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Was sind Sarkome der Wirbelsäule?
Sarkome sind bösartige Tumore, die aus Weichteilgewebe oder Knochen entspringen. Zu den Weichteilgeweben zählen unter anderem Muskelgewebe, Bindegewebe und Fettgewebe. Sarkome sind sehr selten. Nur ca. 1% aller bösartigen Tumore im Erwachsenenalter werden zu den Sarkomen gezählt. Sarkome an der Wirbelsäule sind als Lokalisation von Sarkomen selten. Die dort auftretenden Sarkome entstehen aus dem Knochengewebe der Wirbelkörper. Die anatomische Lage stellt eine große Herausforderung für die Behandlung dar.
Welche Arten gibt es?
Bei den Sarkomen der Wirbelsäule, welche aus Knochengewebe entstehen, werden drei Arten unterschieden: Chondrosarkome, Ewing-Sarkome und Osteosarkome.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose bei allen Arten von Sarkomen beruht auf die Beurteilung des Gewebes unter dem Mikroskop, durch eine sogenannte histologische Untersuchung. Dafür wird eine Probe, Biopsie genannt, des Sarkoms entnommen. Davor müssen der Ort und die Ausbreitung des Sarkoms festgestellt werden. Hierfür eignen sich je nach Art verschiedene Verfahren der Bildgebung. Für eine genaue Betrachtung ohne Strahlenbelastung eignet sich eine Magnetresonanztomographie. Auch Röntgen- oder Computertomographieuntersuchungen können für eine Übersicht sinnvoll sein und Aufschluss über die Lage und Größe des Tumors geben.
Nachdem die Diagnose unter dem Mikroskop und durch verschiedene Testverfahren der Gewebeprobe durch den Pathologen bestätigt wurde, wird ein sogenanntes Staging durchgeführt. Dabei wird systematisch der Körper nach möglichen Tochtergeschwüren, sogenannten Metastasen, abgesucht. Die Art des Tumors, seine Größe und seine Absiedlungen bestimmen das Tumorstadium und damit die Therapieform.
Grundsätzlich wird die Therapie individuell nach Krankheitsbild des Patienten entschieden. In erster Linie ist das Ziel der Therapie die vollständige Entfernung des Tumors. Handelt es ich um einen Tumor ohne Tochtergeschwüre, kann eine operative Entfernung die Heilung bedeuten. Weitere Therapieoptionen sind die Bestrahlung und die Chemotherapie. Häufig gehören zu einer optimalen Behandlung die Kombination mehrerer Konzepte. Im Falle von Osteosarkomen und Ewing Sarkomen erfolgt immer eine Chemotherapie. Je nach Ausbreitung dieser Sarkome erfolgt diese vor oder nach der Operation. Außerdem kann bei einigen Sarkomarten eine zusätzliche Bestrahlung mit Protonen zum Behandlungserfolg beitragen.
Heilungschancen und Prognose
Die Prognose ist von vielen Variablen abhängig. Die Tumorgröße und das Tumorstadium zum Anfang der Therapie, das Alter und die körperliche Verfassung des Patienten und das Ergebnis der operativen Entfernung spielen eine Rolle. Je nach Lage des Wirbelsäulentumors können aufgrund der Anatomie nur schwer das ganze Tumorgewebe am Stück entfernt werden, sodass hier eine schlechtere Prognose herrscht als bei Sarkomen anderer Lokalisation. In manchen Fällen tritt das Sarkom gewisse Zeit nach der Heilung wieder auf. Hier spricht man von einem Rezidiv. Daher sollten nach einer erfolgreichen Therapie engmaschige Nachsorgen stattfinden, bei der die Tumorfreiheit kontrolliert wird.
Quellen:
- Herold et al.: Innere Medizin. Eigenverlag 2012, ISBN: 978-3-981-46602-7.
- Böcker et al.: Pathologie. 3. Auflage Urban & Fischer 2004, ISBN: 3-437-44470-0.
- Hiddemann et al.: Die Onkologie: Teil 1: Epidemiologie - Pathogenese - Grundprinzipien der Therapie. Springer 2013, ISBN: 978-3-662-06671-3.
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