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Radiusköpfchenfraktur

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Informationen zum Bereich Radiusköpfchenfraktur

Was ist eine Radiusköpfchenfraktur?

Unter einer Radiusköpfchenfraktur versteht man einen Knochenbruch des oberen Anteils der Speiche (Caput radii, oder Radiusköpfchen) nahe dem Ellenbogen. Der Speichenknochen bildet zusammen mit der Elle den knöchernen Unterarm. Um die komplexen Bewegungen des Handgelenkes und des Ellenbogengelenkes zu ermöglichen, sind verschiedene gelenkige Verbindungen notwendig. Der Radiuskopf bildet dabei den beweglichsten Anteil des Ellenbogengelenkes und ist daher besonders anfällig für Verletzungen. 

Meist bricht das Radiusköpfchen durch indirekte Krafteinwirkung nach einem Sturz auf die abgestützte Hand bei gestrecktem und innenrotiertem Unterarm. Jedoch kann auch eine direkte Krafteinwirkung auf das Radiusköpfchen zu dessen Bruch führen. Begleitende Verletzungen von umliegenden Bändern sind häufig und kommen bei etwa einem Drittel aller Patienten auf.

Radiusköpfchenfraktur Symptome

Radiuskopffrakturen weisen meist die typischen Symptome einer Fraktur auf. Dazu gehören beispielsweise Schwellungen, Rötungen oder abnorme Stellungen des Unterarmes oder Gelenkes.

Die Patienten stellen sich meist mit Druckschmerz am Ellenbogen sowie Schmerzen unter Bewegung vor. Häufig beklagen die Betroffenen zudem ein subjektives Gefühl der Einschränkung ihrer Beweglichkeit, meist verursacht durch Einblutung in den Gelenkspalt oder eingeklemmte Bruchstücke.

Wie wird ein Bruch des Radiusköpfchens festgestellt?

Zunächst wird im Rahmen der Patientengeschichte der genaue Unfallhergang erfasst. Klinisch wird im Anschluss nach bestimmten Fraktur-Zeichen gesucht. Dabei tastet der Arzt die Frakturregion auf Knochenlücken oder -verschiebungen sowie übermäßige Beweglichkeit ab. Auch die Funktionsfähigkeit der Gelenke des betroffenen Armes wird überprüft. Wichtiger Bestandteil der klinischen Untersuchung sind zudem die Beurteilung der Durchblutung, Motorik und Sensibilität der betroffenen Extremität sowie äußerlich sichtbare Veränderungen des umliegenden Gewebes.

Als wichtigstes bildgebendes Verfahren wird dieRöntgenuntersuchung eingesetzt. Diese eignet sich besonders gut, um knöcherne Strukturen darzustellen und ist daher bei der Diagnostik von Frakturen sehr hilfreich. Die entsprechenden Abschnitte werden dabei immer in mindestens zwei Ebenen abgebildet, um einen guten Eindruck über das Ausmaß der Verletzung zu gewinnen.

Komplexe Frakturen können eine zusätzliche Beurteilung des Handgelenks mittels Röntgenuntersuchung erfordern, da das sogenannte distale radioulnare Gelenk (Verbindung zwischen Elle und Speiche am Handgelenk) in Mitleidenschaft gezogen werden kann.

Zudem werden schwerwiegende Frakturen zusätzlich mit einer CT-Untersuchungbeurteilt, um mögliche begleitende Verletzungen umliegender Strukturen darzustellen. Auch Frakturen mit vielen kleinen Knochenfragmenten lassen sich mit Hilfe der Computertomografie besser darstellen als durch eine herkömmliche Röntgenuntersuchung. 

Werden Verletzungen des Weichteilgewebes vermutet, sindMRT-Untersuchungen das am besten geeignete bildgebende Verfahren. Dadurch können etwa Knorpel- oder Bandläsionen identifiziert werden.

Radiuskopffraktur Behandlung

Um die volle Funktionsfähigkeit wiederherzustellen, ist die Wahl der richtigen Therapie von zentraler Bedeutung. Sie richtet sich in erster Linie nach der Klassifikation des Bruchs. Stark vereinfacht sollten komplexe Frakturen operiert werden und einfache stabile Frakturen mit korrekter Stellung können nach individueller Einschätzung konservativ, also ohne Operation, versorgt werden.

Bei der Wahl der richtigen Therapie ist es hilfreich, die Fraktur einem Schweregrad zuzuordnen. Radiuskopffrakturen können beispielsweise gemäß der Klassifikation nach Mason in vier Typen eingeteilt werden. Beim Typ I liegt hier ein einfacher Bruch mit nur gering verschobenen Knochenfragmenten vor, beim Typ IV hingegen ist zusätzlich eine Verrenkung des Ellenbogengelenkes zu finden.

Konservative Therapie

Die konservative Behandlung kommt bei einfachen Frakturen in Frage, bei der die Bruchlinie den Knochen in zwei Fragmente teilt und diese nur minimal oder nicht gegeneinander verschoben sind. Als grobe Orientierung können Radiuskopffrakturen der Typen Mason I und II oft konservativ behandelt werden, jedoch sollte diese Entscheidung immer im individuellen Fall unter Berücksichtigung aller Patientenfaktoren getroffen werden.

Etwa zwei Wochen lang müssen die Patienten einen Gips tragen, der den Unterarm in gebeugter und innenrotierter Stellung fixiert. Dabei muss der Arm regelmäßig auf mögliche Druckstellen sowie Einschränkungen der Sensibilität oder Durchblutung untersucht werden. Nach Entfernung des Gipsverbandes steht die progressive physiotherapeutische Wiederherstellung der Funktion im Vordergrund. Ein festgelegtes physiotherapeutisches Schema bildet die Grundlage zur Steigerung der Übungen von passiven Bewegungen bis hin zu aktivem Training und Vollbelastung.

