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Psychologische Schmerztherapie

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Spezialisten für Psychologische Schmerztherapie

2  Spezialisten gefunden

Hans-Gerald H. Forg

Schmerztherapie und Palliativmedizin

Mainz

Informationen zum Bereich Psychologische Schmerztherapie

Was versteht man unter psychologischer Schmerztherapie?

Die psychologische Schmerztherapie ist ein Ansatz zur Behandlung von Schmerzen chronischer Art. Im Vordergrund steht das bessere Verständnis des Schmerzes sowie das Erlernen verschiedener Strategien zu dessen Kontrolle. In der Behandlung von chronischen Schmerzen ist die psychologische Therapie als einer von mehreren Teilen einer multimodalen Therapie zu verstehen.

Was ist die multimodale Schmerztherapie?

Der multimodalen Schmerztherapie liegt ein Verständnis des Schmerzes als eine mehrdimensionale Erfahrung zugrunde, das sogenannte biopsychosoziale Schmerzmodell. Es benennt drei Ebenen auf denen Schmerz erfahren wird:

  • biologisch

Die biologische Ebene beschreibt die körperlichen Aspekte des Schmerzes. Sie beinhaltet zum Beispiel die Aufnahme eines Schmerzreizes über Nervenzellen und seine Weiterleitung in das Gehirn, einen Anstieg der Herzfrequenz und eine muskuläre Reaktion.

  • psychisch

Hier ist die geistig-seelische Schmerzerfahrung gemeint. Auf der psychischen Ebene kann Schmerz zum Beispiel Angst oder Hoffnungslosigkeit auslösen. Eine starke gedankliche Fokussierung auf die Schmerzen findet bei vielen chronischen Schmerzpatienten statt.

  • sozial

Vor allem chronische Schmerzen haben soziale Folgen, wie etwa den Verlust der Erwerbsfähigkeit oder soziale Isolation durch verminderte Teilnahme an alltäglichen Aktivitäten. Aber auch ein sogenannter sekundärer Schmerzgewinn durch vermehrte Zuwendung der Menschen im Umfeld ist möglich.

Da Schmerzen eine komplexe Erfahrung sind, die verschiedene Ebenen beinhaltet, hat sich in den letzten Jahrzehnten ein ebenso multimodaler Therapieansatz durchgesetzt, an dem Fachkräfte aus den Bereichen Schmerzmedizin, Pflege, Psychologie, Physio- und Ergotherapie, sowie Sozialarbeit beteiligt sind. In Spezialkliniken arbeiten all diese Fachbereiche zusammen, um chronische Schmerzen so ganzheitlich wie möglich zu behandeln. Auch im ambulanten Setting empfiehlt sich ein multimodaler Ansatz, um die verschiedenen Dimensionen des Schmerzes gleichzeitig zu analysieren und zu therapieren.

Was ist Zweck der psychologischen Schmerztherapie?

Realistisches Ziel der psychologischen Schmerztherapie ist nicht die völlige Schmerzfreiheit, sondern die Wiederherstellung der Fähigkeit, aktiv am Leben teilzuhaben. Die Patienten sollen mit verschiedenen Techniken ausgestattet werden, die es ihnen erlauben, den Schmerz zu kontrollieren und so die Einschränkung in vielen Lebensbereichen zu verringern.

Gefühle von Machtlosigkeit und Kontrollverlust gehören oft zu den Stressfaktoren, die dazu beitragen, dass chronische Schmerzen bestehen bleiben oder sich sogar noch weiter verschlimmern, was wiederum negative Gefühle und Gedanken verstärkt. Diese Abwärtsspirale soll durchbrochen werden.

Die Therapie fokussiert sich dazu auf zwei Bereiche: Patientenedukation und Erlernen von Bewältigungsstrategien und präventiven Verhaltensweisen.

Wichtig ist, dass der Patient versteht, wie chronische Schmerzen entstehen und aufrechterhalten werden. Im Gegensatz zu akuten Schmerzen gehen chronische Schmerzen in der Regel nicht mit einer Verletzung des Körpers einher. Somit sind sie kein sinnvolles Warnsignal des Körpers, sondern eine Fehlfunktion, nach aktuellem Wissenstand aufgrund einer überempfindlich gewordenen Schmerzrezeption.

Außerdem werden Strategien erlernt, die dazu beitragen können, dass Schmerzen seltener und in geringerer Intensität auftreten und der Patient sie besser bewältigen kann. So kann die Teilhabe an Aktivitäten des täglichen Lebens häufig signifikant verbessert werden.

Bei welchen Erkrankungen wird diese Therapieform eingesetzt?

