Spezialisten für Schädelbasischirurgie
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Informationen zum Bereich Schädelbasischirurgie
Was ist die Schädelbasis?
Die Schädelbasis ist der untere Bereich des Schädels, der das Gehirn zum Nasen-Rachen-Raum, zum Gesichtsschädel und zum Hals abgrenzt. Sie wird in drei Ebene eingeteilt. Die vordere Schädelgrube beinhaltet den Frontallappen des Gehirns, die mittlere Schädelgrube den Temporallappen und die meisten Austrittstellen für Nerven und Gefäße und die hintere Schädelgrube umfasst das Kleinhirn. Es treten die zwölf Hirnnerven, die hirnversorgenden Gefäße, sowie das Rückenmark durch die Schädelbasis. Kommt es zu einem raumfordernden Prozess, einer Entzündung oder einer Verletzung im Bereich der Schädelbasis kann dies zu unterschiedlichen Symptomen führen. Dies ist ganz einfach erklärbar. Die durch die Schädelbasis tretenden Hirnnerven erfüllen ganz verschiedene Funktionen und zeigen so bei vorhandener Schädigung ebenfalls unterschiedliche Ausfallserscheinungen.
Aufgrund der Vielzahl an sensiblen Strukturen, die durch die Schädelbasis treten, gehört die Schädelbasischirurgie mit zu den anspruchsvollsten Gebieten in der Chirurgie.
Welche Erkrankungen können an der Schädelbasis auftreten?
Es können verschiedene Raumforderungen an der Schädelbasis entstehen, die gutartiger und bösartiger Genese sein können. Zu den häufigsten Tumoren zählen das Akustikusneurinom, ein gutartiger Tumor der von den Schwannzellen des Gleichgewichtsnerven ausgeht, Meningeome, welche Tumore der Hirnhäute sind und Hypophysenadenome, die von der Hirnanhangdrüse ausgehen. Diese raumfordernden Prozesse können aufgrund der Größenzunahme Druck auf umliegende Hirnstrukturen, Nerven und Gefäße ausüben oder ebenso ein infiltrierendes Wachstum zeigen. So kommt es zu unterschiedlichen Symptomen, je nachdem welche Struktur betroffen ist. Zu den möglichen Symptomen zählen Sehstörungen, Geschmack- und Geruchsstörungen, Doppelbilder, Gesichtsschmerzen, Lähmungen, Schwindel und Gangunsicherheit. Ebenso kann es zu einem Druck auf den Hirnstamm kommen oder der Abfluss des Hirnwasser gestört werden.
Doch auch unabhängig von raumfordernden Zellwucherungen kann die Schädelbasis beeinträchtigt werden. Kommt es beispielsweise bei einem Unfall zu einer Verletzung der knöchernen Strukturen der Schädelbasis, kann dies einen Austritt von Hirnwasser bedingen.
Daraus kann sich eine Liquorfistel entwickeln, eine Verbindung des Hirnwassersystem mit den umliegenden Räumen. Weiterhin können auch Entzündungen und Gefäßerkrankungen die Schädelbasis beeinträchtigen und gehören somit zu den möglichen, behandlungsbedürftigen Krankheitsbildern dieses Gebietes.
Was leistet die Schädelbasischirurgie?
Nach vorheriger Diagnostik im Rahmen einer ausführlichen klinischen Untersuchung und ergänzender bildgebender Verfahren wie der Magnetresonanztomographie und der Computertomographie, kann das operative Verfahren geplant werden. Dazu dient die genaue Bestimmung der Größe und der Lokalisation des Tumors bzw. der krankhaften Veränderungen, anhand dessen die Operateure sich ein besseres Bild über den Eingriff verschaffen können. Tumore an der Schädelbasis sind oftmals nur schwer zu erreichen und bedürfen einer langjährigen Expertise und besonderer Feinfühligkeit während des Eingriffes. Die Operation erfolgt aus diesem Grund zumeist mikrochirurgisch, endoskopisch oder als kombinierter Eingriff. Dabei kommen Navigationssysteme zum Einsatz, die den Eingriff computerassistiert unterstützen. Zusätzlich wird das Prinzip des Neuromonitoring angewandt, um die Nervenleitung darstellen zu können und den Nerven vor operationsbedingter Verletzung zu schützen. Der Zugang erfolgt entweder durch die Nase, den Mund oder mittels Eröffnung der Schädelbasis. Ist es aufgrund einer Infiltration von umliegenden Strukturen nicht möglich den gesamten krankheitsbedingten Prozess zu entfernen, kann ergänzend eine strahlentherapeutische Behandlung in Frage kommen.
Welche Risiken hat eine Operation an der Schädelbasis?
Aufgrund der Nähe zu sensiblen Strukturen bringt die Operation an der Schädelbasis einige Risiken mit sich. Dazu gehören vor allem die mögliche Schädigung der Hirnnerven und eine Verletzung des Rückenmarks durch die Operation. Liegt ein infiltrierender Prozess vor, kann eine Operation die Beschwerden verbessern, jedoch auch verschlechtern, falls ein Nerv während des Eingriffes noch stärker in Mitleidenschaft gezogen wird als es zuvor der Fall war. Hinzu kommen die gewöhnlichen Risiken, wie Blutungen und Nachblutungen, Entzündungen und Wundheilungsstörungen, die bei jeder Operation auftreten können.
Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Schädelbasischirurgie?
Aufgrund der vielfältigen Strukturen und der Verbindung der Schädelbasis zum Nasen-Rachenraum und dem Gesicht, ist die Schädelbasischirurgie ein interdisziplinäre Fachdisziplin. Neurochirurgen operieren an der Schädelbasis, aber auch HNO-Ärzte führen Eingriffe, die durch die Nase erfolgen, durch. Häufig erfolgt die Operation in Zusammenarbeit mehrerer Fachdisziplinen. Dazu gehören die Neurochirurgen, HNO-Ärzte, Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgen und Fachärzte der Strahlentherapie. Bevor der Eingriff durchgeführt wird treffen sich die verschiedenen Fachbereiche zu einer interdisziplinären Fachkonferenz. Hier können die Eingriffsmöglichkeiten und potenziellen Schwierigkeiten gemeinsam besprochen werden und ein Therapiekonzept entworfen werden.
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Quellen
- eref.thieme.de/ebooks/747210
- neurochirurgie.uk-koeln.de/erkrankungen-therapien/schaedelbasischirurgie/
- www.ukm.de/index.php
- www.uniklinik-freiburg.de/neurochirurgie/schwerpunkte/schaedelbasischirurgie.html
- flexikon.doccheck.com/de/Liquorfistel
- www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hirntumor/meningeome.html
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