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Informationen zum Bereich Schilddrüsenerkrankungen
Welche Aufgaben hat die Schilddrüse?
Die Schilddrüse ist eine Hormondrüse, die dem Schildknorpel des Kehlkopfes angeheftet ist. Sie ist ein Organ, das durch seine Hormone die Stoffwechselaktivität vieler Gewebe im Körper beeinflusst. So hat sie, vor allem stimulierende Effekte, auf Entwicklung und Wachstum, das Herz-Kreislauf-System, die Atem- und Darmtätigkeit oder auch das Nervensystem.
Welche Schilddrüsenhormone gibt es?
Die Schilddrüse gibt zwei verschiedene Hormone in die Blutbahn ab. Zum einen das Trijodthyronin (T3) und zum anderen Thyroxin (T4). Das T3 ist das aktivere Hormon mit der stärkeren Wirkung und kann im Körper aus T4 hergestellt werden. Das T4 hingegen verbleibt im Vergleich zu T3 länger im Körper und bildet so ein Reservoir. Wichtiger Bestandteil beider Hormone ist Jod.
Wichtige Schilddrüsenerkrankungen im Überblick
Die Schilddrüsenerkrankungen lassen sich grob in die Funktionsstörungen und in die Strukturveränderungen aufteilen. Diese können sowohl zusammen, als auch isoliert voneinander auftreten. Bei der Strukturveränderung handelt es sich entweder um eine Vergrößerung (Struma) oder lokale Veränderungen, wie Schilddrüsenknoten, die gutartig sein können oder um Schilddrüsenkrebs.
Die Funktionsstörungen gliedern sich auf in die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) und die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose). Der Unterfunktion liegt am häufigsten eine, vom eigenen Immunsystem verursachte, chronische Entzündung der Schilddrüse zugrunde (Hashimoto-Thyreoiditis).
Auch die Überfunktion kann durch einen autoimmunen Vorgang bedingt sein (Morbus Basedow), geht jedoch auch häufig mit „heißen“ Knoten, das heißt sehr aktivem, autonomen Schilddrüsengewebe, einher.
Welche Symptome verursachen Schilddrüsenerkrankungen?
Wenn eine Erkrankung der Schilddrüse nicht durch Strukturveränderungen auffällt, sind es häufig die Probleme, die durch den Hormonüberschuss, beziehungsweise die Unterversorgung auftreten.
Eine Schilddrüsenüberfunktion zeigt sich vor allem durch einen gesteigerten Energieumsatz des ganzen Körpers. So klagen Patienten häufig über Unruhe, Schwitzen, Zittern, Schlafstörungen, Herzrasen oder auch Gewichtsabnahme bei gesteigertem Appetit.
Manche Symptome, wie Konzentrationsstörungen, Muskelschwäche oder Haarausfall, können sowohl bei einer Unter- als auch bei einer Überfunktion der Schilddrüse auftreten.
Ansonsten macht sich die Schilddrüsenunterfunktion durch eine allgemein niedrige körperliche Aktivität bemerkbar. Dazu gehören unter anderem Müdigkeit, Frieren, Gewichtszunamen, Libidoverlust, allgemeine Antriebslosigkeit, bis hin zu Depressivität.
Welche Schilddrüsenwerte sind normal?
Die Standart Schilddrüsendiagnostik umfasst, neben der klinischen Untersuchung und dem Ultraschall, die Bestimmung des basalen TSH, einem aus der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) stammenden regulatorischem Hormon, sowie bei Bedarf ergänzend fT3 und fT4 („f“ steht hier für frei, das heißt für den Körper direkt verfügbar).
Für ein Screening eignet sich, aufgrund der Empfindlichkeit, vor allem das basale TSH, mit einem Normbereich von 0,3-4,0 mU/l. Werte über 4,0 mU/l weisen auf eine Unterfunktion hin, Werte unter 0,3 mU/l auf eine Überfunktion.
Wie werden Erkrankungen der Schilddrüse behandelt?
Was die Therapie anbelangt, beschränkt man sich bei einer Unterfunktion der Schilddrüse meist auf die medikamentöse Therapie. Hierbei wird fehlendes Schilddrüsenhormon als Tablette verabreicht (L-Thyroxin).
Bei einer Überfunktion ist das Vorgehen unterschiedlich. Bei einem Morbus Basedow ist auch die medikamentöse Therapie das standartmäßige Vorgehen (Thyreostatika). Bei der funktionellen Autonomie, die häufig mit Knoten oder Struma einhergeht, erfolgt meist eine Operation der Schilddrüse, oder Radiojod-Therapie.
Wie kann man Schilddrüsenerkrankungen vorbeugen?
Eine allgemeine Aussage zur Vorbeugung von Schilddrüsenerkrankungen, lässt sich schwer treffen. Zum einen sind die Erkrankungen sehr unterschiedlicher Art und zum anderen, ist in vielen Fällen auch keine wirksame Prophylaxe wissenschaftlich erwiesen worden.
Tendenziell besteht in Deutschland die Problematik, zu wenig Jod zu sich zu nehmen. Daher wird allgemein empfohlen jodiertes Speisesalz zu kaufen, um so einer möglichen Schilddrüsenunterfunktion vorzubeugen.
Welcher Arzt ist für die Schilddrüse zuständig?
Die Diagnostik von Schilddrüsenerkrankungen mittels Szintigraphie liegt in den Händen der Nuklearmediziner. Die Diagnostik erfolgt ambulant beim niedergelassenen Nuklearmediziner oder in der ambulanten Schilddrüsensprechstunde der Nuklearabteilung in Krankenhäusern. Erweist sich eine Radiojodtherapie als notwendig, verbleibt der Patient in der Behandlung von Nuklearmedizinern.
Soll der Knoten operativ entfernt werden, erfolgt eine Überweisung zum endokrinen Chirurgen. Kommt eine medikamentöse Behandlung in Frage, fällt der Fall in den Zuständigkeitsbereich von Internisten. Dabei kann ein allgemeiner Internist oder Endokrinologe in Frage kommen.
Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Schilddrüsenknoten überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.
Quellen:
Basislehrbuch Innere Medizin; Polster, Krautzig; 5. Auflage Urban&Fischer Verlag
Basics Endokrinologie; Marischler; 2. Auflage Urban&Fischer Verlag
Forum Schilddrüse e.V.
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