Radiusköpfchenfraktur Operation

Hat die Fraktur zu mehr als zwei Fragmenten geführt oder stehen die Fragmente ungünstig gegeneinander verschoben, wird eine Operation notwendig. Auch bei schwereren Frakturen mit begleitender Ausrenkung des Ellenbogens sollte operiert werden.

Einfachere Frakturen werden in der Regel mit Platten oder Schrauben versorgt (Platten- bzw. Schraubenosteosynthese) oder es wird ein Nagel der Länge nach in den Knochenhohlraum eingesetzt. Für die Operation verbleiben die Patienten je nach Ausmaß der Verletzung für einen Zeitraum von etwa zwei bis sieben Tagen im Krankenhaus.

Schwerwiegendere Frakturen, bei denen eine Verplattung oder Verschraubung nicht durchzuführen sind, erfordern in der Regel eine radikalere Herangehensweise. Der Radiuskopf wird dann operativ entfernt und durch eine Prothese ersetzt. In manchen Fällen kann auf die Prothese verzichtet werden, insofern der verbliebene gesunde Bandapparat den fehlenden Radiuskopf ausgleichen kann.

Nachbehandlung und Heilungsverlauf

Je nach Ausmaß der operativen Versorgung sollte das Ellenbogengelenk für einige Wochen geschient und ruhiggestellt werden. Neben regelmäßigen Nachkontrollen beim Arzt sollten die Patienten ihren betroffenen Arm schonen, regelmäßig kühlen und bei Bedarf Schmerzmittel einnehmen.

Bereits zwei Wochen nach dem Eingriff kann die Physiotherapie mit passiv assistierten Bewegungen beginnen. Es ist wichtig, dass das Gelenk frühzeitig wieder bewegt wird, um eine Versteifung zu verhindern. Dabei wird ein Schema verfolgt, das auf eine stetige Steigerung der Übungen hinsichtlich Umfang und Belastung abzielt. Wann der Patient wieder voll belasten und alle Sportarten ausführen darf, hängt von der individuellen Verletzung und letztlich auch von der Therapie ab und muss mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.

Arbeitsfähigkeit und Sport nach Radiuskopffraktur

Als Richtwert kann ab der sechsten Woche mit dem Wiederaufbau der Muskulatur begonnen werden und leichte körperliche Tätigkeiten sind wieder möglich. Etwa nach neun Wochen sind alle Bewegungen und Belastungen des Alltags wieder erlaubt. Sportarten mit wenig Krafteinwirkung auf den Arm wie Schwimmen, Fahrrad fahren oder Walking können meist ab einem Zeitraum von etwa drei Monaten nach der Verletzung wieder aufgenommen werden. Auf Sportarten wie Tennis oder Handball muss oft für etwa ein halbes Jahr verzichtet werden.

Eine generelle Aussage über die Arbeitsfähigkeit nach einer Radiuskopffraktur ist kaum zu treffen. Dies hängt maßgeblich von der Art der Tätigkeit ab. Bei Berufen mit nur geringer körperlicher Tätigkeit sollte je nach Ausmaß der Verletzung mit einer Arbeitsunfähigkeit von etwa vier bis sechs Wochen gerechnet werden. Bei körperlich schwerer Arbeit kann es deutlich länger dauern, bis diese wieder wie gewohnt ausgeführt werden kann. Gegebenenfalls ist dann eine schrittweise Wiedereingliederung in den beruflichen Alltag sinnvoll.

Mögliche Komplikationen und Spätfolgen

Nach der Radiuskopffraktur kann es zu Komplikationen kommen. Dazu gehören neben Verletzungen von Nerven, Blutgefäßen und anderen Weichteilen auch übermäßige Blutungen, Thrombosen oder Embolien. Insbesondere offene Frakturen gehen mit einem erhöhten Infektionsrisiko einher.

Zwar bleiben bei der konservativen Therapie im Gegensatz zur Operation einige Risiken aus, jedoch kann es langfristig zu funktionellen Einschränkungen kommen, insbesondere bei ungünstigen Stellungen der Bruchfragmente.

Die häufigste Komplikation nach einer Operation ist die Ellenbogensteife, also eine eingeschränkte Beweglichkeit des Gelenkes. Dies kann durch korrekte operative Versorgung, frühzeitige passive und aktive Bewegung sowie disziplinierte Einhaltung des physiotherapeutischen Schemas vermieden werden.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Radiuskopffrakturen?

Radiuskopffrakturen sollten stets durch fachkundige Spezialisten behandelt werden, um sowohl nach konservativer als auch nach operativer Therapie ein bestmögliches Behandlungsergebnis zu erzielen. Die besten Ansprechpartner bei einer Radiuskopffraktur sind Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Wir möchten Patienten dabei helfen, die jeweils besten und kompetentesten Behandler für das jeweilige Krankheitsbild zu finden. Daher wurden sämtliche hier gelisteten Fachärzte sorgfältig überprüft und hinsichtlich ihrer Expertise im Bereich Radiuskopffraktur ausgewählt. Sie alle sind äußerst erfahren in der Diagnostik und Therapie und verfügen über weitreichende Erfahrung auf diesem Gebiet. Vereinbaren Sie direkt ein erstes persönliches Beratungsgespräch und überzeugen Sie sich selbst von der Fachkompetenz unserer Experten.  

Quellen:

  • www.amboss.com/de/wissen/Radiuskopffraktur/
  • www.amboss.com/de/wissen/Allgemeine_Frakturlehre
  • Joachim Grifka: Orthopädie Unfallchirurgie. 10 Auflage. Springer-Verlag. 2021.
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