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Schaufensterkrankheit (pAVK)

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Was ist die Schaufensterkrankheit?

Die Schaufensterkrankheit, in Fachkreisen arterielle periphere Verschlusskrankheit genannt, ist eine Gefäßerkrankung. Sie entsteht durch die Verengung der Arterien (Arteriosklerose) in den Extremitäten, vor allem in den Beinen. Die dadurch verursachten Durchblutungsstörungen führen zu starken Schmerzen. Die Betroffenen müssen oft stehen bleiben, bis die Schmerzen abgeklungen sind. Um nicht aufzufallen, halten die Betroffenen vor einem Schaufenster an. Dieser Tatsache verdankt die Krankheit ihren Namen.

Was sind die Ursachen der Schaufensterkrankheit?

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist eine Folge der Arteriosklerose, also einer Arterienverengung bedingt durch Ablagerungen (Plaques) in den Gefäßwänden. Entgegen einer verbreiteten Annahme lagern sich die Plaques nicht an den Gefäßwänden, sondern zwischen zwei Wandschichten in der Gefäßwand ab. Die Erkrankung wird durch Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und einen erhöhten Cholesterinspiegel begünstigt. Als Hauptrisikofaktor gilt jedoch das Rauchen. Es ist nachgewiesen, dass Raucher dreimal häufiger betroffen sind als Nichtraucher. Nicht umsonst wird die Erkrankung der unteren Extremitäten auch als Raucherbein bezeichnet.

Symptome der Schaufensterkrankheit

Je nach Ausprägung wird die periphere arterielle Verschlusskrankheit in vier Stadien eingeteilt.

  1. Im ersten Stadium empfinden die Patienten noch keine Beschwerden. Doch bereits Anzeichen wie Kälte und Blässe der Extremitäten und eine verminderte Wundheilung können auf eine Erkrankung hindeuten.
  2. Im zweiten Stadium treten Schmerzen bei körperlicher Belastung auf, da die Muskulatur nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Je nach Länge der Strecke, die Patienten zu Fuß noch schmerzfrei zurücklegen können, unterscheidet man zwischen dem Stadium 2a (Schmerzen bei einer Strecke über 200m) und 2b (unter 200m).
  3. Vom dritten Stadium spricht man, wenn Patienten schon im Ruhezustand Schmerzen empfinden.
  4. Im vierten Stadium führt die Sauerstoffunterversorgung zum Absterben von Gewebe. Man spricht von einer Nekrose.

Diagnose: Wie wird die Schaufensterkrankheit diagnostiziert?

Sind bereits Symptome vorhanden, kann die Erkrankung anhand der Anamnese (Patientenbefragung) verbunden mit einer körperlichen Untersuchung diagnostiziert werden. Dabei überprüft der Arzt den Puls und den Blutdruck an den Extremitäten. Durch die Anwendung der Dopplersonographie (die Fließeigenschaften des Blutes werden im Ultraschall farbig dargestellt) kann zusätzlich die Veränderung des Blutflusses festgestellt werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit einer Angiographie, also einer Röntgenuntersuchung der Gefäße.

Wie wird die Schaufensterkrankheit behandelt?

Die Schaufensterkrankheit kann durch Gehtraining, medikamentös oder operativ behandelt werden. Das wichtigste bei der Behandlung ist, die arteriellen Verschlüsse so früh wie möglich auszuschalten und Risikofaktoren zu minimieren. Denn eine unbehandelte Verschlusskrankheit kann zu schweren Folgen wie Herzinfarkt oder Amputation führen.

Durch ein gezieltes Gehtraining wir die natürliche Fähigkeit unseres Körpers zur Ausbildung von Umgehungskreisläufen genutzt. Die Patienten sollen dabei täglich bestimmte Strecken zurücklegen. Wie bei jeder Art von körperlichen Aktivitäten wird auch beim Gehen der Sauerstoffbedarf der Muskulatur gesteigert, was zur Ausbildung der Kollateralen (Umgehungskreisläufe) führt.

Die medikamentöse Therapie setzt mit ASS (Aspirin) auf das Vorbeugen der Thrombenbildung und mit Prostanoiden auf die Verbesserung der Durchblutung durch Gefäßerweiterung.

Führen diese Methoden nicht zu den erhofften Ergebnissen, kommt die Gefäßchirurgie zum Einsatz. Durch eine Angioplastiewird das betroffene Gefäß erweitert. Dabei wird ein Ballonkatheter bis zur verengten Stelle vorgeschoben und aufgeblasen, wodurch die Stenose (Verengung eines Blutgefäßes) beseitig wird. Zusätzlich kann ein Stenteingesetzt werden. Bei längerstreckigen Gefäßverschlüssen ist eine Gefäßbypass-Operationnotwendig.

Wurde die Erkrankung nicht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt, sodass bereits eine Nekrose begonnen hat, ist eine Amputation oft die einzige Lösung. Damit soll das Absterben des Gewebes gestoppt und das gesunde Gewebe geschützt werden.

Prognose und Krankheitsverlauf der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit

Für eine gute Prognose bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit ist es vor allem wichtig, mit der Therapie so früh wie möglich anzufangen. Eine medikamentöse Behandlung, zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt, bringt in der Regel gute Ergebnisse.

Hat der Patient weitere Erkrankungen, wie Diabetes oder erhöhten Blutdruck, sollten diese gezielt behandelt werden. Blutdruck- und Blutzuckerwerte im Normbereich sind für eine gute Prognose ebenfalls wichtig.

Eine gute Prognose ist nicht möglich, wenn die Risikofaktoren nicht beseitigt werden. Viel Bewegung, Nikotinverzicht und eine gesunde Ernährung hindern die Erkrankung bei ihrem Fortschreiten.

Bei der akuten Verschlusskrankheit ist es für den Krankheitsverlauf entscheidend, wann es mit der Therapie begonnen wurde. Bei einem akuten Gefäßverschluss im Bein zählt jede Stunde. Gelingt die Wiedereröffnung des Gefäßes innerhalb von sechs Stunden nach dem Verschluss, kann das Bein in den meisten Fällen erhalten werden.

Quellen:

  • Herold, Gerd: Innere Medizin. Köln, Eigenverlag 2012.
  • Arasteh, K. ; Baenkler, H.-W. ; Bieber, C. ; et al.: Innere Medizin. Stuttgart, Georg Thieme Verlag KG 2009.
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