Die psychologische Schmerztherapie kann bei jeder Form von chronischen Schmerzen zum Einsatz kommen. Diese werden von den physiologischen, akuten Schmerzen abgegrenzt.

  • akuter Schmerz

Der akute Schmerz ist zeitlich begrenzt und in der Regel die Folge einer Gewebsschädigung. Schmerzen an der Hand nach dem Berühren einer heißen Herdplatte oder Halsschmerzen bei einer Rachenentzündung fallen in diese Kategorie.

Akute Schmerzen sind ein Warnsignal, das uns hilft, weiteren Schaden zu vermeiden. So ziehen wir zum Beispiel die Hand von der heißen Herdplatte weg, wenn wir Schmerzen an den Fingern spüren, oder schonen uns bei Halsschmerzen und tragen warme Kleidung. Der akute Schmerz ist eine wichtige Schutzfunktion unseres Körpers.

  • chronischer Schmerz

Ein chronischer Schmerz ist für mindestens drei Monate entweder ständig vorhanden oder kehrt regelmäßig wieder. Die psychischen und sozialen Folgen sind oft ausgeprägt. In diesem Fall dienen die Schmerzen nicht der Vermeidung einer weiteren Gewebsschädigung, haben also keinen Nutzen. Es handelt sich um eine Fehlfunktion eines pathologisch überempfindlichen Nervensystems, die sich für den Patienten oft nicht leicht vom akuten Schmerz unterscheiden lässt und durch ungünstige Verhaltens- und Gedankenmuster aufrechterhalten und aggraviert wird.

Zu den chronischen Schmerzerkrankungen zählen zum Beispiel die Fibromyalgie oder das Kompartmentsyndrom, aber auch nicht näher bezeichnete chronische Schmerzen jeder Art wie Rücken- Bauch- oder Kopfschmerzen. Im Rahmen von rheumatischen Erkrankungen oder Krebsleiden sind chronische Schmerzen ebenfalls häufig.

Bei all diesen Schmerzformen kann die psychologische Schmerztherapie einen wertvollen Beitrag zur Schmerzreduktion und Verbesserung der Lebensqualität leisten.

Wie wird die psychologische Schmerztherapie in der Praxis durchgeführt?

Am Anfang der Therapie steht ein umfassendes Schmerzassessment. Da die psychologische Schmerztherapie oft als Teil einer multimodalen Behandlung durchgeführt wird, werden in diesem Assessment körperliche, psychische und soziale Faktoren erhoben.

In Einzel- oder Gruppensitzungen wird Wissen über chronische Schmerzen vermittelt und stress- und schmerzfördernde Gedanken und Verhaltensweisen sowie äußere Bedingungen analysiert. Die psychologische Schmerztherapie arbeitet insbesondere mit verhaltenstherapeutischen Methoden. So lernen und üben die Patienten zur Schmerzbewältigung Entspannungstechniken, wie beispielsweise progressive Muskelentspannung und Atemtechniken, oder Techniken der Aufmerksamkeitslenkung. Im Gespräch mit dem Therapeuten werden realistische Zukunftsperspektiven erarbeitet und Achtsamkeits- und Akzeptanz- sowie Problemlösestrategien trainiert.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für psychologische Schmerztherapie?

Folgende Fachärzte können durch eine Weiterbildung in psychologischer Schmerztherapie die entsprechende Zusatzbezeichnung erlangen:

  • Facharzt/-ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
  • Facharzt/-ärztin für Psychotherapeutische Medizin
  • Facharzt/-ärztin für Psychosomatik und Psychotherapie
  • Psychologische Psychotherapeuten/-therapeutinnen

Insbesondere in schweren Fällen bietet es sich an, die psychologische Therapie eingebettet in eine multimodale Schmerztherapie durchzuführen. In einer spezialisierten Klinik sind, neben der psychologischen Schmerztherapie, Ergo- und Physiotherapie, sowie Schmerzmediziner, Pflegekräfte und Sozialarbeiter verfügbar.

Für eine psychologische Therapie ist eine Vertrauensbasis besonders wichtig. Als Patient wünscht man sich einen Therapeuten, auf dessen Expertise und Erfahrung man sich verlassen kann. Wir helfen Ihnen bei der Suche nach zertifizierten Spezialisten. Alle hier gelisteten Ärzte und Kliniken sind durch uns überprüft und zeichnen sich durch besondere Erfahrung auf dem Gebiet der psychologischen Schmerztherapie aus.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Psychologische Schmerztherapie überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

Fachbeiträge

Podcast
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Neurologe Prof. Thomas Müller – Multimodale Schmerztherapie

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