Spezialisten für Onkologie
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Informationen zum Bereich Onkologie
Was ist Onkologie?
Die Onkologie ist ein Zweig der Medizin, der sich mit Krebs beschäftigt. Der Wortursprung stammt aus dem Griechischen: onkos für Tumor oder Volumen und logos für Wissenschaft stehend. Das Wort Tumor bedeutet lediglich eine Raumforderung, die auch durch Zysten oder Wassereinlagerungen hervorgerufen werden kann.
Krebs bedeutet die bösartige, sogenannte maligne Entartung von Zellen. Dabei ändern Zellen ihre natürlichen Eigenschaften durch Veränderungen in ihrer DNA. Maligne Zellen halten sich nicht mehr an Zellverbandsgrenzen oder körpereigene Wachstumssignale, sondern wachsen willkürlich, entwickeln sich nicht bis zum Endstadium und streuen in andere Körperregionen. Die Wörter Tumor und Krebs werden im klinischen Alltag oft als Synonyme verwendet.
Was macht ein Onkologe?
Die Hauptkomponenten dieses Fachgebiets sind die Prävention, Diagnose, Behandlung und Nachsorge von Krebs. Die Onkologie kann nicht als eigenes Fachgebiet abgegrenzt werden, sondern bedarf einer interdisziplinären Zusammenarbeit.
Kinderonkologie
Die Kinderonkologie oder Pädiatrische Onkologie ist ein Spezialgebiet der Kinder- und Jugendheilkunde.
Krebs ist bei Kindern und Jugendliche selten. Da es sich im Kindesalter jedoch meist um spezielle Krebsformen handelt, die bei Erwachsenen nicht vorkommen, werden dies jungen Patienten nicht von „normalen“ Onkologen, sondern von auf Pädiatrische Onkologie spezialisierten Kinderärzten behandelt.
Pro Jahr erkranken in Deutschland etwa 2000 Kinder an Krebsleiden. Hierbei handelt es sich am häufigsten um Leukämien und maligne Lymphome (Blutkrebs), es folgen Tumorerkrankungen des zentralen Nervensystems und von Knochen und Bindegeweben. Außerdem werden angeborene Krebserkrankungen wie Nephroblastome oder Retinoblastome meist in den ersten Lebensjahren diagnostiziert.
Unbehandelt führen diese Krankheiten in der Regel zum Tod. Mit entsprechender Therapie können in Deutschland aber heute drei Viertel der Kinder dauerhaft geheilt werden.
Zur Behandlung gehört auch immer eine psychoonkologische Betreuung des Kindes, sowie eine psychosoziale Betreuung unter Einbindung der Familie.
Krebsvorsorge
Für die Krebsvorsorge ist allen voran der betreuende Hausarzt zuständig. Auch Fachärzte der Gynäkologie, Gastroenterologie, Dermatologie und Urologie sind in der direkten Krebsvorsorge und -erkennung involviert. Sie gliedert sich in zwei Bereiche:
Minimierung von Risikofaktoren
- Aufklärung über Risikofaktoren für Krebserkrankungen wie z.B. Rauchen, Exposition gegenüber Asbest oder Schimmelpilzen etc.
