragt.
Im Anschluss wird eine körperliche Untersuchung durchgeführt, bei der vor allem auf Weichteilschwellungen, Entzündungen des Sehnenansatzes oder Psoriasis-typische Befunde an den Nägeln geachtet wird.
Zudem wird eine Blutentnahme durchgeführt und untersucht, ob in der Blutprobe auffällige Befunde vorliegen. 10-15% der Patienten weisem CCP-Antikörper auf (Antikörper gegen das zyklische citrullinierte Peptid). Beim zentralen Typ kann zudem häufig ein bestimmtes humanes Leukozytenantigen nachgewiesen werden, das sogenannte HLA-B27. Die Rheumafaktoren sind jedoch regelhaft nicht nachweisbar.
Meist wird auch eine bildgebende Untersuchung durchgeführt. Weichteilschwellungen können hierbei besonders gut mithilfe einer Ultraschalluntersuchung oder einer MRT-Aufnahme beurteilt werden. Hingegen lassen sich krankhafte Veränderungen im Bereich von Knochen und Gelenken besser mithilfe eines Röntgenbildes oder einer CT-Aufnahme darstellen.
Behandlung: Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Psoriasis-Arthritis und welche Medikamente kommen zum Einsatz?
Treten alleinig Gelenkschmerzen auf, ohne dass klinisch eine Gelenkschwellung nachweisbar ist, so können Schmerzmittel wie NSAR (nicht steroidale Antirheumatika) oder Coxibe verabreicht werden.
Liegen hingegen klinisch oder radiologisch sichtbare Gelenkschwellungen vor, so wird eine Therapie mit sogenannten konventionellen DMARDs (disease modifying antirheumatic drugs) eingeleitet. Hierbei handelt es sich um immunsuppressive Wirkstoffe wie z.B. Methotrexat.
Sollte eine zufriedenstellende Wirkung der konventionellen DMARDs ausbleiben, so kann die Therapie auf sogenannte biologische DMARDS (Biologika) umgestellt werden. Unter den Biologika wird eine Gruppe an rekombinant hergestellten Proteinen zusammengefasst. Hierzu zählen beispielsweise die Wirkstoffe Adalimumab und Secukinumab.
Welche genauen Wirkstoffe zum Einsatz kommt, wird individuell entschieden und ist von verschiedenen Faktoren wie z.B. den Vorerkrankungen abhängig.
Insbesondere bei Gelenkschmerzen sollte eine Physiotherapie begleitend zur medikamentösen Therapie durchgeführt werden. Um die Beweglichkeit der Gelenke zur erhalten, ist hierbei auch eine Behandlung in beschwerdefreien Intervallen empfohlen.
Körperliche Aktivität und Sport können zusätzlich helfen, einer Gelenkversteifung und einem Verlust an Muskelkraft vorzubeugen.
Gezielte Wärme- und Kälteanwendungen können zudem dazu beitragen, Schmerzen und Entzündungsprozesse zu minimieren.
Ernährung: Welche Lebensmittel sollte man bei Psoriasis-Arthritis meiden?
Alkohol ist ein typischer Triggerfaktor für das Auftreten der Hautveränderungen. Zudem kann Alkohol die bestehenden Hautläsionen und Gelenkbeschwerden verschlimmern. Daher sollte der Alkoholkonsum bei Vorliegen einer Psoriasis-Arthritis gemieden werden.
Auch auf Zigaretten sollte aus den gleichen Gründen verzichtet werden.
Eher entzündungsfördernd und damit ebenfalls ungünstig für den Krankheitsverlauf wirken sich die Lebensmittel rotes Fleisch, Innereien, Eigelb und Sonnenblumenöl aus.
Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Psoriasis-Arthritis?
Rheumatologen sind auf die Behandlung der Psoriasis-Arthritis spezialisiert. Liegen zudem Psoriasis-typische Hautveränderungen vor, so sollte ein Hautarzt (Dermatologe) in die Behandlung miteinbezogen werden.
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Quellen
Fachbeiträge
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