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Schilddrüsendiagnostik

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Informationen zum Bereich Schilddrüsendiagnostik

Was ist Schilddrüsendiagnostik?

Eine gesunde Schilddrüse ist für die optimale Funktion des gesamten Körpers von entscheidender Bedeutung. So haben die Hormone der Schilddrüse Einfluss auf viele Stoffwechselvorgänge des Körpers. Erkrankungen der Schilddrüse sind relativ stark verbreitet und treten oft bereits im Kindes- und Jugendalter auf. Bei Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung werden verschiedene Schilddrüsenuntersuchungen durchgeführt.

Welche Organe werden von der Schilddrüse beeinflusst?

Die Schilddrüse bildet in erster Linie zwei Hormone: Triiodthyronin und Thyroxin. Diese werden ins Blut freigesetzt und so im gesamten Körper verteilt. Fast in allen Organen finden sich Schilddrüsenhormonrezeptoren, an denen diese Botenstoffe ihre verschiedenen Wirkungen entfalten:

  • Herz: gesteigerte Kontraktionskraft und Frequenz
  • Muskeln: vermehrter Aufbau “schneller” Muskelfasern
  • Lunge: vermehrte Durchblutung, dadurch bessere Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff
  • Gesteigerter Stoffwechsel, erhöhte Körpertemperatur, erhöhter Energie- und Sauerstoffbedarf
  • Bei Kindern und Jugendlichen: wichtig für Körperwachstum und Reifung des Nervensystems

Außerdem produziert die Schilddrüse Calcitonin, ein weiteres Hormon, welches den Calciumhaushalt des Körpers beeinflusst.

Schilddrüsenuntersuchung Indikationen

Eine Untersuchung der Schilddrüse ist insbesondere geboten bei:

Typische Symptome einer Unterfunktion sind ständiges Kältegefühl, Müdigkeit und Gewichtszunahme.

Eine Überfunktion äußert sich hingegen meist durch Hitzewallungen, Rastlosigkeit und Gewichtsverlust. Störungen der Schilddrüsenfunktion können auch die Ursache von Haarausfall sein.

Welche Schilddrüsenuntersuchungen können durchgeführt werden?

Neben einer ausführlichen Anamnese und einer Palpation können zur Schilddrüsendiagnostik folgende Untersuchungen durchgeführt werden:

  • Laboruntersuchung des Blutes
  • Ultraschall-Untersuchung der Schilddrüse
  • Schilddrüsenszintigraphie
  • Schilddrüsenpunktion

Die Anamnese umfasst u.a. das Abfragen von familiären Schilddrüsen- und Autoimmunerkrankungen und bei den beim Patienten auftretenden Symptomen. Auch Faktoren wie Stress können eine Rolle spielen und sollten berücksichtigt werden. Bei der Palpation wird die Schilddrüse von außen abgetastet, um größere Veränderungen erkennen zu können.

Schilddrüsenuntersuchung Blutwerte

Für diese erste Diagnostik wird aus einer Vene, meist am Arm, eine Blutprobe entnommen und anschließend laborchemisch untersucht. Dabei werden nicht nur die Spiegel der Schilddrüsenhormone, sondern auch der Spiegel des TRH (Thyreotropin-Releasing-Hormone) bestimmt, welches im Gehirn gebildet wird und Teil eines hormonellen Regelkreises ist, der die Schilddrüse zur Hormonbildung anregt. So lässt sich bei einer Über- oder Unterproduktion von Schilddrüsenhormonen, erkennen, ob das Problem in der Schilddrüse selbst, oder in einer Über- oder Unterstimulation des Organs durch andere Hormone liegt.

Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse

Bei Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung oder Nachweis einer Funktionsstörung in der Blutuntersuchung wird eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse durchgeführt. Dafür wird lediglich ein Ultraschallkopf mit etwas Gel über den Hals- und oberen Brustbereich bewegt. Nebenwirkungen oder Risiken gibt es nicht.

Mithilfe des Ultraschalls können verschiedene Erkrankungen, wie Entzündungen und Autoimmunerkrankungen, krankhafte Vergrößerungen, Zysten oder Tumore dargestellt werden.

Schilddrüsenuntersuchung Szintigrafie

Um auffällige Befunde in der Ultraschalluntersuchung genauer einzuordnen, kann eine Schilddrüsenszintigraphie durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um ein bildgebendes Verfahren, in dem eine radioaktiv markierte Substanz eingesetzt wird, die sich in den Schilddrüsenzellen, abhängig von deren Aktivität anreichert. Diese wird über eine Vene gespritzt. Einige Minuten später kann mit einer speziellen Gamma-Kamera eine Aufnahme der Schilddrüse gemacht werden, die die Aktivität des gesamten Organs abbildet. So kann zum Beispiel zwischen sogenannten heißen Knoten, gutartigen Bereichen erhöhter Hormonproduktion und kalten Knoten, bei denen es sich etwa um Zysten oder Einblutungen, aber auch um bösartige Tumore handeln kann.

Schilddrüsenpunktion

Besteht aufgrund der durchgeführten Untersuchungen der Verdacht auf Schilddrüsenkrebs, kann die Diagnose durch eine Schilddrüsenpunktion gesichert oder ausgeschlossen werden. Dabei wird die Schilddrüse unter Ultraschallkontrolle mit einer dünnen, hohlen Nadel punktiert. Durch Unterdruck wird eine winzige Gewebeprobe aus der verdächtigen Stelle entnommen, die anschließend histologisch untersucht werden kann. So lässt sich ermitteln, ob der Bereich entartete Zellen enthält, oder ob es sich um eine gutartige Schwellung handelt.

Welche Ärztinnen und Ärzte sind zuständig für Schilddrüsendiagnostik?

Bei Symptomen, die verdächtig für eine Schilddrüsenerkrankung erscheinen, sollte zunächst die Hausärztin oder der Hausarzt aufgesucht werden. In der hausärztlichen Praxis können Anamnese, körperliche Untersuchung und die Blutentnahme für die Laborwertbestimmung, sowie gegebenenfalls auch die Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden. Das gleiche gilt für kinderärztliche Praxen bei betroffenen Kindern und Jugendlichen.

Sollten sich dabei Auffälligkeiten ergeben, kann gegebenenfalls eine Überweisung in andere Fachgebiete wie Endokrinologie, Nuklearmedizin oder Onkologie zur weiteren Diagnostik und Behandlung erfolgen.

Quellen:

  • Grünwald, F. et al.: Diagnostik und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen: Ein Leitfaden für Klinik und Praxis. Köln: Lehmanns, 2016
  • Horn, A. et. al.: Schilddrüse konkret: Diagnostik und Therapie von Schilddrüsenkrankheiten. Stuttgart: Thieme, 1999
  • www.amboss.com/de/wissen/schilddruse/
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