- die Ständige Impfkomission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts empfiehlt die Impfung gehen Humane-Papilloma-Viren (HPV) für alle Kinder zwischen dem 9. Und 14. Lebensjahr, da hierdurch das Risiko für Gebärmutterhalskrebs, und verschiedene andere Krebsarten im Kopf- Hals- und Genitalbereich verringert wird
- durch Verhaltensänderungen und Verminderung der schädlichen Exposition können Krebserkrankungen verhindert werden
Früherkennung
- bösartige Erkrankungen sollen möglichst frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden, da sich die Prognose so deutlich verbessert
- folgende Vorsorgeuntersuchungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt:
- ab 20 Jahren bei Frauen jährliche Genitaluntersuchung, Abstrich von Muttermund und Gebärmutterhals
- ab 30 Jahren bei Frauen jährliche Untersuchung der Brust zur Früherkennung von Brustkrebs
- ab 35 Jahren alle drei Jahre allgemeiner Gesundheitscheck inklusive Blut- und Urinproben, sowie alle zwei Jahre ein Hautkrebsscreening, bei dem die gesamte Haut überprüft wird
- ab 45 Jahren bei Männern eine jährliche Untersuchung von Genitale und Prostata zur Krebsfrüherkennung
- ab 50 Jahren Darmkrebsvorsorge entweder durch Stuhltests oder Darmspiegelung
- von 50 bis 69 Jahren bei Frauen Mammographie zur Früherkennung von Brustkrebs
Krebsdiagnostik
Zur Diagnose von Krebserkrankungen werden als erstes Bildgebungstechniken angewendet. Durch moderne Geräte können in kurzer Zeit Körperregionen oder auch der gesamte Körper detailliert dargestellt werden und kleinste Veränderungen gut sichtbar gemacht werden. Zu den Bildgebungstechniken gehören:
- Ultraschall
- CT und MRT
- Szintigraphie, SPECT und PET
Um den Verdacht einer Veränderung anschließend zu bestätigten zu können, werden wenn möglich Gewebeproben entnommen, die dem Pathologen vorgelegt werden. Diese kategorisiert das verdächtige Material nach verschiedenen Skalen:
- Art des Gewebes
- Größe des Tumors
- Malignität des Tumors
- Histologische Beschaffenheit des Tumors
Anhand dieser Information kann eine Prognose für den Ausgang der Tumorerkrankung bestimmt werden, welche mit den pathologischen Kriterien für die passende Therapie bestimmend ist.
Die Therapie onkologischer Erkrankungen kann im Krankenhaus vollzogen werden oder in ambulanten Einrichtungen. Dies wird durch den Gesamtzustand, die genaue Erkrankung und auch Präferenzen des Patienten entschieden.
Die Nachsorge wird durch den niedergelassenen Arzt und die ärztliche Einrichtung organisiert, die die Therapie durchgeführt hat. Außerdem gibt es eine gesetzliche Nachsorgepflicht für alle Patienten nach Radiotherapie. So werden Patientinnen nach Brustkrebstherapie sowohl vom operierenden Chirurgen, vom niedergelassenen Gynäkologen, als auch vom Radioonkologen kontrolliert.
Krebstherapie
Fachärzte für Hämatologie und Onkologie sowie Fachärzte der Radioonkologie beschäftigen sich hauptsächlich mit der Diagnose und Therapie von malignen Erkrankungen. Die häufigsten malignen Erkrankungen der Frau sind (nach Häufigkeit absteigend):
- Brustkrebs
- Darmkrebs
- Lungenkrebs
- Gebärmutterkörperkrebs
- Krebs der Eierstöcke und Eileiter
Die häufigsten malignen Erkrankungen des Mannes sind (nach Häufigkeit absteigend):
- Prostatakrebs
- Darmkrebs
- Lungenkrebs
- Harnblasenkrebs
- Magenkrebs
Folgende Therapiemöglichkeiten stehen zur Verfügung:
- Chemotherapie
- Allogene oder autologe Stammzelltransplantation
- Antikörper-Therapie
- Dendritische Zelltherapie
Fachärzte der Radioonkologie therapieren Krebs durch Bestrahlung der befallenen Areale mit Photonen oder Protonen. Auch die Krebsbehandlung mit Hitze (Hyperthermie Therapie) fällt in das Gebiet der Strahlentherapie. Außerdem verhindern sie erneuten Krebs, sogenannte Rezidive, durch Bestrahlung ehemaliger Tumorgebiete. Beispielsweise ist es heutzutage Leitlinie, bei Patientinnen mit Brustkrebs den Tumor operativ zu entfernen und anschließend die betroffene Brustgegend zu bestrahlen. Man kann unterscheiden zwischen:
- Kurativ: Mit Absicht auf Heilung
- Palliativ: Linderung von Symptomen, z.B. Schmerzen bei Knochenmetastasen
- Adjuvant: Nach Operation zur Ergebnissicherung
- Neoadjuvant: Vor Operation zur Verkleinerung des Tumors
Fachärzte der Nuklearmedizin verwenden radioaktive Substanzen um Krebs zu diagnostizieren und zu behandeln. Hierfür werden radioaktiv markierte Tracer oder Radiopharmaka in die Blutbahn gespritzt, die ganz spezifische an die gewünschte Körperstruktur binden, z.B. wird markiertes Jod nur in der Schilddrüse aufgenommen. Zur Behandlung von Tumoren werden Substanzen verabreicht, die alpha- oder beta-Strahlung abgeben. Diese Strahlungsarten haben nur eine Durchdringungstiefe von wenigen Millimetern, sodass deren Wirkung lokal am Ort der Substanzanreicherung entfaltet wird. Die Strahlung verursacht Schäden in der DNA und anderen Strukturen der Tumorzelle, sodass diese zugrunde geht (Nekrose).
Welche Krebszentren gibt es?
Die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert medizinische Einrichtungen auf drei Ebenen. Auf dritter Ebene und seit 2003 werden sogenannte „Organkrebszentren“ zertifiziert, seit 2008 auf zweiter Ebene „Onkologische Zentren“ und auf erster Ebene „Onkologische Spitzenzentren“. Für das gesamte Zertifizierungssystem ist das unabhängige Institut OnkoZert verantwortlich. Für diese Zertifikate müssen eine Reihe an Anforderungen erfüllt werden. Dazu zählen unter anderem, dass:
- es eine fächerübergreifende Onkologie für alle Tumorerkrankungen gibt.
- wöchentliche interdisziplinäre Besprechungen, sogenannte "Tumor Boards", eingerichtet werden.
- Leitlinien für die Behandlung von Krebs-Patienten durch klinische Studien entwickelt und umgesetzt werden.
- die Einordnung der Tumore anhand internationaler Klassifikation (TMN) geschieht.
- Forschungsprogramme für Grundlagenforschung und deren klinische Anwendung entwickelt werden.
- die Patienten psychologisch und palliativmedizinisch betreut werden.
- Krebs-Selbsthilfeorganisationen eingebunden werden.
- sich das Zentrum mit niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern der Umgebung vernetzt.
- die Qualität jährlich in sogenannten Benchmarking-Berichten erfasst und veröffentlicht wird.
- Seit Sommer 2006 ist es ausländischen Krebszentren möglich, sich von der deutschen Krebsgesellschaft als „European Cancer Centre“ zertifizieren zu lassen. Die Bewerber für dieses Zertifikat müssen ähnliche Kriterien wie oben aufgeführt erfüllen.
Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Onkologie?
Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste onkologische Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.
Zu den Krebsspezialisten gehören Fachärzte für Hämatologie und Onkologie, Radioonkologie sowie Nuklearmedizin. Fachärzte für Hämatologie und Onkologie beschäftigen sich mit der Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen. Sie sind vor allem auf Entartungen der Organe und des Blutsystems spezialisiert. Zur Diagnose werden verschiedene Formen der Bildgebung angewandt, die in Rücksprache mit Ärzten der Radiologie und Nuklearmedizin ausgewertet werden.
Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Onkologie überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.
Wo finde ich einen erfahrenen Onkologen?
Bei PRIMO MEDICO finden Sie ausschließlich erfahrene Spezialisten und Kliniken für Onkologie in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Derzeit finden Sie bei uns anerkannte Experten in folgenden Städten:
Spezialisten für Onkologie in Deutschland:
Quellen:
- Deutsche Krebshilfe: Gemeinsam gegen Krebs – Die onkologischen Spitzenzentren (o.J.), www.krebshilfe.de/helfen/rat-hilfe/onkologische-spitzenzentren/ueber-die-onkologischen-spitzenzentren/, aufgerufen am 25.09.017
- Deutsche Krebsgesellschaft: Erhebungsbögen für onkologische Zentren (o.J.), www.krebsgesellschaft.de/deutsche-krebsgesellschaft-wtrl/deutschekrebsgesellschaft/zertifizierung/erhebungsboegen/onkologische-zentren.html, aufgerufen am 25.09.2017
- Krebs in Deutschland 2009/2010. 9. Ausgabe. Robert Koch-Institut und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (Hrsg.). Berlin 2013
- Von Koh: Darmspiegelung schon ab 50 – vor allem für Männer, www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2017/dkfz-pm-17-06-Darmspiegelung-schon-ab-50-vor-allem-fuer-Maenner.php, aufgerufen am 25.09.2017
- Herold, Gerold (2017). Innere Medizin. Thieme, Köln.
Behandlungsfokus Onkologie
Fachbeiträge
Elektro-Chemotherapie – Schwarzer Hautkrebs: Prof. Karl Aigner
Beim Melanom ist die Elektrochemotherapie eine nebenwirkungsarme aber wirkungsvolle Therapie, selbst bei geringerer Dosis und bei Krebs-Patienten, die…
Immun-Chemotherapie Kombination: Dr. Stücker IOZK
Individuell abgestimmte Immuntherapie in Kombination mit einer Chemotherapie zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte im Körper bei Krebs.
Regionale Chemotherapie: Prof. Karl R. Aigner
Eine alternative Möglichkeit zur Reduzierung des Tumorwachstums oder zum Durchbrechen von Resistenzen ist die Regionale Chemotherapie oder RCT, wenn…
Aktiv spezifische Immuntherapie: Dr. Wilfried Stücker, IOZK
Krebs, die Schock-Diagnose! Allerdings gibt es in jüngster Zeit große medizinische Fortschritte mit der immun-onkologischen Therapie, wobei…
Immunogener Zelltod: Dr. Wilfried Stücker (IOZK)
Moderne Medizin: Durch das Auslösen des gezielten Immunogenen Zelltodes im Immun-Onkologischen Zentrum Köln kann die Tarnungsfähigkeit der Krebszellen…
Immuntherapie bei Krebs mit Dr. Stücker
Susanne Amrhein hat in dieser Folge Dr. Stücker vom IOZK - Immun-Onkologisches Zentrum Köln zu Gast. Er ist Spezialist für individuelle Krebstherapien…
Bessere Überlebenschancen bei Lungenkrebs
Eine neoadjuvante Immuntherapie wird vor einer geplanten Krebsoperation durchgeführt, um den Tumor zu verkleinern. In vielen Fällen wäre sonst keine…
Krebsimpfung erhöht die Heilungschancen
Durch eine Impfung mit Tumorzellen wird das Immunsystem darauf trainiert, Krebszellen zu erkennen, anzugreifen und zu vernichten.
Je mehr Optionen man hat, desto besser
Zielgerichtete, molekulare Therapien können Krebs zwar nicht heilen, allerdings wird in 70 bis 80 Prozent der Fälle ein positiver Effekt erreicht.
Langfristige Erfolge, geringe Nebenwirkungen
Die Immuntherapie hat in den letzten Jahren in der Onkologie mit langfristigen Erfolgen und geringen Nebenwirkungen große Fortschritte erzielt.
Körpereigene Waffen gegen Krebs
Die Immunonkologie nutzt unser körpereigenes Abwehrsystem, um Krebszellen zu bekämpfen - ein „Meilenstein im Kampf gegen Krebs.
Ein heimtückischer aber heilbarer Krebs
Die Überlebensaussichten bei einer Leukämie haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Vor allem dank moderner und besser verträglicher…
Neue Immuntherapien gegen Krebs
Krebszellen mit Hilfe des körpereigenen Abwehrsystems zu attackieren, gilt als die Therapie der Zukunft.